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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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an einen seiner Körperteile verschwendete. Oder daran, dass er ihre phantastischen Schuhe bemerkt hatte. Was einfach typisch für diesen Typ von Mann war. Denk an die Wette , ermahnte sie sich selbst. Er ist ein Biest und eine Spielernatur .
    Das Biest und die Spielernatur blieb vor einem schwach erleuchteten Frontfenster mit samtroten Kaffeehausvorhängen stehen. Darüber stand in goldenen Lettern EMILIO'S .
    »Dies ist das Restaurant?« Min war überrascht, dass er nicht etwas Grelleres ausgesucht hatte.
    »Tja.« Er streckte die Hand nach dem Türgriff aus.
    »Warten Sie.« Min betrachtete mit zusammengekniffenen Augen die Karte an der Tür. »Sie schließen an Wochentagen um zehn Uhr. Das ist nicht mehr lange hin. Vielleicht sollten wir …«
    »Ich bin Emilios Lieblingsgast«, stellte er fest und öffnete die Tür. »Wenigstens, bis er Sie zu Gesicht bekommt.«
    »Schon wieder ein dummer Spruch?« Min klang ungehalten.
    »Nein«, antwortete er betont geduldig. »Wenn Sie während des ganzen Abendessens weiter so auf mir herumhacken, bekommen Sie von Emilio einen Nachtisch gratis.«
    »Ich dachte, Sie seien sein Lieblingsgast«, entgegnete Min.
    »Bin ich auch«, bestätigte er. »Deswegen macht ihm die Show aber sicher trotzdem Spaß. Kommen Sie jetzt oder nicht?«
    »Na klar«, erklärte Min und marschierte an ihm vorbei durch die Tür.
    Nach Lizas Armbanduhr waren eine und eine halbe Minute vergangen, als der Bullenkopf ihr auf die Schulter tippte. »Entschuldigen Sie«, sprach er sie an, »aber ich glaube, Sie haben mich angestarrt.«
    Liza blinzelte ihn an. »Das war Ungläubigkeit. Ich konnte nicht glauben, dass Sie so langsam sind.«
    »Langsam?« Er blickte beleidigt drein. »Niemand hätte schneller durch all diese Leute pflügen können. Dabei hatte ich noch nicht mal mein Martinshorn dabei.«
    Liza schüttelte den Kopf. »Sie haben mich schon vor mehr als einer Stunde erspäht. Was haben Sie die ganze Zeit getan? Sich hingesetzt und darüber nachgedacht?«
    Er rollte seine Augen himmelwärts. »Man hat mir gesagt, dass Rothaarige schwierig sind«, erwiderte er und lehnte sich seitlich an die Bar. »Ich heiße Tony. Und Sie schulden mir was.«
    Also gut, packen wir's an , dachte Liza und lehnte sich, ihm zugewandt, ebenfalls an die Bar. »Ich schulde Ihnen was?«
    »Ja.« Er grinste sie an. »Wegen der Chaostheorie.«
    »Chaostheorie«, wiederholte Liza und schüttelte verständnislos den Kopf.
    Er rückte näher. »Die Chaostheorie besagt, dass komplexe dynamische Systeme durch Störungen in ihrer Umgebung instabil werden und dann durch eine fremde Anziehungskraft auf eine neue Bahn gelenkt werden.«
    Liza blickte ihn ungläubig an. »Und das ist Ihr Aufreißerspruch?«
    »Ich bin ein komplexes dynamisches System«, stellte Tony fest.
    »So komplex auch wieder nicht«, entgegnete Liza.
    »Und ich war stabil, bis Sie in meiner Umgebung eine Störung verursacht haben.«
    »So stabil auch wieder nicht«, entgegnete Liza.
    Tony grinste. »Und da Sie die fremdeste Anziehungskraft in diesem Raum sind, bin ich auf meiner neuen Bahn direkt zu Ihnen gelenkt worden.«
    »So direkt auch wieder nicht«, entgegnete Liza und drehte sich mit dem Rücken zur Bar, so dass sie ihm die Schulter zuwandte. »Da müssen Sie mir schon was Besseres erzählen, sonst suche ich mir einen anderen zum Amüsieren.«
    Aus den Augenwinkeln entdeckte sie den anderen Burschen, den Blonden, der aussah, als hätte er nur Stroh im Kopf. Er beugte sich gerade zu Bonnie hinunter und fragte sie: »Ist sie immer so?« Liza musterte ihn genauer. Groß, stark, langweilig.
    »Na ja, Ihr Freund ist auch nicht gerade ein Charmebolzen«, erwiderte Bonnie und schenkte ihm ein gekonnt aufregendes Lächeln.
    Er strahlte sie an. »Ich auch nicht. Ich hoffe, das stört Sie nicht?«
    Ach herrje , dachte Liza und wechselte einen Blick mit Tony-dem-Bullenkopf.
    »Er meint es ernst«, erklärte Tony. »Roger hat keinen Aufreißspruch.«
    »Im Vergleich zu der katastrophalen Chaostheorie ist das ein Pluspunkt«, fand Liza.
    »Armes Schätzchen«, erwiderte Bonnie und legte ihre Hand beruhigend auf Rogers Arm. »Natürlich stört mich das nicht. Ich heiße übrigens Bonnie.«
    Roger blickte sie aufrichtig bewundernd an. »Ich heiße Roger, und Sie sind die schönste Frau, die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe.«
    Bonnies Lächeln wurde strahlender, und sie rückte näher.
    »Was aber nicht heißt, dass er sich nicht auf Frauen versteht«, fuhr Tony in

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