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Liebenswerte Langhälse - über den artgerechten Umgang mit Gänsen

Liebenswerte Langhälse - über den artgerechten Umgang mit Gänsen

Titel: Liebenswerte Langhälse - über den artgerechten Umgang mit Gänsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Bohn-Foerster
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Triumphschrei hingegen wird nur vom Ganter ausgerufen. Er lässt ihn hören, wenn er bei einer Auseinandersetzung seinen Rivalen besiegt hat. Während der Verlierer das Weite sucht, trompetet der Sieger mit hocherhobenem Haupt, stolz geschwellter Brust und ausgebreiteten Flügeln den Triumphschrei. Mit dem lauten, lang gezogenen, spitzen Schrei bringt der aufgebrachte Gänsemann seine Macht und Manneskraft zum Ausdruck. Den Triumphschrei hört man von männlichen Tieren auch immer unmittelbar nach einem erfolgreichen Liebesakt (Tretakt). Mit emporgestrecktem Hals und Kopf verkünden Ganter ihre Zufriedenheit und Freude über die gelungene Begattung. Der tief aus dem Luftsack gepresste, lang gezogene, in Intervallen ausgestoßene Schrei klingt hierbei fast genussvoll.

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    Warnlaut: Nicht immer ist auf einer Gänseweide alles im grünen Bereich. Entdeckt eine Gans in ihrer Umgebung eine unbekannte Gestalt, so verharrt sie mit kerzengeradem Hals, in den Nacken gelegtem Kopf und sichtbar wachsamen Augen. Sie warnt ihre Artgenossen mit einem spitzen, leisen, nasalen „Gang“, das so viel heißt wie „Vorsicht, alle aufpassen!“. Bei diesem Laut laufen alle Tiere augenblicklich dicht zusammen, um sich gegenseitig zu sichern.

    Beim drohenden Zischen wird die Zunge sichtbar. (Foto: Marion Bohn-Förder)
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    Drohendes Zischen: Wenn Gänse sich bedroht fühlen und vor etwas Angst haben, warnen sie ihr Gegenüber, indem sie stimmlos den Schnabel öffnen, ihre Zunge zeigen und das drohende Zischen zunächst nur andeuten. In solchen Konfliktsituationen schütteln sie zudem oft energisch ihre angewinkelten Flügel. Dieses geräuschvolle „Flügelrasseln“, wie Lorenz es nennt, ist als eine Art Ermahnung zu verstehen, die man durchaus ernst nehmen sollte. Denn wenn Gänse einen solchen „Wind“ machen, sind sie bereits äußerst angespannt und verstehen keinen Spaß mehr. Nähert sich der Gewarnte dennoch, ist Schluss mit lustig. Die weiblichen Tiere machen sich groß, indem sie sich hoch aufrichten und ihre Flügel in ganzer Spannweite zeigen. Denn die sind, neben ihrem Schnabel, der fest zubeißen kann, eine sehr schlagkräftige Waffe. In dieser Drohgebärde beginnen sie nun laut zu zischen, wobei die gesamte Zunge gut sichtbar wird. Ganter hingegen strecken ihren Hals nun waagerecht nach vorn, sodass dieser sich parallel zum Boden befindet, und biegen ihren Nacken dabei stark nach unten durch. In dieser kampfbereiten Stellung gehen sie direkt und schnellen Schrittes auf den ungebetenen Besucher zu. Der sollte spätestens jetzt den Rückzug antreten, denn der Angriff eines erzürnten Gänsemannes hat es in sich.

    Alarmlaut: Gänse sehen einen heranfliegenden Greifvogel schon aus weiter Entfernung und lassen ihn nicht mehr aus den Augen. Fliegt er dicht über ihnen, warnen sie sich gegenseitig mit dem Alarmlaut. Ihr lang gezogenes, aus dem Kehlkopf gepresstes tiefes „Haaaa“ bedeutet: „Vorsicht, Lebensgefahr, alles in Deckung!“

    Attackierender Ganter. (Foto: animals-digital.de/Thomas Brodmann)
    Distanzlaut: Den Distanzlaut äußern erwachsene Gänse immer dann, wenn sie von ihren Artgenossen getrennt wurden und sich verlassen fühlen. Bei diesem laut trompetenden, meist dreisilbigen Laut liegt die Betonung auf der ersten Silbe, die höher ist als die nachfolgenden. Er klingt wie ein klagendes, suchendes „Gig-gag-gag“. Je nach Dauer und Art der Trennung kann der Distanzschrei mehrere Stunden am Stück bis zur Erschöpfung oder auch tagelang immer wieder zu hören sein. Denn Gänse sind einander sehr verbunden und halten zusammen, in Freud und Leid. Es gibt für sie nichts Schlimmeres, als füreinander unerreichbar zu sein. Gerade vertraute, „verheiratete“ Gänsepaare sollten daher möglichst ein Leben lang zusammenbleiben dürfen. Ähnlich verhält es sich bei einer sehr intensiven Freundschaft zweier Ganter. Wenn eine Trennung aber aus vernünftigen Gründen notwendig ist – etwa wenn Junggänse von den Eltern abgesetzt werden –, muss man die Tiere so weit voneinander entfernt unterbringen, dass sie sich nicht mehr gegenseitig hören können. Sonst wird es eine lautstarke Aktion und eine nervliche und psychische Belastung für alle Beteiligten, in erster Linie für die sehr, sehr unglücklichen „Langhälse“, aber auch für deren mitfühlenden Halter – von einigen verständnislosen und genervten Nachbarn ganz zu schweigen.
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    Eine andere Form des Distanzschreis ist das normale Rufen von

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