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PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

Titel: PR TB 024 Baumeister Des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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PROLOG
    Ken Weatherbee war nicht so leicht an der Nase herumzuführen.
Wenn er in eine Höhle trat und statt grauer Felsen und
vielleicht ein paar Eidechsen eine Stadt sah, die im Sonnenlicht
glänzte und in der Hauptsache aus goldenen Türmen bestand,
dann wußte er, daß da etwas nicht stimmte.
    Er drehte sich also um und ging wieder dorthin zurück, wo er
hergekommen war. Nach ein paar Schritten löste das ungewöhnliche
Bild sich auf, und er stand wieder unter dem Eingang der Höhle.
Vor ihm lag der steile Osthang des Hügels, dicht mit
verwildertem Wald bestanden. Wenn die Bäume nicht gewesen wären,
hätte er die Häuser von Gatlinburg sehen können, und
das wäre ihm ein Trost gewesen. Denn bei aller Umsicht und trotz
seines erstaunlich nüchternen Sinns war Ken nur ein elfjähriger
Junge, und Kinder stehen nun einmal nicht so hoch über den
Dingen wie Erwachsene.
    Kens Verstand arbeitete mit einfacher, zwingender Logik.
Unmittelbar hinter ihm erstreckte sich das Felsgewirr von Devil's
Hideout. Es handelte sich um eine weit ausgedehnte Granitformation,
die sich von hier aus bis fast zur Kuppe des Hügels hinaufzog
und die Kuppe völlig umspannte. Es gab Felsen aller Größen,
vom Kieselstein bis zu häusergroßen Brocken. Die
Vegetation war spärlich. Erst unterhalb des Felsbands begann der
Wald.
    Der Eingang zur Höhle lag am unteren Rand des Felsstreifens.
Ken war nie zuvor hier gewesen, aber er hatte von der Höhle
gehört. Die Leute in Gatlinburg wußten ein paar
merkwürdige Sachen über sie zu berichten. Kens Neugierde
war geweckt worden. Heute morgen hatte er sich auf den Weg gemacht,
um zu sehen, was an dem Gerede richtig war.
    Er sah in die Höhle. Von Westen her zogen Wolken auf. Es war
warm, und in einer Stunde oder so würde es anfangen zu regnen.
Die Sonne schien schon lange nicht mehr.
    Über der Stadt hatte die Sonne geschienen! Ken kletterte
links am Höhleneingang vorbei und stieg bis hinauf zum Ende der
Felsgruppe, in die die Höhle eingebettet war. Die Entfernung bis
zum Eingang schätzte er auf vierzig bis fünfzig Meter. Das
war nicht genug, um eine Stadt von der Größe
unterzubringen, wie er sie gesehen hatte.
    Er kehrte zurück und äugte vorsichtig in das Halbdunkel
der Höhlung. Im Hintergrund tropfte es eintönig - plitsch,
plitsch. Ein bunter Vogel schoß aus den Bäumen herab und
stieß auf die Höhle zu. Zwei Meter über dem Eingang
machte er eine scharfe Wendung, flatterte zappelnd und flog wieder in
den Wald davon.
    Wahrscheinlich, weil ich hier stehe, dachte Ken und versuchte das
Gefühl zu unterdrücken, der Vogel hätte ihn warnen
wollen.
    Er nahm einen Stein auf, wog ihn bedächtig in der Hand und
schleuderte ihn schließlich ins Dunkel hinein. Der Stein flog,
wie man es von ihm erwartete, und eine Zehntelsekunde, nachdem Ken
ihn aus den Augen verloren hatte, prallte er mit einem Knall gegen
den Fels im Hintergrund. Alles war völlig normal. Ken entschied,
daß er geträumt haben müsse, als er vorhin die Stadt
sah.
    Er unternahm einen zweiten Vorstoß. Schritt für
Schritt, jeweils mit einer Pause dazwischen, ging er auf den Eingang
zu. Zunächst war er seiner Sache völlig sicher, aber als er
noch zwei Schritte von der Höhle entfernt war, packte ihn das
Verlangen, sich umzudrehen und fortzulaufen. Er unterdrückte es.
Er machte noch einen Schritt und fing an, vor Aufregung und Angst zu
zittern. Die nächste Pause fiel ein wenig länger aus. Er
hatte sich davon überzeugt, daß in der Höhle keine
sonnenbeschienene Stadt mit goldenen Türmen liegen konnte. Warum
also wollte er noch einmal dort hinein? Es ergab keinen Sinn. Es wäre
viel vernünftiger, wenn er sich wieder auf den Heimweg machte.
In einer halben Stunde oder so fing es an zu regnen. Er ersparte sich
eine Menge Ärger, wenn er trocken nach Hause kam.
    Nach weiteren zehn Sekunden ängstlicher Unentschlossenheit
gab Ken sich einen Ruck und tat den letzten Schritt.
    Wie ein Blitz zuckte die fremde Helligkeit vor ihm auf. Geblendet
kniff er die Augen zusammen. Als er sie nach einer Weile wieder
öffnete, sah er das Bild vor sich, vor dem er sich gefürchtet
hatte.
    Die Stadt.

    *

    Er stand auf einem weiten, ebenen Platz. Die Stadt lag vor ihm,
die vorderste Gebäudereihe war etwa einen halben Kilometer von
ihm entfernt. Der Platz war leer bis auf vier merkwürdige, aus
schimmernden Kugeln zusammengesetzte Gebilde, die wenigstens
dreihundert Meter weit in die Höhe ragten.
    Ken verlor seine Angst über der

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