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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Hinter einer sah sie ein Waschbecken, eine Toilette, den Rand einer Wanne, alles schimmernd weiß. Den Rücken an der Wand, glitt sie zu der zweiten Tür, hinter der noch immer dieselbe Melodie erklang.
    Sie roch den frischen Tod. Fruchtig und gleichzeitig metallisch. Schob die Tür vorsichtig bis zum Anschlag auf und stand ihm direkt gegenüber.
    Mit wachem Blick schwang sie ihre Waffe nach rechts, dann nach links und betrat danach erst den Raum. Sie wusste, sie war mit dem Wesen, das Marianna Hawley gewesen war, allein, und trotzdem sah sie in den Schrank, hinter die Vorhänge und durchsuchte auch den Rest der Wohnung, ehe sie den Stunner endlich sinken ließ und dichter an das Bett trat.
    2A hatte Recht gehabt, war ihr erster Gedanke. Marianna war attraktiv gewesen. Keine auffallende Schönheit, doch eine hübsche Frau mit dunkelgrünen Augen und weichem braunem Haar. Noch hatte ihr der Tod das nette Aussehen nicht geraubt.
    Wie die Augen allzu vieler Toter waren auch die ihren schreckgeweitet. Ihre bleichen Wangen waren dezent gepudert, die Wimpern nachgedunkelt und die Lippen in einem festlichen Kirschrot bemalt. Direkt über dem rechten Ohr war eine kleine Spange in ihrem Haar befestigt – ein kleiner glitzernder Baum, in dessen silbernem Geäst ein plumper vergoldeter Vogel saß.
    Mit der kunstvoll um ihren nackten Körper geschlungenen silbernen Girlande hatte ihr Mörder sie offenbar erwürgt.
    Doch nicht nur am Hals fanden sich Würgemale, sondern ebenso an beiden Handgelenken sowie an den Knöcheln, was vermuten ließ, dass Marianna noch genügend Zeit geblieben war, um sich zu wehren.
    Aus der Stereoanlage direkt neben dem Bett wünschte ihnen ein gut gelaunter Sänger eine frohe Weihnacht.
    Seufzend griff Eve nach ihrem Handy. »Zentrale, hier spricht Lieutenant Eve Dallas. Ich habe eine Tote.«
    »Was für eine Art, den Tag zu beginnen.« Officer Peabody unterdrückte ein Gähnen, während sie das Opfer mit ihren dunklen Polizistinnenaugen maß. Trotz der frühen Stunde hatte ihre Uniform nirgends auch nur die kleinste Falte und war ihr dunkler Pagenschnitt tadellos frisiert.
    Das Einzige, was darauf hinwies, dass sie unsanft aus dem Bett gerissen worden war, war ihre zerknitterte linke Wange.
    »Was für eine Art, ihn zu beenden«, antwortete Eve. »Die erste Untersuchung deutet darauf hin, dass der Tod fast auf die Minute genau um vierundzwanzig Uhr eingetreten ist.« Sie trat einen Schritt zur Seite und ließ den Pathologen an sich vorbei. »Vermutlich Tod durch Strangulieren. Das Fehlen von Defensivverletzungen weist darauf hin, dass das Opfer, nachdem es gefesselt war, keine Gegenwehr mehr geleistet hat.«
    Eve untersuchte sanft die abgeschabte Haut an Mariannas linkem Knöchel. »Vaginale und anale Abschürfungen legen die Vermutung nahe, dass sie vor ihrer Ermordung sexuell misshandelt worden ist. Die Wohnung ist schallisoliert.
    Sie hätte sich also die Lunge aus dem Hals schreien können, und niemand hätte es gehört.«
    »Ich habe nirgends Anzeichen dafür gefunden, dass jemand gewaltsam in das Appartement eingedrungen ist, und der einzige Hinweis auf einen möglichen Kampf ist der umgestürzte Baum. Der meiner Meinung nach mit Absicht umgeworfen worden ist. «
    Eve nickte. »Gut beobachtet, Peabody. Und jetzt gehen Sie zu dem Mann in Appartement 2A und besorgen sich die Überwachungsdisketten aus dieser Etage. Wollen wir doch mal sehen, wer gestern Abend hierher zu Besuch gekommen ist.«
    »Sofort.«
    »Schicken Sie außerdem ein paar Beamte los, die die übrigen Hausbewohner befragen«, fügte Eve hinzu und trat vor das Tele-Link neben dem Bett. »Und mach endlich jemand die verdammte Musik aus.«
    »Klingt nicht gerade, als ob Sie in Weihnachtsstimmung wären.« Peabody drückte mit einem versiegelten Finger auf den Aus-Knopf der Stereoanlage. »Madam.«
    »Weihnachten ist rundum ätzend. Sind Sie hier fertig?«, fragte sie den Pathologen. »Dann lassen Sie sie uns noch umdrehen, bevor sie eingetütet wird.«
    Das Blut hatte sich in der tiefsten Körperstelle angesammelt, und so leuchtete Mariannas Hintern in einem widerlichen Rot. Im Sterben hatte sie noch Blase und Gedärm entleert.
    Ebenfalls mit versiegelten Händen betastete Eve die wächsern graue Haut.
    »Das hier sieht frisch aus«, murmelte sie leise. »Peabody, nehmen Sie das auf, bevor Sie runtergehen.« Sie studierte die leuchtende Tätowierung auf dem rechten Schulterblatt der Toten.
    »Meine große Liebe.« Beim Anblick der

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