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Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Titel: Lions - Wilde Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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korrektere Ausdruck war natürlich Hybride. Eine unwahrscheinlich gut aussehende Hybride noch dazu, die Lock während der Trauung zum ersten Mal gesehen hatte. Er hatte gespürt, dass jemand ihn anstarrte, aber das war nichts Außergewöhnliches. Die Leute starrten ihn die ganze Zeit an. Doch als er schließlich aus reiner Bären-Neugier einen Blick über die Schulter geworfen hatte, um zu sehen, wer es war, … tja, da hatte er direkt in ihr Gesicht geblickt. Und den Rest des Abends – während des Wildhund-Gruppentanzes, beim Provinzwolf-Line-Dance und den nicht enden wollenden Polonaisen, die von einem nervtötenden männlichen Löwen angeführt wurden – hatte Lock sie jedes Mal beobachtet, wenn sie in sein Blickfeld kam.
    Es war schwer, sie nicht anzusehen in ihrem köstlich durchscheinenden, ärmellosen schwarzen Kleid, ausgestattet mit nur zwei kleinen Bändern, die im Nacken verknotet waren, um den zarten Stoff zu halten, und die Schultern einer olympischen Schwimmerin freigaben, während ein leicht seitlicher Schlitz bis zum Oberschenkel die Beine einer olympischen Turnerin enthüllte. Vielleicht war er auch fasziniert von diesem markanten Gesicht mit den mandelförmigen, strahlend goldenen Augen, der kleinen Nase, die ihn an die Schnauze einer Hauskatze erinnerte, diesen vollen Lippen, bei denen ihm nichts weiter einfiel als heißer, verschwitzter Sex, und diesen beinahe rasiermesserscharfen Wangenknochen, die ihn ahnen ließen, dass sie echten Ärger bedeuten konnte.
    War es wirklich verwunderlich, dass er den Blick nicht abwenden konnte – oder dass er den Großteil des Abends darüber nachgedacht hatte, sie zu fragen, ob sie etwas trinken wollte? Ja, er hatte darüber nachgedacht . Er war ein Bär, und Bären waren notorische Denker. Sie studierten, sie dachten nach, dann handelten sie. Leider hatte er nie die Möglichkeit bekommen zu handeln. Sie flitzte die ganze Zeit herum. Allerdings nicht, weil sie gesellig gewesen wäre. Das war sie nicht. Er sah, wie sie mit ein paar Leuten sprach, aber meistens schien sie auf der Jagd nach etwas oder jemandem zu sein; die goldenen Augen immer wachsam, immer Ausschau haltend nach einem Ziel. Er war überrascht, dass sie nicht von der Marine rekrutiert worden war. Lock hatten sie sich direkt nach dem College geschnappt und ihn in eine reine Gestaltwandler-Einheit gesteckt. Er konnte sie sich gut als eine seiner Teamkolleginnen vorstellen. Andererseits war das vermutlich keine gute Idee. Er hätte nicht viel zustande gebracht, wenn er den ganzen Tag damit beschäftigt gewesen wäre, sie anzustarren.
    »Hört sofort mit diesem Scheiß auf!«, knurrte sie die zwei Frauen an. Ihre Stimme war tief, ein bisschen rau. Sie gefiel ihm.
    »Halt dich da raus!«, sagte die eine Löwin. »Diese Hure gehört mir.«
    »Hure?«
    »Das reicht!« Die Hybride atmete durch und senkte die Arme. »Das reicht. Was auch immer Roxy O’Neill dir erzählt hat: Es ist ein Haufen Mist.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich weiß es einfach. Und wenn du nicht schon beim fünften Martini wärst und du bei deinem siebten Long Island Iced Tea, dann wüsstet ihr blöden Kühe das auch.«
    »Pass auf, wie du mit mir redest!«
    »Würde ich ja, wenn ich glauben würde, dass du ein Hirn in deinem Riesen-Löwenschädel hättest.« Hält sie das wirklich für hilfreich? »Hast du aber nicht. Also hör sofort mit dem Scheiß auf oder …«
    »Oder was?«, wollte die andere Löwin wissen. »Was machst du sonst, Rettungskätzchen?«
    Die erste Löwin lachte, und plötzlich hatten sich die beiden Feindinnen gegen ein neues Ziel verbündet.
    Das wusste auch die Hybride. Er sah es daran, wie der Blick ihrer goldenen Augen durchdringend wurde, auch wenn ihr Körper entspannt blieb. Dies war nicht ihr erster drohender Kampf, und sie würde sich nicht an die Gestaltwandler-Etikette gebunden fühlen, nur mit Zähnen und Klauen zu kämpfen. Er hätte gewettet, dass sie bewaffnet war. Nicht mit einer Pistole – zu laut –, sondern mit etwas Scharfem, das man schnell einsetzen und wegwerfen konnte, bevor die Cops kamen.
    Die beiden Löwinnen hatten es mit einer Gegnerin zu tun, der sie einfach nicht gewachsen waren. Tödlicher als eine bloße Katzenartige oder Hybride. Sie hatten es mit einem Mädchen aus Philadelphia zu tun.
    Als Junge aus New Jersey, der in seiner Kindheit oft den Sommerurlaub mit seinen Eltern an der Küste von Jersey verbracht und später dort während der Sommermonate als Türsteher

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