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Liebe, Stolz und Leidenschaft

Liebe, Stolz und Leidenschaft

Titel: Liebe, Stolz und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wenig verärgert und ziemlich erstaunt. Die Kunde von Savannahs Auftritt hatte ihn schnell erreicht. Er verstand noch immer nicht, warum sie das Haus seines Bruders im Eiltempo besichtigt und Regans Angebot, zusammen die Kanzlei umzugestalten, abgelehnt hatte.
    Sie würde es ihm erklären müssen.
    Er sah Bryan und Connor im Garten spielen und winkte ihnen zu. Die beiden riefen einen Gruß und wandten sich wieder ihrem Baseball zu.
    Sein Klopfen blieb unbeantwortet, also trat er einfach ein. Savannah hatte ihn vermutlich nicht gehört. Dazu war die Rockmusik, die durchs Haus dröhnte, viel zu laut. Er folgte einem ohrenbetäubenden Gitarrensolo in die Küche und das benachbarte Zimmer.
    Sie beugte sich gerade über einen Arbeitstisch. Das viel zu große weiße T-Shirt, das sie trug, war voller Farbe. Das Haar war zu einem Zopf geflochten, die Jeans voller Löcher, sie selbst barfuß.
    Ihr Anblick erregte ihn.
    "Hallo."
    Sie sah nicht auf. Ihr Gesicht verriet absolute Konzentration, während sie den feinen, in leuchtend rote Farbe getauchten Pinsel führte.
    Jared blickte sich um. Der Raum war spartanisch eingerichtet. Eine Tür führte nach draußen. Offenbar war es Savannah gleichgültig, in welcher Umgebung sie arbeitete.
    Durch die nackten Fenster schien die Sonne ungehindert, so daß jede Staubflocke zu sehen war. Auf dem Boden lag ein uralter Linoleumbelag mit unzähligen Farbspritzern. Ungerahmte Leinwände lehnten an der nicht verkleideten Wand, und auf Metallregalen standen unzählige Flaschen, Gläser, Tuben und Dosen. Es roch nach Terpentin.
    Und dann entdeckte er zu seiner Erleichterung den tragbaren Radiorecorder, der ihn die Trommelfelle zu kosten drohte. Er ging hinüber und schaltete ihn aus.
    "Laß meine Musik an", fauchte Savannah.
    "Offenbar hast du mich nicht hereinkommen gehört."
    "Ich arbeite." Sie warf den Pinsel in ein Glas und nahm einen anderen. "Stö r mich nicht."
    Seine Augen blitzten, aber seine Stimme blieb ruhig. "Ja, ich hätte sehr gern ein Bier, vielen Dank. Soll ich dir eins mitbringen?"
    "Ich arbeite", wiederholte sie.
    "Das sehe ich." Er ignorierte das Schimpfwort, das sie ihm an den Kopf warf, und beugte sich über den Arbeitstisch.
    Die böse Königin war fast fertig, und ihr Gesicht war schön, aber grausam. Ihr Körper war schlank und anmutig, in Purpur und Hermelin gehüllt. Die goldene Krone hatte messerscharfe Kanten und war mit spitzen Juwelen besetzt. In der schmalen Hand hielt sie einen leuchtend roten Apfel.
    "Großartig", murmelte Jared. "Böse bis auf die Knochen. Ist es aus Schneewittchen?"
    "Du stehst mir im Licht."
    "Entschuldigung." Er ging ein wenig zur Seite, obwohl er genau wußte, daß es nicht weit genug weg war.
    "Ich kann nicht arbeiten, wenn mir jemand zusieht", sagte sie.
    "Ich dachte, du warst mal Straßenmalerin."
    "Das hier ist etwas anderes."
    "Savannah." Er rieb ihr einen roten Farbfleck von der Wange. "Haben Rafe oder Regan etwas gesagt, das dich gekränkt hat?"
    "Warum sollten sie das?"
    "Genau das möchte ich von dir erfahren."
    "Sie waren sehr höflich." Als er eine Augenbraue hochzog, seufzte sie ungeduldig.
    "Ich mag deinen Bruder, und das Haus ist sehr schön. Geradezu faszinierend. Und deine Schwägerin ist eine bezaubernde Frau."
    Aha, dachte er, das ist es also. Vorsichtshalber wich er einen Schritt zurück. "Du hast ein Problem mit Regan?"
    "Wer könnte ein Problem mit Regan haben? Wir würden einfach nicht gut zusammenarbeiten, das ist alles. Außerdem möchte ich nicht, daß meine Bilder in deinem Büro hängen."
    "So? Warum nicht?"
    "Ich möchte es einfach nicht. Ich habe darüber nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, daß ich nicht interessiert bin." Sie warf ihm einen kühlen Blick zu. "Ganz und gar nicht interessiert, Jared. Also laß mich in Ruhe."
    Er reagierte blitzschnell. Trotz des eleganten Anwaltsanzugs hätte sie damit rechnen müssen. Er zog sie vom Hocker, die Hand fest um ihren Arm, bevor sie ihm ausweichen konnte.
    Aber das hieß nicht, daß Savannah sprachlos war.
    "Ich habe dir schon einmal gesagt, faß mich nicht an, bevor ich es dir erlaube."
    "Ja, das hast du mir gesagt. Du hast mir viele Dinge gesagt." Er packte ihren anderen Arm und sah, wie ihre Augen aufblitzten. "Warum sagst du mir nicht, was eigentlich los ist?"
    "Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig. Du denkst, weil du mich ein paarmal küssen durftest, gehöre ich dir, was? Ich lasse mich von vielen Männern küssen, Anwalt.
    Und ich gehöre

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