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Liliane Susewind – Ein kleines Reh allein im Schnee (German Edition)

Liliane Susewind – Ein kleines Reh allein im Schnee (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein kleines Reh allein im Schnee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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kurze Zeit später fertig.
    Lilli, Jesahja, seine Eltern und Lillis Vater saßen am gedeckten Tisch, der sich nun im heizluftgewärmten Pferdestall befand, und Lillis Mutter und Oma holten das Essen aus dem Ofen. Während sie das taten, sah Lilli sich zufrieden um: Die Hirsche, Reena und Schnapps standen im Stroh gleich neben dem Esstisch und verspeisten mit glücklichen Gesichtern das Kraftfutter, das Wilhelmine ihnen geschenkt hatte. Zahllose Vögel, die neugierig mit in den Stall gekommen waren, hüpften im Stroh umher und pickten sich leckere Brocken aus dem Kraftfutter heraus, das ihnen ebenso gut zu schmecken schien wie den Rehen und Hirschen.
    Der Schneefink landete auf einem Ast des Weihnachtsbaumes, den sie vor einer der alten Pferdeboxen aufgestellt hatten, und trillerte begeistert: »Wenn das hier Weihnachten ist, finde ich Weihnachten phänomenal!«
    Lilli konnte ihm nur beipflichten. Es herrschte eine ganz besondere Stimmung, die alle anzustecken schien und die selbst Frau von Schmidt dazu gebracht hatte, ihr Winterschlafprojekt zu unterbrechen und mit in den Stall zu kommen! Nun saß die Katzendame in ihrem Pupsi -Anzug auf einem Holzbalken neben Lilli und sah sich mit hocherhobener Nase um. »Durch die Federgesellschaft, die Sie eingeladen haben, Madame, ist zwar alles ein wenig … flatterig, aber ich muss sagen: Insgesamt finde ich dieses Fest durchaus gelungen.«
    Lilli freute sich über das Lob. »Danke, Verehrteste. Das ist Weihnachten!«
    »Echt?«, wuffte Bonsai, der auf Lillis Schoß saß. »Das ist jetzt also dieses Weihnachts-Dings?« Er ließ hechelnd den Blick durch den Stall schweifen. »Ich find’s supi.«
    Da kamen Lillis Mutter und Oma mit dem Essen herein, und alle machten sich über das Festmahl her. Bonsai und Frau von Schmidt bekamen ausnahmsweise etwas vom Menschenessen ab, weshalb der Hund vorschlug, dass doch öfter Weihnachten sein sollte. Frau von Schmidt verkündete indessen, Weihnachten habe ganz eindeutig Stil.
    Als die Festgesellschaft satt war und sich vom Hirsch über den Hund bis zur Oma alle über ihren vollen Bauch und die schöne Stimmung freuten, sprang plötzlich etwas auf den Tisch.
    »Ah!«, rief Lillis Mutter erschrocken und fuhr sich mit der Hand ans Herz. Als sie jedoch sah, was da auf dem Tisch hockte, verwandelte sich ihr Erschrecken in Neugier. »Ist das …«
    Lilli nickte. »Hallo, Nasibart«, grüßte sie.
    »Mister Müffel!«, miaute Frau von Schmidt angetan und wollte ebenfalls auf den Tisch springen. Lilli hielt sie allerdings zurück. Ebenso wie Bonsai, der begeistert »Hallo, Dumpfbacke!« kläffte.
    »Haben wir dich aufgeweckt?«, fragte Lilli, die sich darüber freute, das Murmeltier zu sehen.
    Nasibart antwortete nicht, sondern schnupperte mit konzentrierter Miene an Frau Susewinds Teller. »So viel Fett sollte man nur dann essen, wenn man sich Speck für den Winterschlaf anfressen muss«, kommentierte er. »Ihr Homo sapiens haltet aber keinen Winterschlaf, nicht wahr?« Er zischte leise. »Wieder einmal ein Beweis für die geringe Intelligenz der Menschen …«
    »Es ist schön, dass du da bist«, sagte Lilli lächelnd.
    Das brachte Nasibart dazu, sie anzusehen. »Findest du?« Er kratzte sich zwischen den abstehenden Backenhaaren. »Na ja …« Nun wirkte er beinahe ein wenig verlegen und kratzte sich auch noch den Bauch.
    »Gut, dass wir mit dem Essen fertig sind«, murmelte Akeele, auf dessen Teller es Murmeltierhaare regnete.
    »Hast du ein Buch?«, fragte Nasibart Lilli unvermittelt.
    »Ein Buch?« Lilli biss sich auf die Lippe. Daran hätte sie denken müssen, als sie in den Stall gingen!
    Da zog Oma ein kleines Büchlein aus ihrer Tasche hervor und reichte es ihr. Lilli nahm es verwundert entgegen. Die Weihnachtsgeschichte stand darauf.
    »Gut, du hast eins.« Nasibart tapste zwischen den Tellern und Schüsseln zu Lilli. »Lies mir etwas vor.«
    Lilli hatte keine Ahnung, ob es eine gute Idee war, dem Murmeltier ausgerechnet die Weihnachtsgeschichte vorzulesen, aber offenbar hatte sie keine Wahl. Also begann sie zu lesen. Es begab sich aber zu der Zeit …
    Nasibart machte es sich neben Lilli auf dem Tisch bequem und ignorierte den hechelnden Hund auf Lillis Schoß und die starrende Katze im Strampelanzug. Er unterbrach Lilli kein einziges Mal, sondern lauschte der Geschichte mit aufmerksamer Miene, ebenso wie alle anderen.
    Lilli wusste nicht, wie viel die Rehe, Hirsche und Vögel von der Geschichte verstanden, aber bald hatten sich

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