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Lindenallee

Lindenallee

Titel: Lindenallee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Rohde
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Schleim.“ Hilfesuchend schaute sich Paula im Raum um.
    Steffen lachte schallend. „Ach Paula, ich habe dich vermisst. Dich und dein freches Mundwerk.“
    Paula grinste. „Gut.“
    „Hast du mich auch vermisst? Wenigstens ein bisschen?“ Steffen setzte einen bettelnden Hundeblick auf, der urkomisch herüberkam und Paula daraufhin laut losprustete.
    „Also hast du. Schön.“ Steffen lehnte sich entspannt zurück und streckte den Rücken. „Wo wir das jetzt geklärt haben, können wir zu den wichtigen Dingen kommen.“ Er grinste über seinen eigenen Witz. Dann wurde er ernst. „Hat sich Herr Mendelssohn gemeldet?“ Neugierig beäugte er sie von der Seite.
    Paula schüttelte den Kopf. „Leider nicht. Ich bin jeden Tag wie eine Irre nach Hause, um nachzusehen, ob er angerufen hat. Leider nichts.“ Sie zog einen Flunsch, woraufhin Steffen seine Hand tröstend auf ihren Arm legte. Paula ließ ihn gewähren, es fühlte sich gut an, wie er sein Mitgefühl zeigte. „Das ist schade. Ich drücke dir fest die Daumen, dass er sich die nächsten Tage meldet.“
    „Danke, das ist lieb von dir.“
    „Und was möchtet ihr beiden Turteltäubchen trinken?“ Akay war wie aus dem Nichts aufgetaucht und stand hinter ihnen. Reflexartig zog Paula ihren Arm weg, so dass Steffens Hand unsanft auf den Holztresen klatschte. Während Paula sich ertappt fühlte und rot anlief, schien es Steffen nichts auszumachen und funkelte Akay belustigt an.
    „Ich für meinen Teil nehme ein großes Bier. Und du Paula?“ Es war ihm natürlich nicht entgangen, wie Paula schlagartig ihren Arm weggezogen hatte. Immerhin schmerzte seine Hand leicht, nachdem sie ins Leere und dann hart auf das Holz gefallen war. Innerlich seufzte er, Paula blockte ziemlich schnell ab, aber er hatte sich vorgenommen, es nicht allzu hoch zu bewerten oder schlichtweg zu ignorieren.
    „Ich nehme auch ein großes Bier. Sag mal Akay, hast du nachher etwas Zeit? Ich habe gestern verdächtige Geräusche bei dir aus der Wohnung gehört.“ Paula setzte ein unschuldiges Gesicht auf, aber Akay wusste sofort, worauf sie anspielte.
    „Waren wir so laut?“ Akay kicherte. „In der Tat. Ich habe jemanden kennengelernt. In ein bis zwei Stunden wird es ruhiger, solange musst du dich gedulden.“ Gutgelaunt sauste sie zu Harald, um die Bestellung weiterzugeben.
    Steffen richtete seinen Blick nach vorne. „Es gibt Neuigkeiten bei Akay?“, fragte er scheinbar desinteressiert und auffällig beiläufig.
    „Wie mir scheint ja, aber ich weiß auch noch nichts Genaues. Ich war gestern nach der Arbeit bei Magarete, dann bei den Lindners. Als ich nach oben ging, hörte ich sie mit einem Mann zusammen. Ich glaube nicht, das der Mann nur zum Karten spielen da war.“ Paula gluckste.
    „Du warst bei den Lindners? Freiwillig? Ich bin erstaunt. Ich dachte, dir wäre Frau Lindner suspekt.“
    „Das ist sie auch weiterhin, aber Magarete hatte mir den Tipp gegeben, ich solle Herrn Lindner ansprechen, ob er das Auto nach München überführt. Er war früher Chauffeur und ich hielt es auch für eine gute Idee.“
    „Und? War die Idee gut?“ Steffen schenkte ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit, obwohl die Tür zum Raucherraum hinter ihm mehrere Male auf- und zugegangen war. Das gefiel Paula: Ein Mann, der sich nicht ablenken ließ.
    „Als ich bei Lindners im Wohnzimmer saß, war ich mir nicht mehr ganz sicher. Frau Lindner zog ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Ich befürchtete schon, sie würde mich auffressen“, übertrieb Paula augenzwinkernd. „Nee, im Ernst. Die Idee kam ziemlich gut an. Ich habe vorhin Schlüssel und Papiere vorbeigebracht, morgen will er los. Günther brennt schon darauf auf die Piste zu gehen. Sogar seine Frau ist begeistert, da er etwas Sinnvolles zu tun hat und von seinem tristen Rentnerdasein ablenkt wird. Eigentlich traurig, wenn man mit seiner Zeit so wenig anzufangen weiß.“ Nachdenklich spielte Paula mit ihrem Feuerzeug.
    „Du nennst ihn Günther? Seit wann kennt ihr euch denn?“ Steffen mochte nicht, wie vertraut sie von Günther sprach. Ein Funken Eifersucht?
    Paula deutete seine Reaktion richtig und erlag dem Wunsch, ihn ein bisschen aufzuziehen. „Ja, natürlich. Wir sind beste Kumpels.“ Sie schmunzelte über Steffens Miene, die leicht verstimmt wirkte. Freundschaftlich stieß sie ihm den Ellenbogen in die Seite. „War nur Spaß, der ist mir doch viel zu alt.“
    Steffen entspannte sich deutlich, obwohl Paula sich nicht sicher war, wie

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