Liebe, Sex Und Beziehungen
ist der kosmische Witz.
W enn mein Mann sagt: »Würdest du mir bitte eine Tasse Tee bringen?«, weiß ich, was mir Freude bereitet – er hat es mir gerade gesagt. Daher weiß ich, was ich tun muss. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn er mir eine Tasse Tee bringt, wie viel Freude und Dankbarkeit mir diese einfache Geste schenkt. Die Überzeugung, dass er sich seinen Tee selbst holen sollte, dass er mich ausnutzt oder dass ich nicht an der Reihe bin, den Tee zu holen, schmerzt. Es gibt keine Überzeugung, die der Überprüfung standhielte, keine ehrliche Überprüfung, nach der ich etwas anderes wäre als Liebe. Das Ich, das sich selbst dient. Wenn ich ihm alles gebe, was er will, gebe ich es mir selbst.
I n Wirklichkeit sind Sie ohne eine Geschichte geschlechtslos – weder Mann noch Frau, noch nicht einmal ein Mensch. Sie sind nicht irgendetwas. Es ist nicht irgendetwas, es ist mehr als das. Es ist allumfassend, es stellt noch nicht einmal Fragen, in der Leere gibt es keine Fragen, nur die Erfahrung der Leere. Und nicht einmal das.
W ir benutzen unsere Schönheit, unsere Klugheit und unseren Charme, um irgendjemanden für eine Partnerschaft zu gewinnen, als sei er ein Tier – und wenn er aus dem Käfig ausbrechen will, werden wir wütend. Ich finde das nicht besonders liebevoll. Es ist keine Selbstliebe. Ich will, dass mein Mann will, was er will. Außerdem stelle ich fest, dass ich keine Wahl habe. Das ist Selbstliebe. Er tut, was er tut, und ich liebe. Das ist es, was ich will, denn es tut weh, wenn ich mit der Wirklichkeit im Streit liege.
E s spricht einiges für die Monogamie.
Sie ist das ultimative Symbol für das Eine, weil sie dafür sorgt, dass Ihr Geist immer nur auf eine Hauptbezugsperson gerichtet ist. Sie müssen nur all die Gedanken, all die Geschichten über Ihren Partner auflösen, die in Ihnen aufsteigen. Die Monogamie ist heilig, weil sie es dem Geist erlaubt, ganz ruhig zu sein. Ein einziger Mensch schenkt Ihnen die Erfahrungen, die Sie auch mit einer Million Menschen machen könnten. Es gibt nur einen Geist. Ihr Partner wird Sie mit allen der Menschheit bekannten Vorstellungen in jeder beliebigen Kombination konfrontieren, damit Sie sich selbst kennen lernen können. Wenn es Ihnen gelingt, den Menschen lieben zu lernen, mit dem Sie zusammen sind, haben Sie die Liebe zu sich selbst gefunden.
W enn wir keine Vorstellungen damit verbinden, ist Sex wie Atmen oder Gehen. Er ist Schönheit, er ist Sie. Wenn Sie sich allerdings darauf einlassen, Dinge wie Befriedigung, Ekstase, Intimität, Zusammengehörigkeit und Romantik zu suchen, sollten Sie nicht damit rechnen, sie auch zu finden.
E ine Erektion bedeutet, dass Sie sexuell erregt sind – stimmt das? Sind Sie sicher? Glauben Sie alles, was Sie denken? Was bedeutet es wirklich? Eine Erektion ist eine Erektion. Mehr nicht. Ihr Leiden beginnt mit der Geschichte, die Sie sich darüber erzählen. Wenn Sie beispielsweise glauben, Sie müssten etwas mit Ihrer Erektion machen, und können es nicht, leiden Sie. Wenn Sie nicht glauben würden, dass Sie etwas mit Ihrer Erektion tun sollten, wären Sie einfach eins mit ihr, wären Sie Ihre Erektion. Es wäre eine vollständige Erfahrung mit Anfang, Mitte und Ende. Kein Höhepunkt, keine Ejakulation, nur ein wunderschöner erigierter Penis, der aus dem Nichts kommt und nirgendwohin geht.
I hr Partner hat nichts damit zu tun, wie Sie das gemeinsame Liebesspiel empfinden – gar nichts. Sie berühren ihn und erzählen sich eine Geschichte, was das zu bedeuten hat.
Er berührt Sie, und Sie erzählen sich eine Geschichte, was das zu bedeuten hat, und steigern damit Ihre Lust oder dämpfen sie. Wenn Sie glauben, er berühre Sie nicht richtig, nehmen Sie sich selbst die Lust. Sie denken, Sie wüssten etwas. In Wahrheit schläft Gott mit Gott, und Regeln gibt es nicht. Und wenn Sie daran teilhaben wollen, seien Sie ganz und gar präsent. Ihr Partner muss nicht daran teilhaben, er ist nur Ihre Geschichte: »Er macht es richtig«, »Er macht es falsch«, »Er denkt dies«, »Er denkt jenes«, »Wenn er mich wirklich liebte, würde er …«, und so weiter. Immer weiter – es ist nur Ihre Geschichte.
H atten Sie je Sex ohne Ihre Geschichte? Nein, niemals. Niemand hatte das. Jeder Mensch erzählt sich eine Geschichte darüber, was Sex ist. Sie versuchen, Ihre Erfahrung mit Ihrer Geschichte zur Deckung zu bringen: Der Sex ist gut, der Sex ist schlecht, Sie sind eine gute Liebhaberin, Sie sind es nicht,
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