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Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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liegt, Papa? Das ist nicht nur Glück! Das liegt daran, dass Lilli und ich ein verdammt gutes Team sind und zusammen auch aus schwierigen Situationen herauskommen. Zu zweit sind wir unschlagbar!«
    Lilli war kurz davor, zu weinen.
    »Lilli wollte, dass ich mir einen genialen Plan ausdenke, mit dem wir verhindern können, dass ich nach Afrika muss«, fügte Jesahja hinzu. »Aber ich mach es jetzt mal so, wie Lilli es machen würde: Ich sage einfach, was ich fühle. Ganz ohne genialen Plan.«
    Lillis Oma lächelte.
    »Ich tue zwar immer so, als ob mich nichts umhauen könnte, aber das stimmt nicht«, gestand Jesahja. »Ich habe Angst, allein nach Afrika zu gehen.«
    Da schluchzte Isabell auf und nahm ihren Sohn in die Arme. »Es tut mir so leid«, stieß sie hervor. »Wir hätten das nicht einfach so über deinen Kopf hinweg entscheiden dürfen.«
    Akeele blieb am Schreibtisch sitzen und wirkte sehr nachdenklich. »Du hast recht, Sohn«, sagte er. »Ich hatte wohl mehr meine eigenen Wünsche als deine im Blick.« Er seufzte. »Wenn du nicht nach Afrika willst, dann werden wir dich nicht zwingen.«
    Lilli quietschte begeistert auf, biss sich dann aber auf die Lippe. Die Sache war noch nicht vorbei.
    »Jesahja kann wieder bei uns wohnen«, schlug Lillis Mutter vor. »Wir haben ihn sehr gern.«
    Herr Susewind nickte heftig.
    »Das wäre natürlich eine wunderbare Lösung«, sagte Isabell erfreut. »Ihr seid wirklich tolle Nachbarn!«
    Jesahja sah Lillis Mutter jedoch betroffen an. »Das ist total nett, aber …«
    »Was, aber?«, fragte Lilli.
    Jesahja rang die Hände. »Was ist mit Schmidti? Sie muss ja auch irgendwo hin. Und bei euch hat sie Hausverbot …«
    Frau Susewinds Miene verdunkelte sich. »Schmidti kann ja im Schuppen wohnen.«
    Lilli war entsetzt. »Frau von Schmidt braucht ein richtiges Zuhause! Und wenn die Sturmwagners weg sind, müssen wir sie nehmen, Mama!«
    »Diese hochnäsige Kröte hat die halbe Einrichtung kaputt gemacht!«, stöhnte ihre Mutter unwillig.
    »Aber wo soll Frau von Schmidt denn hin?«, rief Lilli.
    Jesahja sagte: »Wenn sie nicht mitkommen darf …«
    »Hängt das Ganze jetzt tatsächlich von der Katze ab?«, fragte Lillis Oma und schien beinahe amüsiert.
    Lillis Mutter dachte kurz nach. Dann erklärte sie: »Jesahja, du bist herzlich willkommen bei uns. Aber Schmidti hat sich einfach zu sehr danebenbenommen.«
    Lilli schlug sich die Hand vor den Mund. Das durfte nicht wahr sein! Was würde jetzt mit der Katze geschehen?
    Da stolzierte Frau von Schmidt herbei. Mit geschmeidigen Bewegungen näherte sie sich Lillis Mutter und … ließ sich vor ihren Füßen auf den Rücken fallen! »Ich unterwerfe mich Ihnen«, miaute sie, streckte alle viere in die Luft und bot ihre Kehle dar.
    Lilli traute ihren Augen kaum.
    »Was macht sie denn?«, fragte Jesahja erstaunt.
    »Ich glaube, sie möchte von meiner Mutter unterjocht werden«, gab Lilli erstaunt zur Antwort.
    Frau Susewind sah ihre Tochter fragend an. »Bitte, was?«
    »Sie unterwirft sich dir.«
    Lillis Mutter starrte Frau von Schmidt mit großen Augen an. Dann ging sie vorsichtig in die Knie. Doch sie streichelte die Katze nicht, sondern betrachtete sie nur forschend. »Warum bist du nur so eigensinnig und stur?«
    Lilli übersetzte.
    Frau von Schmidt schien sich über diese Einschätzung überraschenderweise sehr zu freuen. »O danke, das ist ganz reizend von Ihnen!«, schnurrte sie. »Ich bin in der Tat sehr gut darin, mir meine eigene Meinung zu bilden und diese vehement zu vertreten. Ich denke, das verbindet uns, verehrte Vorfahrin Susewind.«
    Lilli zögerte einen Moment, das zu übersetzen. Aber dann gab sie Frau von Schmidts Worte genau wieder. Frau Susewind hörte mit gerunzelter Stirn zu.
    Die Katze lag ehrerbietig auf dem Rücken und schnurrte mit sanfter Stimme: »Auch Sie scheinen eine starke Persönlichkeit zu besitzen – eine Persönlichkeit voller brillanter Eigenheiten und koketter Launen, die eine wahre Dame ja erst ausmachen, nicht wahr?« Sie schenkte Lillis Mutter ihr freundlichstes Schnurrkatzengesicht. »Nehmen Sie zum Beispiel das durch mich ungemein verschönerte Sitzgebilde! Meine Kunstfertigkeit fand zwar nicht Ihren Beifall, aber ganz offensichtlich sind Sie jemand, der sich darüber Gedanken macht, was trist ist und was nicht. Das lässt eine gewisse Seelenverwandtschaft zwischen uns vermuten, nicht wahr?«
    Lilli übersetzte. Auf dem Gesicht ihrer Mutter zeichnete sich zuerst Verärgerung, dann

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