Liebesfee auf Abwegen (Luzifer & Liebesfee) (German Edition)
Personen, so viel war ihm klar. Die beste
Möglichkeit, kurzfristig mit anderen Personen näher in Kontakt zu kommen, bot
sicherlich die Halloween-Party von Beelzebub und Marafella. Außerdem würde Lila
dafür sorgen, dass es dort nicht langweilig wurde. Er machte ihr also
kurzerhand den Vorschlag, gemeinsam auf diese Feier zu gehen, und sie sagte
begeistert zu.
*
Luzifer
stellte zufrieden fest, dass Beelzebub sich einige Tricks in Sachen
Halloween-Dekoration von ihm abgeschaut hatte. Die Wohnung war herrlich schauderhaft
zurecht gemacht. Überall Spinnenweben, an denen Schleim hinab rann. Es gab die
üblichen Fledermäuse und Kürbisse, aber Beelzebub war noch einen Schritt weiter
gegangen und ließ Ratten durch die Räume laufen.
Gleich
bei ihrem Eintreten wäre Lila beinahe auf eine von ihnen getreten. Mit einem
Quietschen sprang sie einen Schritt zurück und starrte zu Boden. „Sind die etwa
echt?“, fragte sie.
„Selbstverständlich.“
Beelzebub stand vor ihnen, hoch erhobenen Hauptes, das perfekte Abbild eines
stolzen Hausherrn. „Ich bin so froh, dass du es einrichten konntest“, sagte er
zu Luzifer. „Und welche Schönheit dich begleitet.“
Lila
registrierte das Kompliment mit Verzögerung. Sie war offenbar viel zu sehr
damit beschäftigt, den Raum nach weiteren Ratten abzusuchen. „Oh, äh, danke.
Wie überaus charmant“, entgegnete sie schließlich wenig überzeugend. „Ich bin
übrigens Lila. Liebesfee in Ausbildung. Ich habe noch eine Aufgabe zu
erledigen, und Luzifer ist so freundlich, mir dabei behilflich zu sein.“
„Luzifer?
Freundlich? Zu einer Liebesfee?“, fragte Beelzebub nach.
Luzifer
schenkte seinem alten Kumpanen ein verschwörerisches Zwinkern, woraufhin der
verstehend nickte und Lila mit einem eindeutigen Blick bedachte.
„Ja“,
meinte Lila schlicht, „er war so freundlich, mich zu dieser Feier einzuladen.
Er meinte, hier könnte ...“
„Das
interessiert Beelzebub nun aber wirklich überhaupt nicht“, unterbrach Luzifer
sie. Er hakte sich bei ihr unter, gab Beelzebub ein Zeichen und schob sich mit
Lila hinein in die Menge der Gäste. Da gab es nicht nur Engel und Teufel,
sondern alle mögliche Gestalten. Hexen, Feen, Dämonen und sogar einen Gargoyle
konnte Luzifer entdecken.
„Und
du bist dir sicher, dass hier der perfekte Ort ist, um mein Aufgabe zu lösen?“,
fragte Lila. Sie schien sich ein wenig unwohl zu fühlen. Zumindest sagte das
ihre angespannte Haltung und das Zittern ihrer Finger.
Luzifer
musste zugeben, dass er bislang nicht begriffen hatte, worin genau ihre Aufgabe
eigentlich bestand. Aber warum sollte sie sich nicht an diesem Ort lösen
lassen?
„Ja,
von mir aus können wir es gleich hinter uns bringen, damit wir den Rest des
Abends ganz entspannt genießen können“, sagte Luzifer selbstbewusst. Wie schwer
konnte es schon sein, einer Liebesfee in Ausbildung zu helfen.
„Gut.“
Lila nickte. „Sag mir einfach, welche zwei Personen du für geeignet hältst.
Dann verstreue ich mein Liebespulver über ihnen und der Rest ist Magie.“
„Der
Rest ist Magie“, äffte Luzifer sie nach. Er fand die ganze Aktion unheimlich
albern. Um Lila endlich zu beruhigen hielt er jedoch Ausschau nach zwei
Personen, die er möglichst nicht ausstehen konnten. Zwei, bei denen es ihn
nicht einmal stören würde, würde Lila ihnen die Pest an den Hals zaubern.
„Oh
ja, wen haben wir denn da?“ Er rieb sich voller Vorfreude die Hände. Da standen
doch tatsächlich zwei alte Bekannte, mit denen er noch eine Rechnung offen
hatte. Zum einen die widerwärtige Hexe Felicitas, verkleidet als hübsche
Prinzessin. Und dann war da noch ein heruntergekommener Typ namens Bob,
ehemaliger Teufelsdiener, unehrenhaft entlassen und seitdem als Botschafter
zwischen den Welten unterwegs.
„Die
beiden sind perfekt.“ Mit dem Zeigefinger wies er Lila die Richtung.
„Hm.“
Sie zögerte nicht, sondern holte sogleich einen kleinen Beutel mit glitzerndem
Pulver aus ihrer Rocktasche hervor. Daraus entnahm sie eine Handvoll und blies
ihn in Richtung der beiden Gestalten. Ein Glitzern stob durch die Luft über die
Köpfe der Gäste hinweg. Es teilte sich und rieselte in gleichem Maße auf
Felicitas und Bob herab. Im nächsten Augenblick erstarrten die beiden für
wenige Sekunden. Daraufhin blickten sie nervös durch die Gegend, bis sie
einander fanden und sich schließlich freudestrahlend in die Arme fielen und küssten.
„Das
ist ja widerlich“, kommentierte
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