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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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bedauert Cal es schon jetzt, dass er sie eingeladen hat.«
    »Das ist gut«, meinte David, den der Gedanke aufheiterte.
    Cynthie lächelte vage. »Wollten Sie eigentlich wirklich mit mir zum Abendessen gehen, oder haben Sie mich nur eingeladen, um Cal wütend zu machen?«
    Abendessen. Wenn er Cynthie zum Abendessen ausführte, würden Tony und Roger Cal erzählen, dass sich zwischen ihm und Cynthie etwas anbahnte. Das geschähe Cal recht. Er, David, könnte die heißblütige Brünette abschleppen, die dem legendären Calvin Morrisey den Laufpass gegeben hatte. Er hätte die Nase vorn.
    David stellte sein Glas ab. »Ich habe Sie gefragt, weil ich gern mit Ihnen zu Abend essen würde.«
    Cynthie lächelte, und benommen dachte er, was für ein Dummkopf Cal war, diese Frau aus den Fingern zu lassen.
    »Und Sie können mir noch mehr über Min erzählen«, bat Cynthie.
    »Natürlich«, erwiderte David.
    Alles über Min. Aber nichts über die Wette.
    Min wartete draußen auf dem Trottoir, während das Biest noch einmal in der Bar verschwand, um zu holen, was immer er dort vergessen hatte - vielleicht seine Moralvorstellungen. In der kühlen Luft des Juniabends wurde ihr Kopf etwas klarer, und ihre Wut ebbte ein wenig ab. Die Bar lag in einer ihrer Lieblingsstraßen, in der sich neben einem kleinen Theater verrückte kleine Läden und Restaurants drängten. Ein sanfter Lufthauch ließ das Laub der dünnen Bäume rauschen, die die Straße säumten und sich in ihren Metallkäfigen zu wachsen bemühten. Min betrachtete die Bäume und dachte Ich weiß genau, wie ihr euch fühlt . Nun ja, das Dünnsein kannte sie nicht, dafür aber das Gefangensein.
    Denn sie steckte in der Falle, da gab es keinen Zweifel. Sie steckte in der Falle und würde ohne Begleiter in einem idiotischen Brautjungfernkleid zur Hochzeit ihrer Schwester erscheinen und die Klagen ihrer Mutter darüber ertragen müssen. Denn um ehrlich zu sein, es würde ihr wohl kaum gelin gen, jemanden wie Cal Morrisey drei Wochen lang an der Nase herumzuführen. Es war ein dummer, unüberlegter Einfall gewesen, den Alkohol und Wut ihr eingegeben hatten. Ei nen Augenblick lang wünschte sie, daheim zu sein in ihrer Dachwohnung und sich auf das alte, kürbisfarbene Sofa ihrer Großmutter gekuschelt das Moody-Blue -Album von Elvis anzuhören. Vielleicht war sie einfach nicht der Typ für solche Beziehungsspielchen. Vielleicht sollte sie einfach ihren gut ge polsterten Genen nachgeben und eine freundliche Tante für den unvermeidlichen Nachwuchs ihrer Schwester Diana werden. Sie wollte ja gar nicht unbedingt selbst Kinder. Und wozu sonst waren Männer schon gut? Na ja, für Sex natürlich, aber welche Verrenkungen sie deswegen veranstalteten! Also wirklich …
    Hinter ihr klingelte ein Handy, und sie zuckte erschrocken zusammen. Als sie sich umdrehte, sah sie, dass Calvin Morrisey wieder da war und aus einer Tasche ein Handy zog, das mit mehr Brimborium ausgestattet war, als irgendein vernünftiger Mensch brauchte. Es bestätigte sie in ihrer Entscheidung: Sie würde den Teufel tun und drei lange Wochen mit einem seelenlosen Yuppie verbringen, nur um einen Begleiter zu Dianas Hochzeit zu haben. Sie würde ihren Anteil an dem Abendessen bezahlen und dann ›auf Nimmerwiedersehen‹ sagen. Das war ein guter Plan.
    Mit verschränkten Armen erwartete sie, dass er versuchen würde, sie mit einem Geschäftsgespräch zu beeindrucken, aber er schaltete das Handy nur ab.
    Min hob die Augenbrauen. »Und wenn es wichtig ist?«
    »Der einzige Mensch, mit dem ich jetzt sprechen möchte, steht vor mir«, erwiderte er und schenkte ihr sein Strahlemann-Lächeln.
    »Ach um Himmels willen«, stieß Min hervor. »Könnten Sie das nicht auch abstellen?«
    »Wie bitte?«, fragte er, und sein Lächeln erlosch.
    »Diese pausenlosen dummen Sprüche.« Min setzte sich wieder in Bewegung. »Ich gehe doch schon mit Ihnen zum Essen. Sie können sich also entspannen.«
    »Ich bin immer entspannt.« Mit zwei Schritten war er an ihrer Seite. »Wohin gehen wir?«
    Min stoppte so plötzlich, dass er noch einen Schritt tat, bevor auch er bremste.
    »Das neue Restaurant, über das jetzt alle sprechen, liegt in dieser Richtung. ›Bei Serafino‹. Ein Bekannter behauptet, der Küchenchef würde mit seinen Gerichten etwas Besonderes aussagen.« Sie dachte an David und blickte Cal an. Zwei von der gleichen Sorte. »Ich dachte, das entspricht vielleicht Ihrem Stil. Hatten Sie etwas anderes im Sinn?«
    »Ja.« Mit

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