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Liebeswunder in Italien

Liebeswunder in Italien

Titel: Liebeswunder in Italien
Autoren: Rebecca Winters
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zufriedengeben.“
    Während sie über die Gründe nachdachte, warum er sie heiraten wollte, lief er um den Wagen herum und half ihr beim Aussteigen. Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder blieben sie weiterhin Freunde, ohne zusammenzuleben, oder sie lebten als Freunde zusammen und halfen sich gegenseitig.
    Doch wenn seine Behauptung, er brauche sie, lediglich ein Vorschub war, um ihr eine positive Antwort zu erleichtern, wäre das für sie unerträglich.
    „Es tut mir leid, ich kann es nicht. Trotzdem weiß ich deine gute Absicht zu schätzen. Auf Wiedersehen, Tino.“
    Da Luca sich nicht wohlfühlte, erledigte Valentino die Inventur für ihn.
    „Fertig!“, verkündete er am Nachmittag um vier, als er sich zu Isabella in die Küche gesellte, wo sie sich mit Giorgio unterhielt.
    Verblüfft blickte sie ihn an. „Das ging ja schnell.“
    „Ich habe nur konzentriert gearbeitet, das ist alles.“ Er hatte sich keine Pause gegönnt, um vor lauter Grübeln nicht wahnsinnig zu werden. „Ich würde es papà selbst sagen, aber ich muss jetzt Clara abholen und will nicht zu spät kommen.“ Er warf Giorgio einen Blick zu und fügte hinzu: „Danke, dass du mir wieder deinen Pick-up zur Verfügung stellst.“
    „Du kannst ihn jederzeit haben, das weißt du doch.“
    Valentino küsste seine Schwester auf die Wange und eilte nach draußen. Ehe er losfuhr, rief er im Krankenhaus an, um sich zu vergewissern, dass Clara noch nicht weg war. Man erklärte ihm, die Behandlung dauere noch eine Viertelstunde, sodass er Zeit hatte, noch etwas zu essen und zu trinken zu kaufen.
    Etwas später stellte er den Wagen vor dem Krankenhaus ab und beobachtete die Menschen, die herausströmten. Endlich erschien auch Clara in einem gelben Top und einer weißen Hose. Sie sah wunderschön aus, war jedoch viel zu blass und wirkte erschöpft. Es gab ihm einen Stich ins Herz.
    „Clara?“, rief er.
    Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und eilte weiter. Offenbar wollte sie nicht mit ihm reden. Doch mit wenigen großen Schritten war er neben ihr, packte sie sanft am Arm und drehte sie behutsam zu sich herum.
    „Du hättest nicht kommen sollen“, erklärte sie mit gequälter Miene.
    „Ich habe dir doch gesagt, dass ich alles in meiner Macht Stehende für dich tun werde.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das muss aufhören, Tino.“
    „Lass uns im Wagen weiterreden. Ich habe uns etwas zu essen mitgebracht. Du bist bestimmt genauso hungrig wie ich, nachdem ich den ganzen Tag im Restaurant gearbeitet habe.“
    „Darüber hat dein Vater sich sicher gefreut, oder?“
    „Das wird sich noch herausstellen.“ Er half ihr beim Einsteigen, ging um den Pick-up herum und setzte sich ans Steuer. „In dem Park bei unserer alten Schule halten wir an und nehmen etwas zu uns. Anschießend fahre ich dich nach Hause.“
    Er startete den Motor, während Clara schweigend zum Fenster hinausblickte.
    „War es schlimm heute, piccola ?“, fragte er unterwegs besorgt.
    „Darüber möchte ich nicht sprechen.“
    „Okay.“
    Wenig später hielt Valentino im Schatten der Bäume an. „Wir essen im Auto, dann brauchst du nicht auszusteigen.“ Er reichte ihr ein Sandwich und eine Flasche Orangensaft und biss in sein Brot.
    Da Clara wie immer nach der Dialyse sehr hungrig war, verzehrte sie alles, was er ihr anbot.
    „Ich bin gestern nicht mehr dazu gekommen, alles darzulegen, was mich bewegt“, erklärte er schließlich.
    „Es war genug, und ich habe Nein gesagt.“
    „Hör mir bitte fünf Minuten zu, länger brauche ich nicht. Wenn du dann bei deiner Meinung bleibst, werde ich das Thema nie wieder anschneiden.“
    Sie senkte den Kopf. „Gut, fang an.“
    „Ich wollte dir das Geheimnis verraten, das ich Pater Orsini nicht anvertrauen konnte.“
    „Was …?“
    „Es geht um den Tod meiner Mutter. Habe ich dir jemals erzählt, dass sie Diabetikerin war?“
    „Nein.“
    „Sie hatte immer wieder Schwindelanfälle und musste sehr vorsichtig sein. Eines Tages hatte sie wieder eine solche Attacke, stolperte über mein Spielzeug und fiel die Treppe hinunter. Wir befanden uns ganz allein im Haus am See. Ich war damals fünf Jahre alt und versuchte verzweifelt, ihr zu helfen, aber sie kam nicht mehr zu sich.
    Ich erinnere mich so gut daran, als wäre es gerade erst geschehen. Ich war außer mir vor Angst und wusste nicht, was ich machen sollte. Es gab keine Nachbarn, und telefonieren konnte ich noch nicht. In meiner Hilflosigkeit legte ich mich neben sie auf den Boden und
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