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Liebhaber der Finsternis

Liebhaber der Finsternis

Titel: Liebhaber der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur wenige Sekunden, bis er mit den anderen Clanmitgliedern im Flur zusammenkam. Nachdem Corben die Situation geschildert hatte, stoben sie auseinander und durchsuchten jeden Winkel des Hauses. Es dauerte nicht lange, bis er seinen Bruder von oben rufen hörte. Er hatte Leah gefunden. Als er sich auf den Weg machte, um ihnen entgegenzugehen, war er wütend, dass er sie nicht zuerst gefunden hatte. Sein Bruder trug Leah auf den Armen. Wie ein unschuldiger Engel schlief sie an dessen Schulter gekuschelt.
    „Sie ist nicht einmal wach geworden, als ich sie auf die Arme genommen habe“, stellte Corben vorwurfsvoll fest. „Ich habe sie im Turmzimmer gefunden, sie lag vor dem geöffneten Fenster. Ein paar Minuten länger und wir hätten nur noch ein Häufchen Asche vorgefunden. Du hast sie nicht verdient.“ Er ließ sie im gleichen Moment in Cians Arme gleiten. „Ich werde den Butler anweisen, die Fensterläden zu schließen. Ich wünsche allen einen guten Tag. Für heute Abend rufe ich den Rat ein. Wir müssen uns eine Bestrafung für Leah einfallen lassen. Sie hat sich nicht an die Regeln gehalten. Bruder, lass dir schon mal etwas einfallen. Du wirst das übernehmen, es ist schließlich deine Gefährtin“, sagte er bestimmt und verschwand.

    Corben hasste sich dafür, aber er war nun mal dafür verantwortlich, den Clan zusammenzuhalten und für die Einhaltung von Regeln zu sorgen. Wenn er jetzt schon eine Ausnahme zuließ, würde sie ihnen allen bald auf der Nase herumtanzen. Er hoffte, für Cian würde es genauso ein Denkzettel werden, damit hätte er zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Er schloss die Tür seines Zimmers und legte sich zur Ruhe, die sich aber einfach nicht einstellen wollte. Immer wieder musste er an Leah in seinen Armen denken, wie sie sich an ihn geschmiegt hatte und ihr Geruch Verlangen hervorrief. Verärgert nahm er zur Kenntnis, dass sich sein Penis aufrichtete. Wie gern würde er sie lieben, die ganze Nacht halten, bis der Morgen graute. Bei ihm war es Liebe auf den ersten Blick gewesen. Sie war seine Bestimmung, das hatte er gewusst, als er ihr das erste Mal in die Augen blickte. Ein böser Streich des Schicksals, denn nun war es eine Qual, sie um sich zu wissen, ohne sie jeden Tag berühren zu dürfen. Immer wenn er sie ansah, wurde er schmachvoll daran erinnert, dass sie sich für seinen Bruder entschieden hatte. Einen halben Monat noch, dann würde er sie in sein Bett holen. Seine Hand umgriff seinen Schwanz und sollte dazu dienen, seine Erregung niederzuringen, aber sein Kopf ließ sich davon nicht beeindrucken. Gut, wenn es nicht anders ging, würde er eben selbst Hand anlegen, um endlich schlafen zu können.
    Als er am Abend erwachte, fühlte er sich wie erschlagen. Er hatte kaum ein Auge zugetan und sein schlechtes Gewissen nagte an seiner Selbstachtung. Als er den Saal betrat, waren bereits alle versammelt — außer ihr. Sie setzten sich an die Tafel. Corben ergriff nach einer kurzen Pause das Wort. Immer noch stinksauer wusste er, dass seine Augen seine Gemütsverfassung spiegelten.
    „Wo ist sie? Hast du sie schon wieder verloren?“, blaffte er seinen Bruder an.
    „Nein, es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen. Sie ist in meinem Zimmer. Ich hab die Tür abgeschlossen. Es droht also keine Gefahr, dass sie wieder verschwindet. Ich hab ihr erklärt, dass ich sie gleich holen werde. Allerdings weiß sie nicht, worum es sich handelt“, entgegnete er mit einem überlegenen Grinsen.
    Corben versuchte, das selbstgefällige Lächeln zu ignorieren. Er wusste, unter der aufgesetzten Fassade war Cian nervös. „Gut, ich hoffe, du hast dir Gedanken gemacht, wie du sie bestrafen willst.“
    „Ich werde sie nicht für etwas züchtigen, was nicht der Rede wert ist. Sie konnte nichts dafür. Ich habe beschlossen, gar nichts zu tun und dabei sollten wir es bewenden. Es ist albern, Corben, und das weißt du genau, sie hat es nicht verdient.“ In Gedanken, sodass nur sein Bruder ihn hören konnte, setzte er nach: „Es geht hier doch um etwas ganz anderes und das wissen wir beide. Du bist scharf auf sie und kannst es nicht ertragen, sie nicht zu besitzen. Und indem du mir diese Bestrafungsaktion aufträgst, hoffst du, sie würde mich fallen lassen und sich dir zuwenden. Aber so weit wird es nicht kommen, mein Alter. Wenn du sie bestrafen willst, mach es selbst.“
    „Oh nein, so einfach wirst du mir dieses Mal nicht davonkommen. Wenn du die Strafe nicht festlegst, wird der Rat

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