Liebe, Sex und andere Katastrophen
jeder will dich haben. Genau das richtige für ein verschollenes weibliches Ego. Auch er schimpfte über Nummer vierundzwanzig, was ein Idiot, und der macht doch sowieso jedes Mädel an, und überhaupt, verdient hätte der mich doch sowieso nicht. Mittlerweile machen Dinobaby und Pumuckl einen auf beste Freunde. Soviel zum Thema Loyalität unter Männern.
Spaßeshalber fingen Nummer fünfundzwanzig und ich an, unsere gemeinsame Zukunft zu planen. Wir bauten in Gedanken unser Haus, kauften uns ein Auto und legten auch die Namen für unsere gemeinsamen Kinder fest. Drei blonde Töchter sollten es werden, ein Porsche Cayenne und ein Designtraumhaus aus Glas. Von seiner Begeisterung für unsere gemeinsame Zukunft angesteckt, fing ich auf einmal an, von ihm zu träumen. Das waren erstaunlich schöne Träume, in seiner Traum-Gegenwart fühlte ich mich sicher und geborgen. Und auf einmal war das Äußere des Dino-Babys völlig egal. Es zählte der feine Kerl, der mich glücklich machen wollte. Und so passierte es. Das übliche „Lass uns doch was trinken gehen“ endete in einem Kuss, volltrunken im Morgengrauen. Ich wollte ihn küssen. Ich wollte unbedingt heraus finden, ob die geträumte so heftig empfundene Geborgenheit tatsächlich vorhanden ist. Und ja, der Kuss war schön. Keine volle Punktzahl, kein Ich-flipp-aus-Hammer-Kuss. Aber solide Kusskunst. Der Kuss erzeugte ein warmes Gefühl in der Bauchgegend, und auch weiter unten regte sich tatsächlich Lust auf mehr.
Es war schon spät, bzw. früh, aber da wir nun schon mal dabei waren, wollte ich auf Teufel komm raus die ganze Nummer schieben. Obwohl wir beide in wenigen Stunden wieder raus mussten, musste ich ihn nicht lange überzeugen, mit zu mir zu kommen. Wir krabbelten in ein Taxi, knutschten die ganze Fahrt über und hielten Händchen, was sich ziemlich schön anfühlte. Wir alberten herum und die ganze von-Freundschaft-in-Knutschschlammassel-rein-gerutscht-Situation fühlte sich auch überhaupt gar nicht peinlich oder ulkig an, nein, es war so, als gehörte es jetzt so. Bei mir angekommen, putzten wir uns wie ein altes Ehepaar die Zähne, als wäre das gemeinsame Nach-Hause-Kommen das normalste auf der Welt und als hätten wir das schon 1000 mal gemacht. Dieser Kontrast zwischen so zu tun, als sei alles ganz normal und ganz vertraut und der doch aufregenden ersten Pre-Bett-Situation hatte was ganz spezielles. Nach dem Zähneputzen krabbelten wir in mein Bett und knutschten dort weiter. Ich beäugte ihn vorsichtig, denn nun kam der Teil der Wahrheit. Nummer fünfundzwanzig hatte nun nur noch Boxershorts an, und leider gefiel es mir so gar nicht, was ich da sah. Er war so unglaublich nett und charmant und er konnte gut küssen und er war ein toller Mann, absolut, aber leider war nun seine physische Beschaffung so gar nicht mein Fall. Ich beschimpfte mich selbst, und redete mir ein, ich solle mich jetzt nicht so anstellen, das Äußere sei ja nun wirklich nicht das wichtigste, und ich werde schon noch Gefallen an ihm finden, das sei bisher bei allen Typen gewesen, die mir im ersten Moment doch einen Schrecken aufgrund ihres Körperbaus eingejagt haben. Doch leider wirkte diese Selbstbeschwörung nicht so dolle wie ich erhofft hatte. Nummer fünfundzwanzig war nun eben mal ein Dinobaby. Er war dick, weiß und wabbelig. Alles an ihm war rundlich und so gar nicht männlich-kernig-markant. Ein paar flaumige spärliche Brusthaare rundeten das nicht-kerlige Bild zum Negativen hin ab. Ich gab mir wirklich alle Mühe, darüber hinweg zu sehen, nur leider kann man sich selbst nicht so einfach überlisten. Die im Hirn ansässige unabhängige Schaltzentrale für ästhetisches Empfinden und Bewertung von Sexyness gab laut knarzend-trötende Warnsignale von sich: Achtung, no Sex-Appeal! Das wird nichts!
Die Schaltzentrale hatte recht. Auch der viele Alkohol, der noch immer im Blut wabberte, sorgte nicht dafür, dass Dinobaby schöner würde. Leider machte ich dann noch eine weitere nicht gerade sehr erbauliche Entdeckung. Ich nahm trotz der Warnungen all meinen Mut zusammen und näherte mich seiner Boxershorts. Ich bahnte meinen Weg langsam hinein, und fand bis auf ein winzig kleines Zipfelchen nichts. Ich hätte heulen können. Warum hat der liebe Gott Nummer fünfundzwanzig mit Dinobaby-Ausmaßen und Kleiner-Däumling-Bestückung bestraft? Ich fand das wirklich extrem bedauerlich, denn zu gern hätte ich etwas mit Nummer fünfundzwanzig angefangen, aber es ging nicht. Wo
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