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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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miteinander Essen gewesen oder im Theater. Wir beide lieben das Theater. Dann haben wir angefangen, die Samstagnachmittage miteinander zu verbringen. Bei einer Matinee, in einem Museum oder mit einem Spaziergang. Außerdem sind wir in ihre Heimatstadt gefahren, damit ich ihre Familie kennen lernen konnte. Am vierten Juli. Und sie hat auch meine Familie kennen gelernt. Meine Mutter hat für uns gekocht.«
    Sein Blick wurde verhangen, als er auf etwas starrte, was nur er alleine sah.
    »Und während dieser ganzen Zeit hat sie niemand anderen gesehen?«
    »Nein. Wir hatten eine feste Beziehung.«
    »Wissen Sie, ob sie von jemandem belästigt worden ist – einem ehemaligen Freund oder Geliebten oder vielleicht von ihrem Ex-Mann?«
    »Nein, ich bin sicher, davon hätte sie mir erzählt. Wir haben uns ständig unterhalten und keine Geheimnisse voreinander gehabt.« Sein Blick wurde wieder klar. »Warum wollen Sie das wissen? Wurde sie – wurde Marianna… hat er… O Gott.« Er ballte eine Hand zur Faust. »Er hat sie vorher vergewaltigt, oder? Dieser verdammte Bastard hat sie vergewaltigt. Ich hätte bei ihr sein sollen.« Er warf den Becher durch das Zimmer und sprang erschüttert auf die Beine. »Ich hätte dort sein sollen. Wenn ich bei ihr gewesen wäre, wäre all das nie passiert.«
    »Wo waren Sie, Jerry?«
    »Was?«
    »Wo waren Sie gestern Abend zwischen einundzwanzig Uhr dreißig und vierundzwanzig Uhr?«
    »Sie denken, ich – « Er unterbrach sich, hob eine Hand, schloss die Augen, atmete tief durch und schlug die Augen wieder auf. »Schon gut. Um den Täter finden zu können, müssen Sie ausschließen, dass ich selbst es war. In Ordnung. Schließlich tun Sie es für sie.«
    »Genau.« Eve sah ihm ins Gesicht und empfand schmerzliches Mitgefühl mit diesem unglücklichen Mann. »Wir tun es für sie.«
    »Ich war zu Hause, in meinem Appartement. Ich habe etwas gearbeitet, ein paar Telefongespräche geführt, ein paar Weihnachtsgeschenke über das Internet bestellt. Außerdem habe ich die Reservierung für den Tisch für heute Abend noch einmal bestätigt. Ich war total nervös. Ich wollte – « Er räusperte sich leise. »Ich wollte, dass es perfekt wird. Dann habe ich meine Mutter angerufen.« Er fuhr sich mit beiden Händen durchs Gesicht. »Ich musste es jemandem erzählen. Sie war völlig aus dem Häuschen, weil sie total begeistert von Marianna war. Ich glaube, das war gegen zehn Uhr dreißig. Sie können die Aufzeichnungen meines Links, meinen Computer, alles überprüfen.«
    »Okay, Jerry.«
    »Haben Sie – ihre Familie, weiß sie schon Bescheid?«
    »Ja, ich habe mit ihren Eltern gesprochen.«
    »Ich muss sie anrufen. Sie werden sie nach Hause kommen lassen wollen.« Wieder stiegen ihm Tränen in die Augen, doch während sie lautlos über seine Wangen rannen, erklärte er entschieden: »Ich werde sie nach Hause bringen.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass sie so bald wie möglich freigegeben wird. Können wir jemanden für Sie anrufen?«
    »Nein. Ich muss es meinen Eltern sagen. Ich muss los.« Er wandte sich zum Gehen und sagte, ohne sich noch einmal umzudrehen: »Sie finden heraus, wer das getan hat. Sie finden heraus, wer sie derart verletzt hat.«
    »Ich finde es heraus. Jerry, eine letzte Frage noch.«
    Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und wandte sich ihr erneut zu. »Ja?«
    »Hatte Marianna eine Tätowierung?«
    Das kurze, harsche Lachen, das er ausstieß, schien ihm die Kehle aufzureißen. »Marianna? Nein. Sie war eine altmodische Frau, sie hätte noch nicht mal eine ablösbare Tätowierung je gewollt.«
    »Da sind Sie sich ganz sicher?«
    »Wir waren ein Paar, Lieutenant. Wir haben uns geliebt. Ich kannte ihren Körper, ihre Gedanken und ihr Herz.«
    »Okay. Danke.« Sie wartete, bis er gegangen und die Tür mit einem leisen Klick hinter ihm ins Schloss gefallen war. »Und, Peabody, welchen Eindruck hatten Sie?«
    »Es wirkte, als wäre dem armen Kerl das Herz aus der Brust gerissen worden.«
    »Das sehe ich genauso. Aber Menschen bringen oft die Menschen um, die sie am meisten lieben. Selbst wenn die von ihm geführten Telefongespräche aufgezeichnet worden sind, ist sein Alibi eher schwach.«
    »Er sieht kein bisschen aus wie der Weihnachtsmann.«
    Eve verzog den Mund zu einem leichten Lächeln. »Ich garantiere Ihnen, dass der Mensch, der sie getötet hat, ebenso wenig danach aussieht. Andernfalls hätte er nicht so bereitwillig für die Kamera posiert. Mit einem Kissen unter dem

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