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Lilians Verfuehrung

Lilians Verfuehrung

Titel: Lilians Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Schneider
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an der Schule angemeldet hast.“
    Der Boden verschwand unter ihr und öffnete sich . Sie schwankte, taumelte, er musste sie halten. Die Welt drehte sich plötzlich, der Duft der Rosen war noch immer intensiv, obwohl sie den Park längst verlassen hatten, er haftete an ihnen. Dann wurde ihr übel und sie musste sich abwenden.
    „Bitte, Lilian - ich wollte dich nicht anlügen. Als ich dich gesehen habe, war es sofort um mich geschehen, aber ich habe mich nicht getraut, die Lüge aufzuklären, weil ich sicher war, dass du böse auf mich sein würdest.“
    „Böse ...“, hauchte sie und blinzelte die Tränen weg, die nun in ihren Augen brannten, als hätte sie gerade ein Pfund Zwiebeln gehackt. Ihr Magen schien sich umzudrehen, ihre Hände zitterten wie die eines Parkinsonpatienten, und ihre Knie waren längst nicht mehr in der Lage, ihr Gewicht zu tragen.
    Trotzdem schüttelte sie seine Hände ab, die um ihre Schultern lagen. Sie wollte ihn nicht ansehen, sie konnte nicht glauben, was er da gesagt hatte. Ein böser Traum, Lilian. Nur ein böser Traum. Gleich wachst du auf und liegst neben Marc im Bett, alles wird gut.
    Dann setzten sich ihre Füße unwillkürlich in Bewegung , und sie rannte los.
    Die wenigen Menschen, denen sie unterwegs begegnete, nahm sie nicht wahr. Sie rannte, bis ihre Lungen brannten, ohne sich einmal umzudrehen. Nach einer kleinen Ewigkeit erreichte sie die Schule, stürmte die Stufen zum Portal hinauf, riss die Tür auf und eilte durch die Lobby zur Treppe. Sie nahm drei Stufen auf einmal und stürzte ins Zimmer, wo sie die Tür hinter sich verriegelte. Sollte er es nicht wagen, hinter ihr her zu kommen! Sie würde ihm die Haare ausreißen, einzeln. Seinen Bart epilieren. Die Eier zerbeißen.
    Erst als sie aufs Bett fiel, ließ sie den brennenden Tränen endlich freien Lauf.
    Es wäre ja auch alles zu schön gewesen. Wieder mal hatte ihre Naivität ihr einen Streich gespielt.
    Aaron! Er hatte sie belogen, hatte sich in ihren Computer gehackt und ihre intimen Daten gelesen. Was wusste er noch alles von ihr? Hatte er all ihre E-Mails gelesen, auch die, die sie Karen geschickt hatte? Kannte er die privaten Fotos von ihr und Dave, die in einem versteckten Ordner schlummerten, weil sie zu sentimental war, sich davon zu trennen?
    Mist, was war sie nur für eine Idiotin. Er hatte sich doch von Anfang an seltsam verhalten, und dann die ganzen Sachen mit den verschiedenen Namen, die Tatsache, dass er angeblich ganz neu war ...
    Entschlossen sprang sie auf und eilte zum Schrank, um zum zweiten Mal in den wenigen Tagen ihren Koffer zu packen. Diesmal jedoch gab es keinen Zweifel daran, dass sie nach Hause fahren würde ...

Kapitel 21

    Verdammter Mist! Aaron stand mit zitternden Beinen auf der Straße und starrte Lilian nach, die sich losgerissen hatte und nun davonstürmte, als sei der Teufel hinter ihr her. Warum konnte er seinen Mund nicht halten? Warum hatte er die Wahrheit ausgeplappert, ausgerechnet in dieser Situation, in der sie so verletzlich gewirkt hatte? Aber ihr Geständnis, sich in ihn verliebt zu haben, hatte ihn dazu ermutigt und ihn denken lassen, es sei der richtige Augenblick. Wie hätte er seine Lüge weiter aufrechterhalten sollen danach? Es war unmöglich, er wäre sich noch schäbiger vorgekommen als jetzt.
    Er biss sich so heftig auf die Unterlippe, dass es schmerzte, und ballte eine Hand zur Faust. Es war sicher, dass sie fluchtartig die Schule verlassen würde. Bestimmt war sie oben im Zimmer und packte ihre Tasche, und er würde sie diesmal nicht daran hindern können.
    Verflucht, er hatte alles verdorben! Hätte er ihr am ersten Tag bereits die Wahrheit gesagt, wäre vielleicht noch etwas zu retten gewesen, aber jetzt?
    Er würde sie um Verzeihung bitten, später, wenn ein wenig Abstand zwischen sie gekommen war. Aber er wusste, dass das nicht genug wäre, nicht reichen würde. Er konnte sie ja auch verstehen - er hatte ihr Vertrauen missbraucht, sie auf die schlimmste Art angelogen, die er sich selbst denken konnte. Wie würde er denn an ihrer Stelle reagieren? Aber er wusste doch nicht, dass sie so heftige Emotionen in ihm auslösen würde, wollte nur sichergehen, dass sie keinem anderen in die Hände fiel. Und so wie sie sich ihm gegenüber verhalten hatte, war diese Sorge ja auch nicht unberechtigt gewesen.
    Nein, er konnte das nicht zulassen, er musste versuchen, sie aufzuhalten, oder sie wenigstens dazu überreden, mit ihr gehen zu dürfen. Er würde ihr nach Seattle

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