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Lions - Feuriger Instinkt

Lions - Feuriger Instinkt

Titel: Lions - Feuriger Instinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Papierhandtüchern abtrocknete, wurde ihr bewusst, dass sie nicht noch eine Stunde mit diesem Date durchstand. Sie war fertig mit ihrem Steak, und jetzt wollte Sherman ein Dessert. Und sie wollte nur zurück ins Büro. Die letzten Wochen der Vorbereitung für die Party am Freitagabend hatten sie in den Rückstand gebracht, und jetzt wurde ihr klar, dass diese Verabredung am Samstag ein riesiger Fehler gewesen war.
    Sie zog ihr Handy aus ihrer viel zu kleinen Handtasche – sie hätte alles dafür gegeben, ihren Rucksack dabeizuhaben – und schickte Phil eine SMS . Sie lautete ganz schlicht:
    HOLT MICH VERDAMMT NOCH MAL HIER RAUS!
    Im Vertrauen darauf, dass ihre Freunde keine zweite Aufforderung brauchen würden, ließ Jess ihr Handy in die Tasche zurückgleiten und drehte sich um – um direkt gegen die muskulöse Brust eines Kerls zu prallen. Ein Kerl in der Damentoilette.
    Mit einem unterdrückten Schrei begann sie loszuschlagen. Wie üblich war es nicht hübsch, eher ein wildes Um-sich-Schlagen. Sie war als Mensch noch nie eine besonders gute Kämpferin gewesen.
    Aber der Mann hielt sie fest und drückte ihr die Arme an die Seiten. Ihre Reißzähne glitten heraus, und sie wollte gerade auf seinen Hals losgehen, als sie hörte: »Jessie Ann! Würdest du dich bitte beruhigen?«
    Schockiert neigte sie sich zurück und schaute hinauf in das Gesicht von Bobby Ray Smith. Verdammter Kerl! Warum musste er so verflixt gut aussehen?
    »Was zum Teufel tust du?«, wollte sie wissen. »Warum bist du in der Damentoilette?«
    »Kann ein Mann nicht die Damentoilette benutzen, wenn ihm danach ist?«
    »Nein, kann er nicht. Und würde es dir etwas ausmachen, die Pfoten von mir zu nehmen?« Er tat es, und Jessie trat zurück, aber ihr Hintern knallte an das Waschbecken. Während sie versuchte, gleichgültig auszusehen und nicht auf den Hintern zu fallen, schlenderte sie um ihn herum und warf ihr Papierhandtuch weg.
    »Wie lange standest du hier überhaupt? Oder ist das irgendein verrückter perverser Scheiß, den du angefangen hast, seit du zu den Marines gegangen bist?«
    »Zur Navy, Jessie Ann. Ich bin zur Navy gegangen.«
    »Ist doch egal.«
    Bobby Ray sah zur Tür, dann zurück zu ihr. »Hast du nicht gemerkt, dass ich mit dir hier drin bin, während du dir die Hände gewaschen hast – und vor dich hingemurmelt hast wie meine verrückte Tante Ju-ju?«
    Verdammt. An der Sache mit den Selbstgesprächen musste sie wirklich arbeiten. »Ich wusste es.«
    »Aber erst, als du dich umgedreht hast.«
    »Hör mal, ich habe viel im Kopf. Ich kann nicht ständig alles um mich herum beobachten.«
    »Aber …« Er sah so hinreißend verwirrt aus, dass sie nichts weiter wollte, als ihn ins Gesicht zu schlagen. »Du bist eine von uns! Wie konntest du nicht merken, dass ich direkt hinter dir stehe?«
    »Ich …«
    »Du konntest mich nicht riechen? Hören? Bist du immer noch so ahnungslos?«
    Wie schaffte er das schon wieder? Sie zu einer Sechzehnjährigen zu machen? Sie erinnerte sich deutlich an diese langen Vorträge von ihm über Sicherheit und das Bewusstsein, was um sie herum vor sich ging. »Du kannst dein Leben nicht in Büchern verbringen, Jessie Ann«, hatte er ihr immer gesagt. Als hätte sie sich auch nur eine Sekunde ihrer Lebenswirklichkeit stellen wollen. Normalerweise hatte sie diese Vorträge bekommen, während sie sich unter der Tribüne oder auf Bäumen versteckte. Die Leopardenfamilie, die in der Nähe des Smithtown-Reviers wohnte, hielt sie für »so ein süßes kleines Ding«, weil sie tatsächlich wusste, wie man auf Bäume kletterte.
    Aber das war schon sehr lange her. Sie war nicht mehr das misshandelte kleine Mädchen, das sich vor einer Horde wilder Hündinnen versteckte. Sie war Jessica Ann Ward, Geschäftsführerin von Kuznetsov Security Systems und Alphaweibchen der Kuznetsov-Meute. Und trotzdem stand sie hier und bekam eine Standpauke von diesem räudigen Wolf mit dem riesigen Schädel.
    Natürlich hätte sie ihn anschreien können. Sogar anbrüllen. Aber das würde bei Bobby Ray Smith nicht ziehen. Nein, es gab nur eine Möglichkeit, einen Smith ins Mark zu treffen. Vor allem diesen Smith.
    »Hör mal, Bubba Ray …«
    Seine Augen wurden zu glühend bernsteinfarbenen Schlitzen. »Es heißt Bobby Ray, wie du verdammt genau weißt. Mein Daddy ist Bubba.«
    »Bubba. Bobby.« Sie winkte ab. »Ist das wirklich wichtig, Süßer?« Für einen ganz kurzen Augenblick dachte sie, er würde sie vielleicht schlagen.
    Als

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