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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hundert Jahre Zaertlichkeit
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nicht Schlafenden zurückzukehren, zog sie den
Anhänger unter ihrem Shirt hervor und strich mit den Fingern darüber.
    »Wie lautet
Ihr Name?« fragte der Mann geduldig.
    Sie fühlte
sich wie betrunken, versicherte sich jedoch, daß sie jeden Moment aufwachen
würde. »Elisabeth McCartney. Und Ihrer?«
    »Dr.
Jonathan Fortner.« Seine Augen richteten sich auf den Anhänger, mit dem sie
herumspielte, und weiteten sich. Bevor Elisabeth sich dagegen wehren konnte,
hatte er die Halskette gepackt und ihr vom Hals gerissen. »Woher haben Sie
das?« fragte er erschreckend rauh.
    Elisabeth
wich entsetzt vor der unterdrückten Gewalttätigkeit zurück. »Das ... das
gehörte meiner Tante, und jetzt gehört es meiner Kusine und mir. Wenn Sie es
mir bitte zurückgeben ...«
    »Sie sind
eine Lügnerin!« schleuderte Dr. Fortner ihr entgegen und schob die Halskette in
die Tasche seines Jacketts. »Dieser Anhänger gehörte meiner Frau. Er hat sich
seit Generationen im Familienbesitz befunden.«
    Elisabeth
befeuchtete ihre Lippen mit der Zungen spitze. »Vielleicht hat er einmal Ihrer
... Ihrer Frau gehört«, brachte sie nervös hervor. »Aber jetzt gehört er mir.
Mir und meiner Kusine.« Sie streckte eine Hand aus. »Ich möchte ihn
wiederhaben.«
    Er
betrachtete ihre Hand, als wollte er darauf Spukken. Dann drückte er sie auf
einen Stuhl. Ihre Knie waren wie Gelee, und sie wußte nicht, ob das von ihrer
Lage oder gar von der ursprünglichen, elementaren Anziehung dieses Mannes kam.
    »Papa?«
rief Trista von oben.
    Dr.
Fortners harter Blick wanderte in die Richtung, aus der die Stimme kam. »Alles
in Ordnung!« rief er, während er sein Jackett an einen Haken hängte. »Schlaf
wieder!«
    Elisabeth
wollte aufstehen, sank jedoch unter seinem Blick wieder zurück.
    »Wer sind
Sie?« fragte er ernst und setzte sich.
    Er war ein
bemerkenswerter Mann, auf rauhe Weise hübsch und doch auf eine viktorianische
Art geschniegelt. Die Art, von der Elisabeth seit ihrer Pubertät schwärmte.
    Sie
versuchte, ihre Stimme ruhig zu halten. »Ich habe Ihnen bereits meinen Namen
genannt – Elisabeth McCartney.«
    »Also
schön, Elisabeth McCartney, was machen Sie hier in diesem verrückten Aufzug,
und warum tragen Sie die Halskette meiner Frau?«
    »Ich habe
... Also, ich weiß nicht, was ich eigentlich hier mache. Vielleicht träume ich,
vielleicht bin ich ein Hologramm oder eine Astralprojektion ...«
    Seine
dunklen Augenbrauen zogen sich zusammen. »Eine was?«
    Sie
seufzte. »Entweder träume ich, oder Sie träumen. Oder vielleicht wir beide. Auf
jeden Fall glaube ich, daß ich Tante Veritys Halskette brauche, um dorthin zurückzukehren,
wo ich hingehöre.«
    »Dann
werden Sie wohl eine Weile nirgendwohin gehen. Und ich träume nicht.«
    Elisabeth
blickte in dieses harte Gesicht mit dem selbstherrlichen Ausdruck. Zweifellos
hätten die modischen Psychologie-Gurus etwas Irritierendes über die unwiderstehliche
Anziehungskraft zu sagen gehabt, die dieser Mann auf sie ausübte.
    »Papa, ist
Elisabeth noch da?«
    Die Augen
des Arztes blickten sanfter. »Ja, Püppchen.«
    »Sie wollte
mir warme Milch bringen«, drängte Trista.
    Jonathan
gab Elisabeth einen Wink. Sie ging wankend zum Herd und füllte Milch in einen
kleinen Topf.
    »Wenn Sie
die Milch heiß machen wollen, müssen Sie die Glut schüren.«
    Der Herd
hatte alle möglichen Klappen und Türen, aber sie hatte keine Ahnung, wie man
die Glut schürte. »Vielleicht könnten Sie das machen.«
    Er nahm ein
Holzscheit aus einem grob gezimmerten Kasten neben dem Herd, öffnete eine
kleine Tür an der Vorderseite und schob das Scheit hinein. Dann griff er nach
einem Schürhaken und stocherte in der Glut, bis eine prasselnde Flamme
hochzüngelte.
    Dr. Fortner
betrachtete Elisabeth. »Ich bin sicher, daß Sie verrückt sind«, sagte er
beherrscht. »Allerdings kann ich mir nicht denken, wie Sie nach Pine River gelangt
sind. Jedenfalls müssen Sie hier die Nacht verbringen. Morgen früh übergebe
ich Sie dann dem Marshal.«
    Elisabeth
hatte aufgehört, sich zu fragen, wann dieser Alptraum enden mochte. »Sie wollen
mich tatsächlich die ganze Nacht hierbehalten? Ich bin verrückt, nicht wahr?
Ich könnte eine Axt nehmen und Sie im Schlaf zerhacken. Oder ich könnte Ihren
Brunnen vergiften.«
    Als Antwort
ging er an den Herd und goß die Milch in eine Tasse. Danach stellte er den Topf
in die Spüle, packte Elisabeth mit einer Hand am Arm, nahm die Tasse mit der
anderen, blies die Lampe aus und

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