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Liebhaber der Finsternis

Liebhaber der Finsternis

Titel: Liebhaber der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie sahen gut aus, bis auf einen und es dürfte wohl nicht allzu schwerfallen, eine Nacht im Jahr mit jedem Einzelnen zu verbringen. Oder war auch das ein Irrglaube? Sie traute sich langsam nicht mehr über den Weg. Noch wusste sie nicht viel über die neue Leah, vielleicht sollte sie lieber vorsichtiger mit ihren Prophezeiungen sein.
    „Du bist still geworden. Wenn du keine Fragen mehr hast, werde ich mit meinen Erzählungen fortfahren.“
    Er wartete auf ihre Reaktion, doch sie sah in diesem Moment nur in die alles verzehrenden Flammen im Kamin und versuchte, die Informationen zu verarbeiten.
    „Die oberste Regel lautet: Du wirst niemals allein das Grundstück verlassen.“
    Erstaunt sah sie auf. Plötzlich fühlte sie sich eingesperrt. Sie dachte an den berühmten Vogel im goldenen Käfig.
    „Zweite Regel: Wir bringen unsere Blutspender normalerweise nicht um. Wir bannen sie und nehmen nur einen kleinen Teil des Bluts. Nur so viel, wie diese unbeschadet verwinden könnte. Wunden müssen anschließend versiegelt werden, damit sie für andere nicht sichtbar sind und sich keine Infektionen bilden. Die aufkeimende Lust eines Opfers wird durch einen speziellen Bann unterbunden. Sollte jemand Lust auf Sex bekommen, gibt es genügend Freudenhäuser, in denen man sich vergnügen kann. Ich denke, dieser Punkt ist für dich irrelevant. Ach, und du wirst mit niemandem über deine Herkunft sprechen.“ Er begann abermals, auf und ab zu schreiten.
    Am liebsten hätte sie ihn gefragt, ob es diesen Vorschriftenkatalog im Internet zum Downloaden gibt. Dann hätte sie ihn sich ausgedruckt und zum Auswendiglernen an die Wand gehängt. Die Auflistung wollte anscheinend kein Ende nehmen.
    „Du musst vor Sonnenaufgang in deinem Zimmer sein. Kein menschliches Wesen darf von diesem Ort erfahren. Sollte es aus irgendeinem Grund doch geschehen, musst du demjenigen eine neue Information suggerieren. Ich denke, das sollte vorerst genügen. Hast du noch Fragen?“
    Was, schon vorbei? Sie hatte tausend Fragen. Alles war so verwirrend. „Wieso darf ich niemals allein das Grundstück verlassen?“
    „Solltest du dich lebensgefährlich verletzen, wirst du ohne unser Blut nicht heil aus so einer Situation hervorgehen. Diese Regel ist zu deinem Schutz.“
    „Okay, das verstehe ich. Wie gehen die anderen Frauen damit um?“
    „Was meinst du?“ Er blickte sie verständnislos an.
    „Ich meine eure anderen Gefährtinnen. Es gibt doch noch andere?“ Während sie die Worte aussprach, dämmerte es ihr. Es gab nur sie.
    „Er hat es dir nicht gesagt? Wieso auch, er macht ja nie das, was er soll. Nein, Leah es gibt keine anderen. Unser Blut reicht immer nur für eine Gefährtin, denn unser Blut regeneriert sich nur langsam.“
    Die Tür wurde geöffnet. Leah glaubte, das Cian endlich kommen würde, aber sie wurde enttäuscht, es war einer der anderen Vampire.
    „Oh, störe ich euch? Ich wollte mir nur mein Buch holen, ich habe es auf dem Tisch liegen lassen. Oder sollte ich besser später wiederkommen?“, fragte er und wollte das Zimmer verlassen.
    „Nein, hol es dir ruhig, Paimon. Ich erkläre ihr nur die Regeln.“
    „Ach so“, entgegnete er und hatte im nächsten Moment den Tisch erreicht, um das Buch zu nehmen. Anschließend sah er zu Leah und lächelte ihr zu. „Es ist schön, dass wir dich bei uns haben.“
    Sie sah ihn zweifelnd an und in ihrem Kopf überschlugen sich ihre Gedanken. War er vielleicht Mister September? Dachte er bereits daran, wie er mit ihr die Nacht verbringen würde? Er war etwas kleiner als Corben. Sein Haar hatte die Farbe von welkendem Herbstlaub, braun mit rostroten Strähnen. Seine Augen hatten die gleiche Farbe und um seine Mundwinkel glaubte sie, etwas Spitzbübisches auszumachen. Sein Gesicht war übersät mit Sommersprossen. Er sah aus, als würde er Bodybuilding treiben, denn unter seinem Hemd erspähte sie das Muskelspiel gewaltiger Oberarme. Er war nicht schön im klassischen Sinn, aber er hatte etwas Anziehendes. Ohne Zweifel attraktiv. Sie sah zu Corben, der ohne Vorankündigung und erkennbaren Grund zu Lachen begann.
    „Habe ich etwas Lustiges gesagt oder verrätst du mir, warum du auf einmal in Gelächter ausbrichst?“, fragte Paimon stirnrunzelnd an Corben gewandt.
    „Entschuldige Bruder, ich habe Leah erzählt, wie sie sich von uns nähren wird. Ich habe ihre Gedanken gelesen und sie überlegt, welcher Monat dir zukommt.“
    „Hey, was soll das?“, brauste sie auf. „Meine Gedanken gehören

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