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Liebesnaechte im Palast

Liebesnaechte im Palast

Titel: Liebesnaechte im Palast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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war nicht das Opfer von ein paar Jahren, sondern tatsächlich das Opfer ihres Lebensglücks.
    Als die Sängerin ihr Klagelied fortsetzte, vermochte Caroline kaum noch, ihre Tränen zurückzuhalten. Sie rannen ihr über die Wangen, eine nach der anderen, und schimmerten im Kerzenlicht.
    Sie war sicher, dass Kaifar nichts davon bemerkte. Jedenfalls hoffte sie es. Verstohlen wischte sie ein paar ihrer Tränen weg.
    „Warum verbergen Sie Ihre Tränen vor mir?" fragte Kaifar.
    Ihre Hand bebte. Die Frage nahm ihr die schwache Beherrschung. Sie schluckte schwer. „Es tut mir leid, dass ich mich so albern benehme", flüsterte sie peinlich berührt. „Es ist bloß ... das erste Mal, dass ich solche Musik gehört habe."
    „Wollen Sie sich etwa dafür entschuldigen, dass Sie sich von der Musik meines Landes berührt fühlen?" forschte Kaifar.
    Caroline schloss die Augen und schluchzte leise auf. Als sie die Augen öffnete, hingen Tränen an ihren Wimpern, so dass Kaifars Erscheinung - dunkelhäutig, stark, geheimnisvoll und ungemein attraktiv für sie - einen schimmernden Kranz vom Kerzenlicht erhielt.
    Sacht, fast gedankenversunken und unglaublich behutsam streckte er seine Hand aus und fing eine der Tränen mit dem Fin ger auf. Er hob den Finger an die Lippen und leckte die Träne ab.
    Caroline fühlte sich bis ins tiefste Innere erschüttert. Sie rang nach Atem und erschrak über ihre heftige Reaktion auf ihn. Seine Nähe zerstörte die Sicherheiten, die ihr Leben ausmachten. Ihm gegenüber fühlte sie sich sehr verletzlich. Er durfte nicht glauben ... Caroline hielt in ihren Gedanken inne.
    „Was ..." Sie hüstelte, weil ihre Stimme stark belegt klang. „Was haben Sie sich dabei gedacht?"
    wollte sie wissen.
    Er musterte sie arrogant und überrascht. „Was sagten Sie?"
    Er klang so überheblich, dass Caroline beinahe verzagt hätte. Nun, sie hatte gehört, dass die Männer im Orient ihre männliche Überlegenheit gern betonten. Das bedeutete nicht, dass sie es hinnehmen musste. „Warum haben Sie das getan?" verlangte sie etwas leiser und leicht verärgert.
    Der Blick, mit dem er sie bedachte, hätte sie dahinschmelzen lassen, selbst wenn sie die Marmorstatue gewesen wäre, die David sich wünschte. „Sie singt über Tränen, Caroline. ,Die Tränen einer schönen Frau, deren Herz nur einem Mann gehört, schmecken nicht nach Salz. Sie sind wie Wein, der für die Götter reserviert ist.'"
    Ein warmer Schauer rieselte ihr über den Rücken, aber sie durfte nicht schwach werden. „Warum wollen Sie etwas über mein Herz wissen?" forderte sie.
    Er lächelte wissend, gab ihr aber keine Antwort.
    „Der Zustand meines Herzens geht Sie nichts an!"
    Abwehrend hob er eine Hand und nickte schwach mit dem Kopf, um ihr zu verstehen zu geben, dass er ihren Standpunkt akzeptierte.
    In einem dummen Anflug von Neugier verschenkte Caroline ihren Sieg. „Nach was haben sie denn geschmeckt?"
    Verwundert und empört zog er seine dunklen Brauen zusammen. „Wollen Sie etwa von mir wissen, ob Sie Ihren Verlobten lieben?"
    Carolines Augen verdunkelten sich, und sie bemühte sich um ihre Beherrschung. „Ich bezweifle, dass Tränen nach Wein schmecken können, gleichgültig von wem sie sind. Wenn Sie mir sagen, wie meine Tränen für Sie geschmeckt haben, sagt mir das mehr über Sie als über den Zustand meines Herzens, oder?"
    Sie fühlte sich wie eine Tennisspielerin, die einen fast unmöglichen Pass erfolgreich erwidert hat.
    Ein triumphierendes Lächeln konnte sie sich nicht verbeißen.
    „Ihre Frage sagt mir auch etwas über den Zustand Ihres Herzens, selbst wenn der Geschmack Ihrer Tränen es nicht täte."
    Der plötzliche Wechsel von Triumph zur Vernichtung war unerträglich. Caroline reagierte erzürnt.
    „Wie können Sie es wagen!"
    „Wie kann ich was wagen? Sie darauf hinweisen, dass Sie von mir wissen wollen, ob Sie Ihren Verlobten lieben?"
    „Danach habe ich gar nicht gefragt!" Erneut brannten ihr Tränen in den Augen und rannen ihr über die Wangen. Hastig wischte Caroline sie weg. Aber es kamen sogleich welche nach. Der Einfluss des Liedes, ihre unterdrückten Gefühle und die Erkenntnis ihrer wahren Situation waren zu viel für sie.
    „Lieber Himmel, warum bin ich hergekommen?" rief sie erschrocken, stützte die Ellenbogen auf den Tisch und barg ihr Ge sicht in den Händen, um ihre Fassung wieder zu finden. Zum ersten Mal gestand sie sich ein, dass sie David nicht heiraten wollte. Aber was würde aus ihren Eltern

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