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Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Titel: Lions - Wilde Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Prolog
    Sobald die Ohrringe und Schuhe abgelegt wurden, wusste er, dass es eine Schlägerei war.
    Eine Schlägerei, in die er gar nicht hatte verwickelt werden wollen. Er hatte gerade versucht, sich hinauszuschleichen. Dabei gehörte Schleichen für einen von seiner Sorte zum Schwierigsten überhaupt. Doch einfach gehen und nichts unternehmen konnte er auch nicht. Dies war die Hochzeit seines Freundes, und er würde nicht zulassen, dass ein paar Katzen sie ruinierten, weil sie keinen Alkohol vertrugen oder ihren Raubtierinstinkt nicht unter Kontrolle hatten. Aber vielleicht, nur vielleicht schaffte er es doch noch hinaus, ohne erwischt zu werden, wenn er die Lage schnell genug entschärfte. Der Schlüssel war, dafür zu sorgen, dass es kein Publikum gab. Kein Publikum, keine Zeugen – und er würde sich doch noch davonschleichen können.
    Na also. Ein Ziel. Er mochte Ziele.
    Und mit diesem Ziel im Kopf ging Lachlan »Lock« MacRyrie zwischen den Bäumen hindurch, die das Grundstück auf Long Island umgaben, wo die Hochzeit seines Freundes stattfand. Er war vorher noch nie auf einer Hochzeit in einem Schloss gewesen, aber es passte zum Stil der Braut, die damit das Geek -Dasein auf eine ganz neue Ebene erhob. Sie war auch diejenige gewesen, die ihm gesagt hatte, er solle gehen. Moment. Das stimmte so nicht ganz. Sie hatte nicht gesagt, er solle gehen. Sie hatte gesagt: »Verschwinde, schnell! Bevor die Hunde der Finsternis dich aufspüren und unseren Plan zunichtemachen, unser Volk aus ihrer Sklaverei zu befreien! Lauf, Lachlan MacRyrie aus dem Klan der MacRyries! Lauf! Und blick nicht zurück, mein Freund!« Wenn man sie nicht kannte, wäre einem das vielleicht merkwürdig erschienen, aber Lock wusste, dass das einfach Jessica Wards Art war zu sagen: »Du siehst kreuzunglücklich aus. Nun geh schon!«
    So dankbar war er noch nie gewesen, auch wenn es nicht Jess’ Schuld war, dass es ihm so mies ging. Auf vollmenschlichen Veranstaltungen ging es ihm ein bisschen besser, denn dort erntete er meistens Erschrecken und Ehrfurcht. Aber unter Seinesgleichen war die Reaktion viel weniger … freundlich.
    Was aber auch nicht besonders überraschte, wenn die Raubtiere wussten, was er war. Wenn sie wussten, dass er sich, wann immer ihm danach war, in einen drei Meter großen, fast siebenhundert Kilo schweren Grizzly verwandeln konnte. Woher sie es wussten? Weil Gestaltwandler-Eltern ihren Nachwuchs von frühester Kindheit an ein paar Dinge zu erkennen lehrten: das Kichern einer Hyäne, das Brüllen eines männlichen Löwen, das Heulen von Wölfen in der Nähe und den Geruch eines Grizzlys. Für die ersten drei Punkte auf der Liste waren die Anweisungen simpel: »Wenn du eines davon hörst und ich nicht in der Nähe bin, ruf nach mir! Sofort!« Aber wenn es um Grizzlys ging, waren die Vorschriften viel … detaillierter: »Wenn du diese Witterung auffängst, geh in die entgegengesetzte Richtung. Wenn du über einen stolperst, weck ihn nicht auf! Wenn du ihn doch weckst, stell dich tot oder kletter auf einen Baum. Sehr hoch! Und wenn du zwischen eine Bärin und ihre Jungen gerätst – bete.«
    Tragischerweise konnte Lock nicht einmal behaupten, dass die anderen Rassen unrecht hatten, auch wenn sie vielleicht etwas übertrieben.
    Letzten Endes war das alles aber egal, denn er mochte keine Partys, hasste Hochzeiten und in diesem Smoking stecken zu müssen, nervte ihn unendlich. Normalerweise nahm er, um seine Nerven zu schonen, überhaupt nicht an solchen Veranstaltungen teil, aber auf Jess Wards Hochzeit durfte er nicht fehlen. Auf eine bessere Frau, Gestaltwandlerin und Freundin konnte ein Mann nicht hoffen, und deshalb würde Lock jetzt die unangenehme Aufgabe übernehmen, sich zwischen zwei knurrende Frauen zu stellen, bevor sie aufeinander losgingen. Er war fast bei ihnen, nur ein paar Schritte entfernt. Mit etwas Glück war er zwischen ihnen, bevor Blut floss, denn nichts zog die Aufmerksamkeit von Gestaltwandlern schneller auf sich als der Geruch von frischem Blut – und natürlich zwei sich prügelnde, betrunkene Hühner.
    Doch bevor er die letzten Schritte zurücklegen konnte, war sie schon da und trennte die beiden Frauen, bevor sie auf Tuchfühlung gehen konnten. Mit ausgefahrenen Reißzähnen und einem leisen, tödlichen Knurren hielt sie die beiden mit ausgestreckten Armen getrennt.
    »Ein Mischling«, hatte eine Löwin früher am Abend abfällig über die Katze gesagt, als sie vorbeigegangen war. Der politisch

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