Liebe, Sex und andere Katastrophen: Meine abenteuerliche Suche nach dem Mann fürs Leben (German Edition)
Aktivitäten zu mir nach Hause zu verlegen. Ich hatte keine Lust auf Sex im Freien. Ich wollte in mein Bett.
Gesagt, getan. Wir fuhren zu mir und setzten dort unsere Seevorstellung fort. Nicht ohne vorher eine zweite Tüte geraucht zu haben. Das war auch nötig, denn ich wusste, ich würde sonst nur schwer in Fahrt kommen. Nummer neunzehn machte mich einfach nicht an. Aber da ich es so unbedingt wollte, dass er mich anmachte, half ich eben nach. Bescheuert. Ich weiß. Nummer neunzehn führte den nächsten Akt seines Schnaufkonzerts auf. Und ich tat erregt und angeturnt, und nur dank der enthemmenden und mich immer sehr zuverlässig spitz machenden Wirkung des Joints war ich das auch. Nummer neunzehn und ich hatten bald nichts mehr an, und es folgte recht schnell der Begattungsteil. Er schlüpfte in ein Kondom, und dann in mich. Er war mit einem gar beachtlichen Penisexemplar bestückt. Sein Ding war wirklich riesig und dick. Es schockte mich aber nicht, mittlerweile machten mir Monsterpenisse keine Angst mehr. Ich hatte Übung.
Er war nun sehr in Fahrt und schnaufte mit geschlossenen Augen vor sich hin. Wie er sich da so über mir verausgabte, erschreckte mich. Seine grauen Haare fielen ihm in fettigen Gel-Strähnen ins Gesicht, sein Gesicht war verzerrt, seine Haut war weiß, sein Hintern schlaff und dann noch das Geschnaufe. Ich erstarrte. Das, was ich da sah, war kein schöner Anblick. Das war ein alter Mann über und in mir! Ein richtig alter Mann! So nackt und ohne Verkleidung in Form von lässiger Pilotenbrille und jugendlichem Outfit, war er nicht mehr als ein alter Mann. Himmel, Nummer neunzehn war doch noch kein Rentner! Er war „erst“ vierzig! Vierzig ist ja nun eigentlich wirklich kein Alter. Aber wenn man schon in diesem Alter nach Alter aussieht, wie macht man sich dann erst im wahren Alter? Ich schämte mich, dass ich plötzlich von Entsetzen gepackt war. Denn an keinem von uns werden die Jahre ohne Spuren vorbei ziehen, und auch ich werde nicht von ausgeleierten Schrumpelbrüsten und knäckebrotoberflächenartigen Schenkeln verschont bleiben. Und da ich fest einplane, auch noch im hohen Alter sexuell aktiv zu sein, finde ich die Vorstellung, mein zukünftiger Senioren-Bettgeselle würde bei meinem Anblick das gleiche Entsetzen packen, äußerst beunruhigend. Vielleicht sollte ich doch über Plastic Surgery nachdenken? Da soll noch mal einer den Jugendwahn verteufeln, kein Wunder, wenn selbst gedimmtes Licht nicht mehr den nötigen Jungbrunnen ersetzen kann. Da half jetzt nur noch eins: Augen zu und durch. Nummer neunzehn ergoss sich zuckend und schnaufend in mir, und ich atmete auf. Lust auf einen Orgasmus hatte ich nicht mehr. Seitdem muss ich immer an diesen Moment denken, wenn in der Regenbogenpresse Promi-Paare mit großen Altersunterschieden vorgeführt werden. Viel Spaß mit dem alten Mann im Bett, flüstere ich den Damen dann leise zu, und schön die Augen zu machen, dann ist es nicht so schlimm.
Trotz der, naja, nicht ganz so überwältigenden Bett-Erfahrung mit Nummer neunzehn schrieb ich ihn noch nicht ab. Schließlich brauchen die Dinge Zeit, man muss ihnen eine Chance geben, und sich erst an den anderen gewöhnen. Meine große Liebe, Nummer fünf, sah beim Küssen auch aus wie ein Pekinese, was mich anfangs irritierte. Und recht bald juckte mich das nicht mehr, und alles war wunderbar. Auf diesen Das-versendet-sich-Effekt setzte ich also auch bei Nummer neunzehn. Nur hatte dieser Plan einen Haken: Ich war leider nicht verliebt. Und ich brauchte noch eine Weile, mir das einzugestehen. Anfangs gab ich mir sehr große Mühe, mich in Nummer neunzehn zu verlieben. Ich sah über den Alter-Mann-im-Bett-Fakt großzügig hinweg. Ich hatte mit ihm nur noch Sex im bekifften Zustand, und damit war das auszuhalten. Die Nächte verbrachte er nie ganz bei mir, mitten in der Nacht verschwand er immer, weil er noch mit seiner frisch getrennten Ex zusammen wohnte, und es trotz der Trennung nicht übers Herz brachte, außerhäusig zu schlafen. Anfang störte mich dieses merkwürdige Verhalten nicht, aber je mehr Zeit wir miteinander verbrachten, desto ätzender fand ich das. Der Super-Erfolgs-Typ hatte also nicht den Mumm, seiner Ex zu beichten, dass er sich mit einer knackigen Mittzwanzigerin amüsierte und die Nächte gern mit ihr verbrachte, geschweige denn ihr die Pistole auf die Brust und sie selbst vor die Tür zu setzen. Ich wollte ihn in dieser Sache aber auch nicht unter Druck setzen, wollte
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