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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Mauer, um das Zittern ihrer Hände zu verbergen. Dann reckte sie das Kinn und straffte die Schultern. Sie war die Herrin dieser Insel und hatte durchaus die Absicht, sich ihrem Titel gemäß zu benehmen, auch wenn sie dem bestaussehendsten Mann gegenübersaß, den sie jemals gesehen hatte.
    »Ich bin diejenige, die Ihr sucht, Sir. Und wer seid Ihr?«
    »Ich bin Gareth of Wyckmere.«
    Cläre erinnerte sich an das Geflüster der Leute. Der Höllenhund von Wyckmere. »Wie ich hörte, habt Ihr noch einen anderen Namen.«
    »Ich habe noch viele andere Namen, aber ich reagiere nicht auf alle.«
    In seinen Worten lag eine deutliche Warnung. Clare hörte sie und beschloß, daß es sicherer sei, gutes Benehmen zu zeigen. Also neigte sie höflich den Kopf.
    "Ich heiße Euch auf Desire willkommen, Sir Gareth. Erlaubt mir, Euch im Namen des ganzen Dorfes für die nette Unterhaltung zu danken, die Ihr uns geboten habt. Wir haben nur selten das Vergnügen eines derart prächtigen Aufmarschs in unserem kleinen Dorf.«
    >>Es freut mich, daß Ihr mit meiner bisherigen Leistung zufrieden seid, Mylady, und ich nehme an, daß Euch auch der Rest gefallen wird.« Gareth ließ die Zügel seines Hengstes sinken, hob die Hände, die in Kettenhandschuhen steckten, an und setzte seinen Helm ab.
    Er blickte sich nicht einmal um und gab, soweit Clare sehen konnte, auch sonst kein sichtbares Zeichen. Trotzdem kam sofort einer der anderen Ritter, nahm Gareth den Helm ab und zog sich zurück.
    Auch wenn es nicht gerade von gutem Benehmen zeugte, musterte Clare Gareth mit kaum verhohlener Neugier. Schließlich war er einer der Männer, die geschickt worden waren, um sie zu umwerben. Überrascht stellte sie fest, daß irgend etwas tief in ihrem Inneren durchaus zufrieden war mit dem, was sie vor sich sah.
    Er war eindeutig zu groß, aber irgendwie erschien ihr dieser Makel plötzlich nicht mehr ganz so gravierend. Der Grund war offensichtlich. Trotz seiner Größe und seiner offensichtlichen körperlichen Kraft sagte ihr etwas, daß dieser Mann sich nicht nur auf rohe Gewalt verlassen würde, um seine Ziele zu erreichen.
    Gareth of Wyckmere war ein ausgebildeter Ritter, durchaus versiert in der blutigen Kunst des Krieges, aber er war kein dickschädeliger Narr. Das erkannte Clare an seinem Gesicht.
    Das Sonnenlicht fiel auf seine glänzenden, schulterlangen schwarzen Haare. Seine stolzen, steinernen Züge erinnerten Clare an die mächtigen Klippen, die ihre geliebte Insel vor Eindringlingen schützten. Sie spürte, daß er trotz der Intelligenz, die in seinen Augen aufgeblitzt war, unnachgiebig und unversöhnlich sein konnte.
    Dies war ein Mann, der sich alles, was er im Leben erreichen wollte, erkämpfte.
    Er sah Clare an, als sie ihn musterte, und es schien, als begegnete er dieser Prüfung mit Gleichgültigkeit. Er saß einfach ruhig da und wartete geduldig ab, als sei ihr Urteil ohne besondere Bedeutung. Ihr kam der Gedanke, daß er ein Ziel vor Augen und die Absicht hatte, es zu erreichen - ungeachtet ihrer Wünsche und Vorstellungen.
    Diese Erkenntnis machte Clare angst. Der Höllenhund von Wyckmere würde sich nicht so einfach abweisen lassen, wenn er es sich in den Kopf gesetzt hatte, der neue Lord of Desire zu werden.
    Aber sie konnte ebenso entschlossen sein, wenn sie ein bestimmtes Ziel erreichen wollte. Schließlich hatte sie seit ihrem zwölften Lebensjahr die Befehlsgewalt über die Insel.
    »Nun, Mylady?« sagte Gareth. »Seid Ihr zufrieden mit Eurem zukünftigen Herrn?«
    Ihrem zukünftigen Herrn! Clare blinzelte. Sie wußte nicht, ob sie lachen oder schimpfen sollte über diese bodenlose Arroganz. Also setzte sie ein höfliches, aber zugleich entschlossenes Lächeln auf.
    »Das kann ich noch nicht sagen«, sagte sie verhalten. »Ich habe schließlich die anderen Kandidaten noch nicht gesehen.«
    »Da unterliegt Ihr einem Irrtum, Madam. Es gibt nur zwei Kandidaten, mich und Sir Nicholas of Seabern.«
    Cläre riß entgeistert den Mund auf. »Aber das ist unmöglich. Ich habe eine Auswahl von mindestens drei oder vier Rittern gefordert.«
    »Wir bekommen im Leben nicht immer alles, was wir fordern, nicht wahr?«
    »Aber Ihr entsprecht meinen Anforderungen ganz und gar nicht, Sir«, platzte Clare heraus. »Ich möchte Euch ja nicht zu nahe treten, aber Ihr habt nicht gerade die richtige Größe. Und außerdem erscheint Ihr mir wie ein Mann des Krieges, nicht wie ein Mann des Friedens.“ Sie starrte ihn finster an. »Des weiteren habe

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