Liebe, Sex und andere Katastrophen: Meine abenteuerliche Suche nach dem Mann fürs Leben (German Edition)
mehr über die Liebe zu Nummer fünf aus. Schade.
Da fange ich also mit dem Ende an. Jetzt aber. Von ganz vorn. Nummer fünf nahm ich zum ersten Mal wahr, da ging er noch in meine Schule und gehörte zu den hammercoolen Abiturienten, die wir Mädels immer so bewunderten, anschmachteten und begehrten. Damals war ich 14 Jahre alt, ging in die 8. Klasse und mitten in der Scheiß-Pubertät. Pickelkarnickel vom allerfeinsten, und ohne jede Chance, auch nur annähernd beim männlichen Geschlecht zu landen. Und schon gar nicht bei den ganz Großen aus der 13.ten.
Wahrscheinlich geht es jedem so, aber was mich während meiner Schulzeit besonders fasziniert hat, war, dass wir Mädels die Jungs in den Klassen über uns für die Coolsten von der Welt hielten, so erwachsen, so sexy, so interessant. Und als „unsere Jungs“ dann in der 13.ten waren, nahmen wir die immer noch als kleine Jungs wahr, nichts besonders männliches, cooles und spannendes an ihnen. Umso witziger war zu beobachten, wie die kleinen Mädels nun unsere Jungs anschmachteten, genauso, wie wir es damals taten. Und, wie gemein und ungerecht, es gab etliche Jungs, die sich tatsächlich mit diesen Hühnern aus der 8.ten und 9.ten abgaben! Unfassbar, das wäre damals zu unseren 8.-Klässler-Zeiten undenkbar gewesen! Wir Mädels sahen damals aber eben auch noch aus wie kleine Mädchen. Von Mutti und den Kinderseiten aus dem Quelle-Katalog eingekleidet, schön brav Größe 176, auf den Pullis schöne bunte Motiv-Bügelapplikationen drauf, dazu Karottenjeans und bunter Stoffgürtel. Die Haare mit bunten Frottee-Zopfgummis zum feschen Pferdeschanz gebunden und den Mäuse-Motiv-Scout-Schulranzen auf dem Rücken. Die, die damals von ihren Eltern die damals angesagten Levis 501 Jeans bezahlt bekommen haben, waren die Helden. Oder auch die teuren Chiemsee- und Oxbow-Pullover. Und bei den Mädchen ganz besonders angesagt waren die damals noch sehr spießigen Klamotten von Esprit. Auch wahnsinnig teuer für damalige Verhältnisse. Aber mit einem Shirt mit dem Schriftzug „Esprit“ vorne drauf, war man wer und fühlte sich auch so. Aber ansonsten gab es nichts, was jungen Menschen, die den gnadenlosen Qualen der Pubertät ausgesetzt waren, modischen Beistand hätte geben können.
Und dann, als wir nun kurz vor dem Abi standen, schossen H&Ms, Orsays und Pimkies wie die Pilze aus den Fußgängerzonenböden und erlaubten den kommenden Generationen, schon mit 12 Jahren auszusehen wie Madonna und Britney Spears. Für das monatliche Taschengeld konnte man sich da mit ganzen Kollektionen eindecken. 14jährige waren von da an kaum mehr von 21jährigen zu unterscheiden. Und so kann man verstehen, dass die kleinen Lolita-Mädels aus der 8.ten Klasse für unsere Jungs willige Beute waren. Muss man neidlos anerkennen, und hätten wir damals die gleichen Shopping-Möglichkeiten gehabt, so hätten wir uns natürlich genauso in Schale und den Jungs aus der 13 an den Hals geschmissen. Vielleicht ist ja die Billig-Mode-Industrie Schuld an unseren völlig verpornten Pussy-Double-Penetration-Analficken-Gangbang-Hardcore-Lutsch-mir-einen-Teenagern und unser übersexualisierten Gesellschaft?
Langer Rede kurzer Sinn: Ich nahm meine Nummer fünf schon Jahre bevor wir ein Paar wurden, wahr. Damals ahnte er noch nicht einmal, dass es mich gab. Und ich ahnte genauso wenig davon, bzw. wagte auch nicht mal davon zu träumen, dass aus der Schwärmerei mal eine große Liebe werden würde. Ähnlich erging es meiner besten Freundin. Jahrelang schwärmte sie für diesen einen Typen aus der 13. Er war der unerreichbar angebetete Superstar ihres Herzens. Und dann, viele Jahre später, hat sie es tatsächlich geschafft, ihn sich zu angeln. Das war ihre persönliche Mondlandung, ihr Highscore, die Ankunft im absoluten Liebesparadies. Und schwelgten wir kichernd in Pubertätserinnerungen, hätten wir unseren Pubertäts-Alter-Egos nur zu gern eine Flaschenpost aus der Zukunft geschickt mit der mutmachenden Botschaft „Mädels, don´t worry, be happy. You´ll get your umschwärmte 13.Klässler. Aber: Auch er wird euch früher oder später massiv langweilen und ihr werdet diejenigen sein, die ihn verlassen werden.“
Jahre später, Nummer fünf war längst Student und ich in der 12. Klasse, kreuzten sich unsere Wege. Ich war mittlerweile aus dem Pickelkarnickel-Alter herausgewachsen, empfand mich als hübsch, hatte nun schon knapp eine Handvoll Männer-Erfahrungen sammeln können und strotzte nur so vor
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