L(i)ebenswert (German Edition)
brauche dich.“
„Als Freund?“
„Ja. Als Freund und … und mehr.“
„Sag mir nicht, dass du es genossen hast, von mir verg… gevögelt zu werden!“, fuhr Geron ihn an.
„Ich ... Du weißt doch, diese eine Nacht, als du mich aus dem Regen geholt und nackt ausgezogen hast?“, fragte Ninosh leise. Verflucht, seine Wangen brannten vor Scham, gewiss war er feuerrot angelaufen.
Gerons Blick im Schein des schwachen Laternenlichts war nicht zu deuten, als er ihm zunickte.
„Als du mir sagtest, dass du mir einfach nur helfen willst, mir nichts antun würdest … Seit diesem Moment wollte ich von dir berührt werden. Überall. Wäre ich nicht gerade halbtot geprügelt worden, wäre ich dir bestimmt auf den Leib gerückt.“
Nun war es raus, das Geheimnis, das er sich selbst kaum hatte eingestehen wollen.
Geron trat nah zu ihm heran, wie in der letzten Nacht, als er sie beide zugleich befriedigt hatte. Diesmal legte er die Hände sanft an Ninoshs Wangen und strich sacht mit den Daumen über sein Gesicht. So verharrten sie, während Spannung und Hitze zwischen ihnen aufstieg und knisterte, bis Ninosh es nicht mehr aushielt. Am liebsten hätte er sich ungestüm um Gerons Hals geworfen, ihn leidenschaftlich an die Wand gepresst und geküsst, bis ihnen beiden die Luft ausging. Sein vermaledeiter Körper ließ das nicht zu, außerdem war da ein wenig Scheu, dass Geron doch anders reagieren könnte als erhofft. Darum lehnte er sich nur langsam vor, näherte sich dem verheißungsvollen Ziel, bereit abzubrechen, sollte Geron ihn zurückhalten. Doch der lächelte und empfing ihn mit heißen Lippen und geschickter Zunge, die ohne Hast, dafür umso mehr Entschiedenheit, Ninoshs Mund eroberte. Leise stöhnend genoss er das wunderbare Gefühl, nicht bloß begehrt zu werden, sondern auch geachtet und respektiert. Mehr zu sein als lediglich ein Körper, oder ein Gesicht, an dessen Form er unschuldig war. Geron presste ihn vorsichtig an sich, ohne Druck auf seine geschundenen Knochen auszuüben, streichelte ihn mit einer Zärtlichkeit, die Ninosh so noch nie erleben durfte. Es tat ihm gut, sich festzuhalten und gehalten zu werden, Erregung zu spüren, keine Angst haben zu müssen … Auch dann nicht, als er Stück für Stück ausgezogen wurde. Geron ließ ihm Zeit, vergewisserte sich mit stummen Blicken, wie weit er gehen durfte.
„Du gefällst mir ohne Zottelbart deutlich besser“, flüsterte er Ninosh ins Ohr. Er küsste, knabberte und kostete sich über seine Haut, neckte ihn, immer darauf bedacht, seine Verletzungen nicht zu belasten. Der Stützverband war einerseits lästig, da er große Flächen bedeckte, andererseits half er und ersparte ihm einiges an Schmerzen. Ninosh konnte trotzdem nicht viel mehr tun als stillzuhalten und zu genießen, bis er zum Bett geführt wurde.
„Bleib noch einen Moment stehen“, wisperte Geron hinter ihm und biss ihm sanft in den Nacken. Stoff raschelte. Gerne hätte er sich umgedreht und seinem Gefährten zugesehen, wie er sich entkleidete, doch es war überraschend erregend, sich diesen Anblick lediglich vorzustellen.
„Du bist selbst mit dem Verband buntfleckig wie ein Blumengarten.“ Geron lachte und hielt ihn effektiv davon ab zu grollen, indem er sich ihm mit seinem prallen Schaft gegen die Pobacken drängte und ihn vorsichtig umarmte. Mit dem rechten Arm stützte er ihm behutsam den Oberkörper ab, mit der linken Hand ergriff er Ninoshs Erektion und begann ihn langsam zu massieren. Gefangen zwischen Schmerz, steigender Atemnot und unglaublich intensiver Lust verlor Ninosh die Orientierung. Irgendwann wurde ihm bewusst, dass er aufrecht auf dem Bett kniete, mit einem Kissen als Polster gegen die Wand gepresst wurde und rhythmisch stöhnte. Geron gab ihm mit seinen breiten Schultern Halt, streichelte und liebkoste ihn, flüsterte beruhigenden Unsinn in sein Ohr, während er sich tief in ihm bewegte. Ninosh schrie laut auf, überwältigt von den vielfältigen Empfindungen, die seine Sinne überrollten. Sofort verharrte sein Liebster.
„Geht es?“, fragte er, drehte ihm sacht den Kopf zur Seite und versuchte ihm in die Augen zu blicken.
Ninosh nickte hastig, zu begierig, noch mehr von alledem zu bekommen, um antworten zu können. Er wollte viel mehr brennende Leidenschaft, liebevolle Berührungen, Fürsorge, Zärtlichkeit, Geborgenheit, Lust …
Geron drängte sich noch dichter an ihn heran, falls das überhaupt möglich war, versiegelte ihm die Lippen mit einem Kuss und
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