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LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

Titel: LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Everson
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Diesmal blieb er jedoch nicht stehen, um zu sehen, wie weit er hüpfte, ehe er versank. Stattdessen machte er kehrt und lief auf die Lichter seiner Heimat zu.
    Der Stein schaffte sieben Sprünge.
    Aus den Lautsprechern über ihrem Kopf ertönte ein Song der Georgia Satellites. Sarah musste lächeln, denn als sie ihren Blick durch die Bar schweifen ließ, wurde ihr bewusst, dass sie wahrscheinlich als Einzige alt genug war, um die Band zu kennen . Als der näselnde Südstaatenakzent ihrer Jugend verklang und dem rauen Krächzen und verzerrten Gitarrensound der Foo Fighters wich, wippten die Köpfe der Typen, die sich um den einzigen Billardtisch versammelt hatten, deutlich begeisterter auf und ab. Diesen Titel kannten sie.
    Irgendwie hatte sie in der Rockmusik den Anschluss verpasst. Das lag wohl an dem unsichtbar um ihr Herz gelegten Anker, der sie in der Vergangenheit festhielt. Sie konnte sich dem, was passiert war, nicht entziehen. Und war sie nicht genau deshalb hier?
    »Möchtest du was trinken?«, fragte plötzlich einer der Kerle, der mit dem Queue in der Hand zu ihr herübergekommen war. Sarah starrte in die hoffnungsvollen Augen des jungen Burschen; nicht weil sie sich geehrt fühlte, in ihrem Blick lag bloß eine simple Frage: Warum?
    Die Zeit der One-Night-Stands war für sie seit zwei Jahrzehnten vorbei, und sie wusste, dass es sich bei den Falten um ihr Kinn, den allmählich erschlaffenden Wangen und dem zunehmenden Grau in ihrem Haar lediglich um die offenkundigsten Spuren handelte, die das Alter an ihrem Körper hinterlassen hatte. Ein Typ mit pechschwarzem Haar, einer derart ausgeprägten Brustmuskulatur und einer so eng gezurrten Gürtelschnalle konnte unmöglich Interesse an ihr haben. Und doch stand dieser Typ neben ihr, legte ihr die Hand auf die Schulter und lud sie zu einem weiteren Bier ein.
    Was soll’s?, dachte sie und orderte ein Guinness.
    Vielleicht bemerkte er den Ring, als ihre Hand geübt nach dem Glas griff.
    »Bist du verheiratet?«, fragte der Mann, als er sich einen Barhocker heranzog. Er zog die Hand nicht weg. Ganz im Gegenteil ließ er sie von ihrer Schulter über den Rücken wandern, um ihr kurz darauf unverhohlen an den Schenkel zu fassen.
    Sie nickte. »Ungefähr schon so lange, wie du auf der Welt bist«, erwiderte sie mit einem Grinsen. Aus müden Augen blickte sie zu ihm auf, und vielleicht schickte das einen Schauder der Erkenntnis über seinen Rücken, denn seine vorwitzige Hand glitt weg. Er warf ein paar Dollar auf den Tresen, nickte ihr zu und verzog sich wieder an den Billardtisch. Hinter sich vernahm Sarah gedämpfte Stimmen und Gelächter. Sie drehte sich nicht um. Man konnte im Leben nur ein gewisses Maß an Kummer ertragen, und sie hatte ihren Teil abbekommen. Sollte sich ruhig jemand über sie lustig machen, weil sie alt und ausgebrannt in einer Kneipe hockte … sie würde sich diesen Schuh nicht anziehen. Ihr reichte es für heute, noch einen Schluck aus ihrem Glas zu nehmen. Okay, vielleicht auch zwei.
    Anschließend würde sie nach Hause gehen. Home is where the heart is, dachte sie. »Aber wo ist mein Herz eigentlich abgeblieben?«, stellte sie sich selbst laut die Frage.
    Die Stereoanlage – was war nur aus der guten alten Jukebox geworden – wummerte zum Beat von Britney Spears und die Stimmen ringsum wurden lauter. Jetzt schlägt die Stunde der Halbstarken, dachte Sarah. Für die Erwachsenen wurde es Zeit, nach Hause zu gehen. Sie starrte in das Neonlicht des Schilds, das über ihrem Kopf am Tresen hing, und lächelte traurig dem hübschen, tätowierten Mädchen hinter dem Tresen zu, das sich nicht scheute, seinen Vorbau möglichst weit herauszustrecken und mit den Jungs am Billardtisch zu flirten, um ein möglichst hohes Trinkgeld abzusahnen. Sarah wandte sich wieder ihrem Bier zu.
    Über die Schaumkrone auf dem frisch gezapften Guinness musste sie lachen. Sie vermochte nicht zu sagen, was diese Belustigung genau auslöste. Es kam ihr nur komisch vor … diese dunkle, schwere Flüssigkeit, die fast das gesamte Glas für sich beanspruchte, und dann dieser brodelnde, weiße Kranz, offenkundig bestrebt, alles zurückzuhalten. Im Zurückhalten kannte sie sich aus. Deshalb war sie hier. Bloß nichts nach draußen lassen.
    »Stimmt was nicht mit deinem Bier?«, fragte eine Stimme hinter ihr. Langsam wandte Sarah sich um. Im ersten Augenblick befürchtete sie schon, der Kleine vom Billardtisch wäre zurückgekommen. Doch dann drang die Stimme bis in ihr

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