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Liebling verzweifelt gesucht

Liebling verzweifelt gesucht

Titel: Liebling verzweifelt gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Eveline u Lemke Kosenbach
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umsorgt und verwöhnt. Nachdem er dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen ist, genießt Pinocchio dort nun sein »zweites Leben«.

Drei Schwarzfahrer
    Der Landwirt Erwin H. fuhr mit seinem voll beladenen Heuwagen von der gemähten Wiese los. Er hatte den Traktor samt Anhänger eine Weile dort stehen gelassen, während er ein paar Heureste, die liegen geblieben waren, per Hand zusammenrechte. Das Wetter war an diesem Tag stabil, daher bestand keine besondere Eile, das Heu ins Trockene zu bringen. Als er mit dem schaukelnden Hänger nun von der Wiese auf eine kleine Landstraße fuhr, sah er im Seitenspiegel des Traktors, wie eine Katze von seinem Heuwagen heruntersprang. Er dachte sich nichts weiter dabei. Katzen waren schließlich sehr oft auf den Feldern unterwegs, um Mäuse zu fangen. Als er auf seinem Hof angekommen war, stieg er vom Traktor und ging nach hinten, um abzuladen. Da entdeckte er drei fiepende Kätzchen oben auf dem weichen Heu, die sich ängstlich aneinanderdrückten. Er holte eine kleine Pappschachtel, setzte die protestierenden Kätzchen hinein und brachte sie zu uns ins Tierheim.
    Die Katzenkinder waren winzig klein, erst circa eine Woche alt, und brauchten daher dringend ihre Mutter. Die Pflege solch kleiner Katzenbabys ist sehr intensiv.Sie müssen Tag und Nacht gefüttert werden. Herrn H. tat es leid, dass er die Kleinen nicht früher entdeckt hatte. Aber er hatte ja nicht ahnen können, dass er drei kleine Schwarzfahrer an Bord hatte, weil die Katzenmama sie dort untergebracht hatte. Sonst wäre er nicht weggefahren und hätte die Familie nicht auseinandergerissen.
    Nachdem er mir genau erklärt hatte, wo er losgefahren war, setzte ich mich mit der ehrenamtlichen Mitarbeiterin des Tierheims Frau K. in Verbindung. Sie ist stets sehr engagiert, wenn ich Unterstützung brauche. So auch dieses Mal. Ich bat sie, die Gegend rings um Herrn H.s gemähte Wiese großräumig nach der Katzenmutter abzusuchen. Sie hatte Zeit und machte sich sofort auf den Weg. Sie suchte nicht nur vor Ort, sondern fragte auch bei den umliegenden Bauernhöfen nach, ob jemand wusste, wem die Katze gehörte. Keiner der Anwohner vermisste eine Katze und niemand schien sie zu kennen. Aber wir hatten Glück. Schließlich entdeckte Frau K. die Katzenmama doch noch auf einem Feld und brachte sie auf dem schnellsten Weg ins Tierheim. Ihr Einsatz hatte sich wieder einmal gelohnt. Mimmi, so nannten wir die Katze, wurde schon sehnsüchtig von ihren Kleinen erwartet und es gab eine große Wiedersehensfreude. Sie war eine sehr fürsorgliche Mutter, die sich vorbildlich um ihren Nachwuchs kümmerte.
    Auch später konnte sie keinen Besitzern zugeordnet werden. Niemand meldete Mimmi als vermisst. Ihre Jungen entwickelten sich prächtig und nach zwölf Wochen konnten wir sie an gute Plätze vermitteln. Auch für Mimmi fanden wir einen schönen Freilaufplatz.Zuvor wurde sie von unseren Tierärzten noch kastriert und gechipt – das wird routinemäßig gemacht, wenn bei Fundkatzen kein Besitzer ermittelt werden kann. Es ist sehr wichtig, etwas dagegen zu tun, dass Jahr für Jahr unkontrolliert so viele Katzenbabys auf die Welt kommen.
    Möglicherweise gehörte Mimmi zu einem der Bauernhöfe in der Gegend, in der sie gefunden wurde. Viele Freigängerkatzen bringen ihre Jungen nicht in ihrem Zuhause auf die Welt. Auch nach der Geburt tragen sie die Kleinen häufig an einen anderen Ort, an dem sie sich sicherer fühlen. Es ist also gut möglich, dass Mimmi mit ihren Jungen eines Tages wieder dorthin zurückgekehrt wäre. Aber wir hatten keine Anhaltspunkte dafür und die Recherchen vor Ort hatten nichts ergeben. Es blieb uns also nichts anderes übrig, als sie an einen guten Platz zu vermitteln. Wir bekommen jedes Jahr zahlreiche Fundkatzen, die weder tätowiert noch gechipt sind und von niemandem als vermisst gemeldet werden. Wir tun, was in unserer Macht steht, um sie wieder zu ihren Besitzern zurückzubringen. Falls dies nicht gelingt, ist es das Beste für die Tiere, wenn sie nicht zu lange im Tierheim bleiben müssen und bald wieder ein liebevolles Zuhause finden. Bei Mimmi und ihrem Nachwuchs ist das geglückt.

Die List
    Die dreijährige braun-weiße Pointerhündin Bianca wurde von ihrer Besitzerin als vermisst gemeldet. Bianca war mit Reisepaten einer privaten Tierhilfeorganisation nach Deutschland gebracht worden. Sie stammte aus Italien, wo sie als »Gebärmaschine« missbraucht worden war. Ohne ausreichende Erholungsphasen

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