Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
ihm hinüber. »Du meinst, du hast aufgehört zu essen, obwohl du noch Hunger hast?«
Er nickte. »Na ja, ich bin halt ein rücksichtsvoller Mensch. Satt bin ich nie …«
Ich lehnte mich zurück. »Iss, so viel du willst. Ich bin fertig.«
Doch er nahm sich gar kein weiteres Stück, wie ich es erwartet hatte. Stattdessen konzentrierte er sich zur Abwechslung ganz auf mich.
»Warum hast du mich heute Abend eingeladen, Ash?«
Ich lief rot an. Tja, warum nur? Warum hatte ich gefragt, ob er kommen wollte? Schwierige Frage. Seit er durch die Tür gekommen war, benahm ich mich völlig lächerlich. Bei Sawyer gingen mir die Sätze nie aus. Beau brachte mich aus der Fassung. Und jetzt langweilte er sich mit der kleinen Pfarrerstochter zu Tode, während er den Abend ebenso gut mit seiner sexy Freundin hätte verbringen und mit ihr all die Dinge hätte anstellen können, von denen ich keine Ahnung hatte. Ich hielt ihn von einer aufregenden Nacht ab. Die Vorstellung, dass er heute Abend seinem Cousin zuliebe hergekommen war, um mich zu unterhalten, machte mich fertig. Er hatte es aus Mitleid gemacht, und ich konnte es für ihn nicht mal halbwegs interessant gestalten. Na, zumindest hatte ich ihn mit Essen versorgt.
»Sorry, ich schätze, ich wollte einfach nicht allein sein, aber es ist alles okay. Du kannst gern gehen. Ich weiß schon, das hier ist langweilig im Vergleich zu deinen normalen Aktivitäten.« Ich brachte ein schwaches Lächeln zustande.
Er beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie, und die Falten auf seiner Stirn vertieften sich, aber er wandte den Blick nicht von mir ab.
»Ich find’s hier kein bisschen langweilig! Du scheinst dich einfach unwohl zu fühlen. Wenn du willst, dass ich gehe, mache ich das. Ich habe den Eindruck, du würdest deine Einladung am liebsten rückgängig machen, hm?«
Ich seufzte und stieß dann ein kleines Lachen aus.
»Nein, gar nicht! Ich fänd’s schön, wenn du bleiben würdest. Nur – außer Sawyer hatte ich einfach noch nie Jungsbesuch, nicht einmal, wenn meine Eltern da waren. Ich bin … etwas nervös.«
»Und warum mache ich dich nervös?«, fragte er und sah mich dabei eindringlich an.
»Ich weiß es nicht«, antwortete ich wahrheitsgemäß.
»Hm, du täuschst dich übrigens«, antwortete er grinsend.
»Inwiefern?«
»Du hattest schon andere Jungs zu Besuch. Schließlich war ich schon oft hier. Alles sieht immer noch genau wie früher aus.«
Ich lächelte. Er hatte recht. Ich musste mir einfach nur ins Gedächtnis rufen, dass das hier derselbe Kerl war, der damals schon mit mir hier auf dem Sofa gesessen und Filme angesehen hatte.
Er rutschte näher zu mir und legte entspannt den Arm auf die Rückenlehne der Couch. »Ich beiße nicht, Ash. Ich bin’s nur. Versprochen. Schau mich doch an!«
Ich betrachtete seine Schulter. Die Vorstellung, mich an ihn zu schmiegen, war extrem verlockend. Aber so etwas hatte er wohl kaum im Sinn. Also lehnte ich mich zurück und passte dabei auf, dass ich ihn nicht berührte.
Und er legte auch nicht den Arm um mich, um mich näher an sich zu ziehen. Nein, er ließ ihn weiter auf der Lehne liegen, und ich hasste mich dafür, dass ich enttäuscht war.
»Entspann dich und schau dir den Film an«, sagte er mit einer sanften Stimme, wie ich sie von ihm gar nicht kannte. Sie vermittelte mir ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit.
Schließlich rutschte Beaus Hand nach unten und blieb auf meiner Schulter liegen. Gedankenverloren begann er, kleine Kreise auf meinen Oberarm zu malen. Fast war es, als würden Stromstöße über meine Haut jagen. Hoffentlich merkte er nicht, dass mein Atem unregelmäßig wurde.
Ich schloss die Augen und gab mich meiner Phantasie hin, ich würde mit den Händen langsam unter sein T-Shirt fahren und die weiche Haut berühren, die seine muskulöse Brust bedeckte. Ich linste zu ihm hoch. Er starrte gebannt auf den Fernseher und hatte keine Ahnung, dass er mich völlig verrückt machte.
Ich rutschte langsam näher zu ihm, bis ich den Kopf an seine Schulter schmiegen konnte. Der Duft von Irish-Spring-Seife und der freien Natur erfüllte meine Sinne. Sawyer roch immer nach Eau de Cologne. Ich mochte Seife. Ich drehte meinen Kopf ein wenig, um ihn besser riechen zu können. Sein Arm zog mich sanft an sich. Bestimmt dachte er sich gar nichts weiter dabei. Ich wandte mich zu ihm hin und schloss wieder die Augen. Meine Phantasie ging mit mir durch, und ich fragte mich, wie es sich wohl anfühlen
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