Liebesfee auf Abwegen (Luzifer & Liebesfee) (German Edition)
Eltern.
Schwefel. Da merkt man doch sofort, dass du ein Teufel bist.“
„Ich
bin nicht nur ein Teufel“, entgegnete er. Das düstere Aufblitzen in seinen
Augen konnte er nicht unterdrücken. „Ich bin DER Teufel. Luzifer persönlich.“
„Ui.“
Die Fee kicherte albern drauf los. Dafür hätte Luzifer sie am liebsten gewürgt.
„Das
ist ja wunderbar“, sagte sie dann. „Ich heiße Lila. L und L, wie abgefahren ist
das denn?“
„Abgefahren?“,
wiederholte Luzifer. Er hatte keine Ahnung, was er von dieser Lila halten
sollte. Anscheinend hatte sie nicht mehr alle beieinander. Anders konnte er
sich ihr seltsam wechselhaftes Wesen nicht erklären. Na, das konnte ja noch
eine heitere Halloween-Nacht werden!
*
Keine
Viertelstunde später kam Luzifer doch noch dazu, eine Gruppe Kinder zu
erschrecken. Drei Jungen und zwei Mädchen standen gemeinsam vor einer Haustür
und warteten darauf, dass die Bewohner ihnen öffneten. Dann bettelten sie um
Süßigkeiten.
Luzifer
lauerte versteckt hinter einer Hecke, die als Grundstücksbegrenzung diente.
Lila hatte sich neben ihn auf den Bürgersteig gesetzt und wartete, die Arme vor
der Brust verschränkt. Zuvor hatte sie ihm ausführlich dargelegt, für wie
unangebracht sie sein Verhalten hielt.
Als
die Haustür sich wieder schloss und die Kinder lachend den Gehweg zurückkamen,
passte Luzifer den richtigen Moment ab, um hervor zu springen. Brüllend stürzte
er auf die Gruppe zu und riss die Arme weit in die Höhe. Die Fledermäuse an
seinem Umhang spritzten die blutrote Flüssigkeit aus ihren Mäulern nur so durch
die Gegend. Luzifer verzog das Gesicht zu einer grün angelaufenen Fratze mit
einer gewaltigen Schnauze und rot glühenden Augen.
Seine
Maskerade verfehlte ihre Wirkung nicht. Die Kinder kreischten wie am Spieß.
Zwei von ihnen ließen ihre Taschen mit Süßigkeiten fallen. Dann rannten sie
davon. Luzifer hätte sich krumm und schief lachen können.
Lila
erhob sich und sammelte die Süßigkeiten ein. Sie packte einen Schokoriegel aus
und steckte ihn sich in den Mund. Schmatzend wandte sie sich zu Luzifer um.
„Du
hast einen seltsamen Humor“, meinte sie. „Aber wenigstens schmeckt der
Süßkram.“
Luzifer
wischte sich mit einem Wink die Fratze aus dem Gesicht. Für Bonbons und
Schokolade hatte er nicht viel übrig. Viel lieber erfreute er sich an der Angst
der Kinder. Ihre Schreckensschreie waren Musik in seinen Ohren.
„Weißt
du“, redete Lila weiter, „es würde dir nicht schaden, wenn du den Menschen mal
ein wenig Freude bescherst. Ich bin zwar noch in der Ausbildung, aber
wenigstens versuche ich mein Bestes, um die Menschen glücklich zu machen.“
„Ja,
ja, und ich versuche mein Bestens, um die Menschen in Angst und Schrecken zu
versetzen“, entgegnete Luzifer und winkte ab.
„Siehst
du, genau das ist dein Problem. Du bist viel zu negativ.“ Sie piekste ihm mit
dem Zeigefinger gegen den Brustkorb.
„Ah“,
meinte er und machte einen Schritt zurück, um ihren Attacken auszuweichen.
„Jetzt habe ich auch noch ein Problem. Wie nett. Vielleicht bist du ja mein
Problem. Hast du darüber schon mal nachgedacht? Schönen Abend noch!“
Er
wirbelte herum und ging. Das hätte er von Anfang an tun sollen. Sie einfach
stehen lassen und sich um seinen eigenen Kram kümmern.
„Nein,
warte doch, Lui!“, rief sie ihm hinterher.
„Lui“,
wiederholte er und verdrehte die Augen. Niemand nannte ihn jemals Lui. Was war
das überhaupt für ein Name!
„Luzifer,
bitte.“ Lila hatte ihn eingeholt. Sie packte ihn mit beiden Händen an seinem
linken Arm und zerrte so lange, bis er endlich anhielt.
Er
grunzte seinen Frust ungeniert heraus. „Du bist eine wahnsinnige Nervensäge.
Ist dir das eigentlich klar?“
Sie
nickte dümmlich lächelnd. Es machte nicht den Anschein, als hätte sie ihn
tatsächlich verstanden.
„Bitte
lauf doch nicht vor mir weg. Ich brauche deine Hilfe. Und du kannst mir helfen.
Das weiß ich ganz genau. Wenn nicht du, wer dann ... Wir müssen sie hier
irgendwo finden. Die zwei Personen. Aber alleine weiß ich nicht, wo ich
anfangen soll zu suchen.“ Auf einmal fuchtelte sie auch noch wild mit den
Händen in der Luft herum. Das hatte vermutlich einzig den Zweck, ihr wirres
Geplapper auch noch zu unterstreichen.
Luzifer
verstand kein Wort, verkniff sich jedoch sämtliche Anmerkung. Das hätte ohnehin
nur zu weiterem Gerede geführt, und das wollte er sich nun wirklich nicht
anhören. Sie suchte nach zwei
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