Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
preisgegeben.
»Weil ich gern wüsste, dass du nicht ganz so unfehlbar bist. Ich wüsste gern, dass es das Mädchen, das ich mal kannte, immer noch irgendwo gibt.«
Sie lachte wieder, zog ihre Knie an und stützte ihr Kinn darauf.
»Vergiss es! Ich wäre ja schön blöd, dir all meine Fehler zu verraten! Zumal das meiste davon eh nur in meinem Kopf abläuft.«
Was hätte ich darum gegeben zu wissen, was Ashton insgeheim für unartige Gedanken hegte. Ich bezweifelte, dass sie so böse waren, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber verdammt, wenn auch nur ein bisschen was Unanständiges im Spiel war, würde es mich schon völlig verrückt machen.
»Ich frage dich ja nicht nach deinen dunkelsten Geheimnissen, Ash. Ich will nur wissen, was du angeblich falsch machst und was dich dazu bringt zu denken, Sawyer müsse dich im Zaum halten.«
Ihre Wangen färbten sich rosa, aber sie hielt den Blick weiter starr geradeaus gerichtet. Sie würde nicht damit herausrücken. Damit hatte ich auch nicht wirklich gerechnet. Ashton verbarg ihr wahres Ich jetzt schon seit Jahren. Und doch tat der Gedanke an das Mädchen, das ich verloren hatte, noch immer verflucht weh. Nachdem wir ein paar Minuten lang geschwiegen hatten, stand ich auf und streckte mich. Was machte ich hier eigentlich? Vor drei Jahren hatte ich eine Mauer in mir errichtet, die mich vor Verletzungen schützen sollte. Nur Ashton hatte die Macht, mir wehzutun. Ich konnte das nicht noch einmal zulassen.
»Na gut«, sagte ich. »Eigentlich interessiert es mich auch nicht, ob du vielleicht nicht immer daran denkst, den Einkaufswagen auf dem Parkplatz zur Rückgabestelle zu schieben, oder es nicht jede Woche ins Altersheim schaffst.«
Wütend, dass ich wie ein Idiot klang, wandte ich mich zum Gehen. Ich musste unbedingt weg. Das hier war ein Fehler gewesen. Ein riesengroßer Fehler, für den ich höllisch bezahlen würde.
»An diese Dinge muss Sawyer mich erinnern … Aber um die ging es nicht unbedingt.«
Sie sagte es so leise, dass ich es beinahe nicht gehört hätte. Trotzdem, jetzt nur nicht stehen bleiben. Ich musste das hier beenden. Aber ich tat ja nie das Richtige. Ich drehte mich wieder um und sah sie an. Sie blickte durch ihre nassen Wimpern zu mir auf.
»Ich bin wie jeder andere in unserem Alter auch. Ich beneide Nicole, weil sie sein kann, was sie will. Aber das ist nicht Sawyers Schuld. Meine Eltern erwarten von mir, dass ich anständig bin, deshalb darf ich diesen Bedürfnissen eben nicht nachgeben.«
Was zum Teufel …?
»Du willst wie Nicole sein?«, fragte ich erschrocken.
Lachend schüttelte sie den Kopf.
»Nicht ganz. Ich möchte mich nicht unbedingt selbst vollspucken und betrunken nach Hause getragen werden … oder als Schlampe bekannt sein. Aber nur ein einziges Mal wüsste ich gern, wie es ist, mehr als nur geküsst zu werden. Berührt zu werden.« Sie verstummte und richtete ihren Blick wieder aufs Wasser. »Vielleicht würde ich auch gern wissen, was für ein Kitzel das ist, heimlich aus dem Haus zu schleichen, oder wie es ist, von jemandem so sehr gewollt zu werden, dass er fast durchdreht, wenn er mich küsst. Vielleicht möchte ich mich einfach mal begehrenswert fühlen.« Sie hielt wieder inne und bedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen. »Bitte vergiss, dass ich das alles gesagt habe.«
Ts, als ob das möglich gewesen wäre. Es fiel mir schwer, überhaupt nur zu atmen. Verdammter Mist noch mal – ich war geliefert. Aber ich durfte Sawyer nicht vergessen. Ich liebte ihn. Er war meine Familie. Dass er nicht jeden verdammten Fleck auf Ashtons sexy kleinem Körper küsste und das Geschenk, das er bekommen hatte, nicht in vollen Zügen genoss, war idiotisch. Trotzdem, Ashton war tabu für mich.
Sie nahm die Hände vom Gesicht und sah mich mit schuldgeplagter Miene an. Der verlorene Ausdruck in ihren Augen brachte mich um. Ich wollte ihr versichern, dass an ihr nichts, aber auch gar nichts falsch war. Und ihr auf der Stelle beweisen, wie komplett sie mich um den Verstand brachte. Wie begehrenswert ich sie fand.
Sie stand auf.
»So, jetzt kennst du meine Geheimnisse, Beau. Wie in alten Zeiten. Ich würde sagen, das macht uns wieder zu Freunden, hm?« Das Lächeln auf ihren Lippen war zittrig.
Oh fuck.
»Würde ich so sehen, ja.« Kaum hatte ich es gesagt, bereute ich es auch schon.
I ch wartete ab, bis meine Eltern mit dem Mini-Van aus der Einfahrt gefahren waren, ehe ich mir mein Handy schnappte und Beau eine SMS
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