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Liebeswunder in Italien

Liebeswunder in Italien

Titel: Liebeswunder in Italien
Autoren: Rebecca Winters
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mich.“
    „Du hast doch damals in der Schule immer alles, was deine Mutter dir mitgegeben hatte, mit mir geteilt“, erinnerte er sie. „Sie machte das beste Essen in ganz Monta Correnti.“
    „Ja, deshalb litt die ganze Familie ja auch unter Übergewicht“, entgegnete sie lächelnd.
    „Das hat sich inzwischen geändert“, stellte er mit einem Blick auf ihre schlanke Gestalt fest. „Weiß deine Mutter, wie sehr ich ihre Kochkünste bewundert habe?“
    „Ich habe es ihr nie erzählt.“
    „Du hast Glück gehabt, dass du sie noch hast. Ich habe dich immer darum beneidet. Dass du beide Elternteile hattest, die dich liebten und umsorgten, hat dir so viel Selbstvertrauen gegeben, wie ich nie hatte. Das war dir natürlich nicht bewusst.“
    „Jetzt ist mir das klar. Immerhin hattest du ja Luca.“
    „Sicher. Er hat mich sehr verwöhnt“, gab er zu.
    „Das ist verständlich. Nach dem Tod deiner Mutter hat er versucht, sie euch zu ersetzen. Er hat dich geliebt, Tino, davon bin ich überzeugt. Sonst wäre seine Ehe mit deiner Mutter gescheitert.“
    „Wahrscheinlich liebte er sie so sehr, dass er bereit war, mich in Kauf zu nehmen.“
    Sie legte die Hand auf seine und drückte sie sanft. „Es tut mir leid, dass du diese Belastung all die Jahre mit dir herumgetragen hast. Ich habe gespürt, dass dich etwas bedrückte, doch du warst nie bereit, dich zu öffnen.“
    „Ich konnte es nicht.“
    „Wir haben alle unsere Probleme, und jeder versucht auf seine Art, damit fertig zu werden, stimmt’s?“
    „Ja.“ Ihren Mut fand er bewundernswert.
    „Wir sind gleich da“, erklärte sie dann und ließ seine Hand los.
    Kaum hatte der Chauffeur den Wagen vor dem Haus angehalten, öffnete Clara die Tür. „Danke, dass du mich nach Hause gebracht und mir etwas zu essen mitgebracht hast.“
    „Das tue ich doch gern.“
    „Wohin fährst du jetzt?“, fragte sie.
    „Nach Hause, um die Website für meinen Vater zu erstellen.“
    „Was hat er zu deinen Vorstellungen gesagt?“
    „Noch nichts. Ich will erst mit ihm reden, wenn ich ihm ein fertiges Konzept vorlegen kann.“
    „Wahrscheinlich bist du am Ende überrascht, wie bereitwillig er auf deine Vorschläge eingeht.“
    „Dein Optimismus lässt mich hoffen.“ Er beugte sich zu ihr hinüber. „Ich hole dich morgen mit dem Pick-up ab, sobald du mit der Arbeit fertig bist.“
    Sie bekam Herzklopfen. „Hast du etwas Bestimmtes vor?“
    „Ja. Was hältst du davon, nach Gaeta zu fahren? Wir waren früher einmal dort, erinnerst du dich noch daran? Irgendwo am Meer können wir etwas essen. Es ist nicht weit. Wenn du unterwegs müde wirst, kannst du ein Nickerchen machen.“
    Dass er immer noch mit ihr zusammen sein wollte, kam ihr vor wie ein Wunder. „Das ist eine wunderbare Idee“, willigte sie begeistert ein.
    Er lächelte zufrieden. „Gut, dann bis morgen. Schlaf dich aus.“
    „Mache ich.“ Sie stieg aus und eilte ins Haus.
    Als sie die Küche betrat, fühlte sie sich so beschwingt wie schon lange nicht mehr. Es war kaum zu fassen, was Valentino heute für sie getan hatte. Sie hatte sich gefreut, dass er sie abholte, obwohl sie im ersten Moment schockiert gewesen war.
    „Wieso bringt Valentino Casali dich in einem Taxi nach Hause?“, wollte Silvio wissen, der gerade hereinkam.
    „Ich bin ihm für seine Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit sehr dankbar“, erwiderte sie.
    Ihr Bruder verzog das Gesicht. „Glaubt er etwa, wir würden ihn ohne seinen Ferrari nicht erkennen?“
    „Warum sollte er sich deswegen Gedanken machen? Er ist es leid, ständig von Paparazzi verfolgt zu werden.“
    „Warum lässt du dich überhaupt von ihm nach Hause fahren?“, wollte Silvio wissen.
    „Du brauchst dich nicht aufzuregen. Mit deiner Vermutung befindest du dich auf dem Holzweg. Ich bin schließlich eine sterbenskranke Frau.“
    „Sag so etwas nicht!“
    „Es ist die Wahrheit, Silvio, damit musst du dich abfinden. Mir ist völlig klar, dass ohne Spenderniere meine Lebenserwartung begrenzt ist.“
    „Wie kannst du das behaupten?“, fuhr er sie zornig an.
    „Es ist die Wahrheit, und dein Aufbegehren führt zu nichts.“
    In seinen Augen schimmerte es plötzlich feucht. „Du bist so tapfer. Wenn dieser allmächtige Casali wüsste, was du durchmachst …“
    „Er weiß es“, unterbrach sie ihn. „Heute hat er sogar während der Dialyse an meinem Bett gesessen.“
    „Das glaube ich dir nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du ihm von deiner Krankheit erzählt
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