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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Baum.
    »Dieser Hurensohn. Verdammt, das ist das Ding, das Marianna in den Haaren hatte.«
    »Aber… das ist der Weihnachtsmann.«
    »Reißen Sie sich zusammen, Peabody. Diskette weiter. Er geht in Richtung ihrer Tür«, murmelte Eve und verfolgte, wie die fröhliche Gestalt mit ihrem schimmernden Paket vor Mariannas Wohnung trat. Dort legte sie einen behandschuhten Finger auf die Klingel, wartete einen Moment, warf den Kopf zurück und lachte. Eine Sekunde später kam Marianna mit glühenden Wangen an die Tür, sah den Besucher mit vor Freude blitzenden Augen an, strich sich die Haare aus der Stirn und trat einladend einen Schritt zur Seite.
    Santa warf einen kurzen Blick über die Schulter, blickte direkt in die Kamera, verzog den Mund zu einem Lächeln und wandte sich dann zwinkernd wieder ab.
    »Halt. Dieser Bastard. Dieser elendige Bastard. Computer, ich brauche einen Ausdruck von dem Bild«, befahl sie und studierte eingehend das runde, rotwangige Gesicht mit den leuchtend blauen Augen. »Er wusste, dass wir die Disketten durchgehen und ihn sehen würden. Es hat ihn amüsiert.«
    »Er hat sich als Weihnachtsmann verkleidet.« Immer noch starrte Peabody mit großen Augen auf den Bildschirm. »Das ist widerwärtig. Das ist einfach… nicht richtig.«
    »Was? Hätten Sie es angemessener gefunden, wenn er als Satan verkleidet dort erschienen wäre?«
    »Ja – nein.« Peabody trat von einem Bein aufs andere und zuckte mit den Schultern. »Es ist einfach… tja, es ist einfach krank.«
    »Und zugleich wirklich clever.« Eve wartete, bis das Bild des Täters aus dem Drucker kam. »Den Weihnachtsmann lässt jeder rein. Diskette, weiter.«
    Die Tür klappte hinter beiden zu, und der Flur blieb menschenleer.
    Der unten im Bild eingeblendeten Uhr zufolge war es drei Minuten nach halb zehn.
    Er hatte sich also Zeit gelassen, dachte Eve, fast zweieinhalb Stunden. Das Seil, mit dem er sie gefesselt hatte, und alles andere, was von ihm verwendet worden war, hatte er sicher in der großen, hübsch verpackten Schachtel mitgebracht.
    Um elf kam ein lachendes Pärchen aus dem Fahrstuhl und lief Arm in Arm an Mariannas Wohnungstür vorbei. Ohne auch nur zu ahnen, dass genau zur gleichen Zeit hinter eben dieser Tür ein Mensch Furcht und Schmerzen auszustehen hatte, dass seine letzte Stunde angebrochen war.
    Kurz nach halb eins wurde die Tür wieder geöffnet. Der Mann in dem roten Anzug trat, unverändert die Silberbox in seinen Händen, lächelnd in den Flur. Noch einmal sah er in die Überwachungskamera, dieses Mal jedoch blitzte in seinen Augen ein unheilvoller Wahn.
    Tänzelnd bewegte er sich auf den Fahrstuhl zu.
    »Kopie der Diskette für die Akte Hawley. Aktenzeichen 25.176-H. Peabody, wie viele Weihnachtstage gibt es, haben Sie gesagt? Ich meine in dem Lied.«
    »Zwölf.« Peabody benetzte ihre trockene Kehle mit einem Schluck ihres Kaffees. »Zwölf.«
    »Wir müssen umgehend herausfinden, ob Marianna Hawley seine große Liebe war – oder ob er noch elf andere Menschen liebt.« Eve stand entschieden auf. »Los, sprechen wir mit ihrem Freund.«
    Jeremy Vandoren arbeitete in einem winzigen Eckchen innerhalb eines riesigen Büros. Der Platz reichte gerade für seinen Computer, die Telefonanlage und einen Schreibtisch auf drei Rollen. Hinter ihm an der Stellwand waren Börsenberichte, ein Theaterprogramm, eine Weihnachtskarte mit einer üppigen, einzig mit strategisch günstig platzierten Schneeflocken bekleideten Blondine und ein Foto von Marianna Hawley festgepinnt.
    Als Eve vor seinen Schreibtisch trat, hob er statt des Kopfs die Hand und hämmerte weiter auf das Keyboard seines Computers ein, während er zugleich, ohne auch nur Luft zu holen, in ein Headset sprach.
    »Comstat steht weiter auf fünf ein achtel, Kenmart ist um drei dreiviertel gesunken. Nein, Roarke Industries hat gerade einen Sprung um sechs Punkte nach oben gemacht. Unsere Analysten gehen davon aus, dass das Unternehmen bis Ende des Tages um weitere zwei Punkte steigt. «
    Eve zog eine Braue in die Höhe und stopfte die Hände in die Taschen ihrer Hose. Sie stand hier, um über einen Mord zu sprechen, und Roarke machte Millionen.
    Es war wirklich verrückt.
    »Fertig.« Vandoren drückte abermals auf eine Taste. Auf dem Monitor erschien ein Labyrinth aus Zahlen und Symbolen, und Eve ließ ihn noch dreißig Sekunden spielen, ehe sie ihren Ausweis zückte und ihm direkt vor das Gesicht hielt.
    Er blinzelte verwirrt, wandte dann jedoch den Kopf und sah

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