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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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an, die ihr verpasst habt. Glaubst du wirklich, dass Bradbury Gwendolyn hier mehr getan hätte, als ein paar Hexen zu verbrennen und damit den Männern einen winzigen Dienst zu leisten, die ihre Frauen in der Küche halten wollen? Ihm fehlte das Charisma, das man braucht, um eine bedeutende Bewegung zu schaffen, die über seine Darmbewegung hinausgeht. Und im Gegenzug dazu Lendienlin-li-lin-kann-seinen-verdammten-Namen-nicht-aussprechen Voynassi, den ihr frei rumlaufen und die Schattenverschwörung ins Leben rufen lasst, als sei er ein unbedeutender Bibelverkäufer. Dringe ich zu dir durch?«
    Der Affe presste die Lippen aufeinander und funkelte ihn an.
    »Och, um Himmels willen …«, kreischte der Kobold. »Na gut, na gut. Von mir aus. Wie lang muss ich in diesem Drecksloch hocken?«
    Der Affe stellte den Tinteneimer ab, befeuchtete den Finger mit der Zunge und holte von irgendwoher ein kleines Notizbuch hervor. Er wies auf einen offiziell wirkenden Eintrag, der vor lauter Flecken kaum noch zu sehen war. »Du kannst die Strafe durch leichte Arbeiten und Pflichten halbieren«, sagte der Affe. »Oder du kannst dich entscheiden, sie eingefroren zu verbüßen. Dann kommt es dir, relativ gesehen, nicht länger vor als eine Minute. Das ist alles, was wir verlangen, eine Minute deiner Zeit.«
    »Die Ewigkeit in einer Stunde … Scheiße!«, sagte der Kobold und seufzte. »Na gut. Aber ich werde mich daran erinnern.« Er sprang von Lilas Schulter auf den Boden, an die einzige Stelle, die nicht von den Kostbarkeiten aus Jahrhunderten bedeckt war. Er trat gegen ein Buch mit goldenem Umschlag und seufzte erneut schwer. »Erwischt, schätze ich. Hör zu.« Er blickte mit aufrichtigem Bedauern und etwas beschämt zu Lila auf. »Werde bloß nie zur Idealistin, meine Liebe. Unsere Liebesaffäre muss nun enden. Aber weine nicht. Du wusstest, dass es eines Tages so weit kommen würde. Bald bin ich wieder frei … natürlich bist du dann vermutlich tot und verrottet, auch wenn ich vielleicht einen Weg finde, um mich zurückzuschleichen. Wie dem auch sei, macht nichts. Der Punkt ist …« Er verhaspelte sich und hustete ein bisschen. »Du solltest etwas mitnehmen, so wie es der Affe sagt. Eine schöne Beute. Spare in der Zeit, dann hast du in der Not, oder so was.«
    Lila war sicher, dass er Tränen unterdrückte. »Ich will Zal.«
    Der Kobold verzog das Gesicht.
    »Wir haben keine Zale«, sagte der Affe. »Nur was hier steht.«
    »Ich will nichts«, sagte sie matt.
    Der Affe verdrehte die Augen. »Nehmt was. Irgendwas. Ihr müsst was nehmen, sonst kann ich euch nicht auf den Weg zu eurem gerechten Schicksal bringen.«
    »Das ist also der Grund?«, fragte Lila Thingamajig und beachtete den Affen überhaupt nicht.
    Er nickte. »Das oder eine von den anderen Angelegenheiten … Ich war so etwas wie ein fundamentalistischer Revoluzzer.« Er zuckte und erschauderte. »Bitte geh jetzt … ich … ich erinnere mich jetzt an eine ganze Menge und will nicht, dass du mich so siehst, wie ich war … glaube ich … also geht jetzt. Es ist zum Besten. Lass dich von der Krähenkönigin nicht übervorteilen, wenn du ihr erzählst, dass der Elfenmagier aus der Kuriositätenschau noch lebt und Arschtritte verteilt, sodass nicht mal mächtige Dämonen seine Tricks durchschauen können. Sie hat wegen irgendeiner Prophezeiung Angst vor ihm und war noch nie gut darin, sich ihren Ängsten zu stellen. Weißt du was? Es war lustig. Ja, lustig. Nimm was mit, so wie der Affe sagt.«
    Das Flehen in seiner Stimme sagte mehr aus als all seine Worte. Lilas Herz krampfte sich zusammen, und sie versuchte, den überraschend großen Schmerz zu unterdrücken, den sie verspürte. Es hatte hunderte Gelegenheiten gegeben, bei denen sie den Kobold am liebsten mit einem Arschtritt losgeworden wäre.
    Sie streckte die Hand aus und nahm das Nächstliegende auf, das aussah, als könne sie es tragen, und sah sich dann an, was sie bekommen hatte: einen kleinen Dolch mit einem abgewetzten Ledergriff und einer fleckigen, stumpfen Klinge ohne Scharten. Er wirkte, als wäre er einst prächtig gewesen; vielleicht könnte man ihn wieder hübsch polieren, aber im Moment sah er gänzlich unspektakulär aus. Sie spürte keine Vibration von ihm ausgehen, anders als bei vielen anderen Gegenständen in ihrer Nähe. Er war so etwas wie ein Brotmesser mit Größenwahn. Sie steckte es in die korsettartige Hüftpartie ihrer Rüstung.
    »Beeilt euch«, sagte der Kobold. Er sah aus, als würde

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