LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)
nächtlichen Brise. Anschließend ging sie in die Hocke und begutachtete ihr Werk. Nach einem Moment des Innehaltens nickte sie und griff in ihre Lederhandtasche, um ein Messer herauszuziehen. Keines der üblichen Küchenmesser, auch kein Springmesser, wie man es auf der Straße benutzte. Nein, dieses Messer war etwas ganz Besonderes. Die sich zur Spitze hin verjüngende Klinge glich einer geschwungenen Meereswoge, und in den dunklen Holzgriff drängten sich rätselhafte, eingeritzte Schriftzeichen um einen blutroten Edelstein.
»Jetzt sind wir bereit«, erklärte Cassie. In ihren Augen spiegelten sich die tanzenden Flammen.
»Sag mir, was ich tun soll«, meinte Andy. Er hasste es, dass seine Stimme vor dem Rauschen der Brandung so leise klang. Irgendwo schrie ein Nachtvogel; ob vor Schmerz oder im Triumph, war schwer zu sagen.
»Wir haben die Elemente Luft, Feuer, Erde und Wasser in unserem Zirkel versammelt, dazu noch die Saat von Leben und Tod. Jetzt ergänzen wir noch die Elemente Blut – und Leidenschaft, dann ist der Zauber komplett.«
»Musst du nicht noch irgendeine Beschwörungsformel murmeln, einen Zauberstab schwingen oder so …«
Cassie lachte.
»Ich werde einiges sagen, während wir ficken, aber eigentlich … liegt die Magie in der Zusammensetzung begründet. Mein Wille setzt den Prozess in Gang, und natürlich wir, die Tatsache, dass wir miteinander …«
Sie beugte sich zu ihm, um ihn zu küssen, und vor Wonne verdrehte Andy die Augen. Gott, wie gut diese Frau schmeckte! Als sie sich kurz von ihm löste, um das Messer zwischen ihnen abzulegen, zog sie ihre Bluse aus. Sie bedeutete Andy, sich ebenfalls seiner Klamotten zu entledigen. Anschließend stand sie auf, zwängte sich aus ihren Jeans und streifte sich mit wiegenden Hüften das rosafarbene Bikinihöschen ab. Sie setzten sich nackt hin. Andy überkam ein Schauder, als die kalten Sandkörner seinen Hintern berührten.
»Gib mir deine Hand«, flüsterte sie, und er streckte sie ihr entgegen.
»Gib mir dein Leben«, sprach sie mit eindringlicher Stimme und fuhr mit der Klinge quer über seine Handfläche. Andy zuckte zusammen, gab aber keinen Laut von sich, als das Blut aus der Wunde hervorquoll.
Sie fügte sich ebenfalls einen Schnitt zu, dann pressten sie, die Arme über die Mitte des Flammenkreises gestreckt, die Handgelenke gegeneinander. »Mein Leben in deinem«, proklamierte sie. Als sie den Griff lockerte, fielen Tropfen des miteinander vermengten Blutes auf die Totemteilchen im Sand.
Und dann spürte Andy Cassies Busen warm an seiner Brust. Auf einmal lag er auf dem Rücken, ihre Haare hingen ihm ins Gesicht und ihr Mund saugte mit einer Gier an seiner Zunge, wie er sie bislang nicht kannte. Sein Glied wurde steif, und im nächsten Augenblick wälzte sie ihn herum, sodass er nun oben lag. »Jetzt, Andy«, hauchte sie. »Jetzt!«
Andy glitt an der samtigen Haut ihrer Schenkel entlang und spürte ihre Wärme an seinem Körper. Er schob sich enger an sie heran und plötzlich überkam ihn die Angst. Was, wenn er es nicht schaffte, in sie einzudringen …
… doch schon umschloss ihn Wärme, und er war drin. Ein schier unglaubliches Gefühl, so als umfließe eine Hand seinen Schwanz, necke und liebkose ihn, besser, als es eine richtige Hand je vermochte. Er drängte sich an sie, versuchte tiefer in sie einzudringen, küsste sie, zwängte seine Zunge in ihren Mund. Sie erwiderte das forschende Tasten mit ihrer eigenen, doch mit einem Mal blitzte es in ihren Augen und sie schob ihn weg.
»Härter!«, verlangte sie. »Ich will dich richtig spüren!«
Er versuchte, es ihr recht zu machen, dennoch reichte es Cassie noch nicht.
Andys Stöße wurden immer schneller und heftiger. Haut klatschte gegen Haut, hallte im Takt der Brandung wider. Sie stieß immer lautere Schreie aus, kurze, ungeduldige Seufzer der Lust. Und noch immer beharrte sie auf mehr. Sie packte ihn an den Schultern, intensivierte seine Bewegungen und gab den Rhythmus vor. Ihr Mund öffnete sich, während er es geschehen ließ. Sie stöhnte und zischte: »Pack meine Haare!«
Er vergrub seine Hand in ihre Mähne und schob ihr im Takt mit seinen Hüften den Kopf in den Nacken. »Ja, pack mich am Hals!«, forderte sie. »Stoß hart zu, Andy! Ich will dich noch intensiver spüren.«
Andy tat wie geheißen und legte ihr beide Hände um die Kehle, hielt sie wie eine Stoffpuppe. Sie klammerte sich ebenso fest an seinen Hals, wies seiner Leidenschaft den Weg, drängte ihn
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