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Liebling verzweifelt gesucht

Liebling verzweifelt gesucht

Titel: Liebling verzweifelt gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Eveline u Lemke Kosenbach
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besonders engagieren wollten. Und traf eine Entscheidung. Sie beugte sich zu dem Kater hinunter, hob ihn vorsichtig auf ihren Schoß und sprach ihm leise ins Ohr: »Keine Angst, Katerchen. Ich kümmere mich um dich. Wir finden bestimmt heraus, wo du zu Hause bist. Jetzt fahren wir erst mal in mein Büro und dann sehen wir weiter.«
    Kater Egon in der tz vom 21.6.2012
    Der Kater schmiegte sich an sie und schnurrte zufrieden. Sie kraulte sein weiches Fell. Während der zwanzigminütigen S-Bahn-Fahrt rührte er sich nicht von der Stelle. Er fühlte sich offensichtlich wohl. Es hatte sogar den Anschein, als habe er sich gezielt in die Obhut der tierlieben Frau R. begeben.
    Als sie in Unterhaching angekommen waren, nahm seine auserwählte Katzenmama ihn auf den Arm und trug ihn in ihr Büro. Dort schloss sie die Tür hinter sich und ließ ihn herumlaufen. Neugierig inspizierte er denRaum und machte es sich dann auf einem Stuhl gemütlich, von dem er das ganze Zimmer überblicken konnte. Frau R. stellte ihm ein Schälchen mit Wasser auf den Boden und rief mich im Tierheim an. Sie erzählte mir, wie ihr das Tier in die S-Bahn gefolgt und nicht mehr von ihrer Seite gewichen war. Ich sagte ihr, wie großartig ich es fand, dass sie sich des Katers angenommen hatte, und schickte zwei Kollegen hin, die ihn abholten und ins Tierheim brachten.
    Natürlich dachte auch ich zunächst, dass der Kater entweder im Zentrum Münchens oder im näheren Umkreis der Innenstadt zu Hause war. Ich war bass erstaunt, als mir die Pfleger seine Tätowierung durchgaben. An den Initialen konnte ich sofort erkennen, welcher Tierarzt den Kater tätowiert hatte. Es war nicht zu fassen. Die Praxis dieses Tierarztes befand sich in Unterhaching. Umgehend meldete ich mich bei ihm und erfuhr, dass es sich um den dreijährigen Kater Egon handelte, der der Familie F. gehörte. Es wunderte mich nun kaum noch, dass auch diese Familie in Unterhaching wohnte.
    Frau F. kam noch am gleichen Tag ins Tierheim und nahm hocherfreut ihren Egon wieder in Empfang, der einige Tage verschwunden gewesen war. Unerklärlich blieb, wie er aus der Landkreisgemeinde Unterhaching im Süden von München in die Münchner Innenstadt zum Hauptbahnhof gekommen war.
    »Vielleicht hat er da ja auch die S-Bahn genommen«, meinte Frau F. »Ich kann mir kaum vorstellen, dass er diesen weiten Weg zu Fuß zurückgelegt hat.«
    Das wären immerhin an die 15 Kilometer gewesen.
    »Wissen Sie, Egon hat sich im Laufe der Zeit zu einem ziemlichen Herumtreiber entwickelt«, sagte sie. »In den ersten beiden Jahren war er zusammen mit seiner Schwester Emma nur im Haus. Doch dann haben wir ihn kastrieren lassen und auf einmal wollte er unbedingt ins Freie. Er hat so lange keine Ruhe gegeben, bis er hinaus durfte. Seitdem ist er ständig unterwegs. Halb Unterhaching kennt ihn bereits, weil er regelmäßig die Supermärkte, aber auch öffentliche Einrichtungen wie die Schule, den Kindergarten oder die Polizeidienststelle besucht. Manchmal liegt er stundenlang auf einem Stuhl vor einer Bäckerei und lässt sich die Sonne auf den Pelz scheinen. Er ist überall gerne gesehen und bekommt oft Häppchen zugesteckt. Aber er ist auch wirklich ein richtiger Charmeur und lässt sich gerne von allen streicheln, nicht wahr, Egon?« Sie kraulte ihn liebevoll. »Allerdings macht er auch vor keiner Katzenklappe bei Privathäusern halt und frisst den anderen Katzen völlig ungeniert ihr Futter weg. Die sind sicherlich nicht so erfreut darüber. Wir müssen mittlerweile darauf achten, dass er nicht zu viel zunimmt.«
    »Na, du hast es ja faustdick hinter den Ohren«, sagte ich zu Egon. »Aber ganz abgesehen davon, wie er zum Hauptbahnhof gekommen ist, es ist wirklich unglaublich, dass Ihr Kater sich dort unter so vielen Menschen ausgerechnet die Frau ausgesucht hat, die mit der S-Bahn nach Unterhaching fahren wollte und die überdies bereit war, sich um ihn zu kümmern. Als hätte er es irgendwie gewusst.«
    »Ja, das ist schon etwas mysteriös. Aber unser Dickerchen ist eben ein ganz besonderer Kater«, meinte Frau F. lachend.

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