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Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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Ewigkeit verloren …«
    »Hattest du auch«, erwiderte Trixi, und ihr Gesicht lief rot an. »Vor ein paar Wochen … im Reptilienhaus.«
    Lilli und Jesahja starrten sie an. An das Reptilienhaus wollten sie am liebsten nie wieder erinnert werden. Trixi und ihre Schwester Trina hatten sie dort eingesperrt und in Lebensgefahr gebracht, indem sie eine giftige Kobra freigelassen hatten. Das war das Schlimmste gewesen, was die beiden Korks-Schwestern jemals getan hatten.
    »Ich wollte dazu noch sagen …« Trixi trat nervös von einem Fuß auf den anderen. »… dass mir das wirklich leidtut. Genauso wie der ganze andere Mist, den ich verzapft habe.«
    »Okay«, sagte Lilli langsam und musterte Trixi eingehend. »Entschuldigung angenommen. Aber eines wüsste ich gern: Warum tauchst du in letzter Zeit immer wieder hier auf?«
    Trixi schien die Frage zu überraschen. »Warum?« Sie kratzte sich ungelenk den tomatenroten Kopf. »Weil ihr irgendwie interessantere Sachen erlebt als irgendwer sonst, den ich kenne.«
    Lilli und Jesahja tauschten einen Blick. Dann begannen sie zu grinsen. »Stimmt«, sagten sie gleichzeitig.
    Da klingelte es abermals. Lilli rannte zur Tür und sah sich Frau Essig-Steinmeier und Herrn Grimm-Hartmüller gegenüber. »Hallo Liliane Susewind«, grüßte die Direktorin und deutete mit dem Regenschirm, den sie in der Hand hielt, ein Winken an. Hinter ihr standen Finn Landmann und Arizona Kuchenblum. Die beiden hielten Händchen.
    Lilli wollte sich schon verlegen abwenden, da entdeckte sie, dass auf Arizonas Schultern links und rechts zwei braunweiße Tierchen hockten – zwei winzige Affen mit langem Schwanz und einer weißen Irokesenfrisur. Pu und Schnu!
    »Ich dachte, ich bringe die beiden mal mit«, erklärte Arizona lächelnd. »Sie sind ja ziemlich zahm.«
    Sobald Schnu Lilli sah, trillerte er: »Guck mal! Eine Lilli!« Aufgeregt zeigte er auf sie. »Da ist eine Lilli!«
    Pu schüttelte den Kopf und keckerte besserwisserisch: »Das ist nicht EINE Lilli! Das ist DIE Lilli!«
    »Oh, ja!« Schnu hüpfte begeistert auf Arizonas Schulter auf und ab. »Die eine Lilli! Die schönste Lilli der Welt!«
    Lilli kicherte, und an einem kahlen Busch neben der Haustür entstanden sogleich ein paar neue Blätter.
    »Geht’s jetzt los?«, hörte Lilli plötzlich Bonsai kläffen. Der weiße Winzling tippelte heran. »Machst du jetzt die Baumsachen endlich wieder dran?«
    Da trat ihre Mutter hinter Lilli. »Hey, du hast ja schon ein paar Blätter gemacht!«, sagte sie und strich fasziniert über das neue Grün. »Du bist wirklich … wundervoll.« Sie lächelte.
    Lilli seufzte tief. Wie lange hatte sie darauf gewartet, dass ihre Mutter so etwas zu ihr sagte! Sie lachte. Und an dem Busch wuchsen auf der Stelle zahllose weitere Blätter.
    »Es geht los!«, krähte Bonsai. »Schmidti! Wo bist du? Es geht looos!«
    Lilli lachte weiter. Es war ganz leicht zu lachen. Sie musste nur in ihren Bauch hineinfühlen, und all das Glück, das darin war, blubberte wie tausend kleine Luftblasen aus ihr heraus. Lachend lief sie zur Mitte der Wiese vor dem Haus und ließ sich dort auf die herbstharte Erde fallen. Sie blickte in den wolkenverhangenen Himmel hinauf und ruderte kichernd und glucksend mit den Armen und den Beinen. Dabei spürte sie, wie die Grashalme unter ihrem Rücken lebendig wurden und rechts und links unter ihren Seiten hervorwuchsen. Lilli schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Hecke am Rande des Grundstücks, auf die Blumenbeete, die Bäume – besonders auf den Apfelbaum vor ihrem Fenster –, den Gemüsegarten und auf Jesahjas und ihr Gebüsch. In Gedanken schickte sie all die Freude, die in ihrem Bauch war, zu diesen Pflanzen. Dabei lachte sie so laut, dass sie glaubte, vor lauter Glück zerspringen zu müssen.
    Schließlich war sie fertig. Sie spürte es genau. Nun war der Garten vollständig erwacht. Langsam öffnete sie die Augen. Die Wiese, auf der sie lag, war nun nicht mehr herbsthart und schläfrig, sondern leuchtend grün und lebendig und übersät mit gelben und lilafarbenen Wiesenblümchen. Die Blumenbeete vor dem Haus waren voller Blüten, die in den herrlichsten Farben strahlten. Ebenso strotzten die Bäume nur so vor Kraft, und ihr dichtes, grünes Laub wogte spielerisch im Wind. Im Gemüsegarten quollen die Pflanzen unter der Plastikplane hervor, die ihr Vater für den Winter dort angebracht hatte. Lilli entdeckte eine Riesengurke, die unter der Plane hervorlugte. Sie musste so lang

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