Lockruf des Verlangens (German Edition)
küsste sie auf eine Weise, die keinen Zweifel daran aufkommen ließ, dass sie ihm gehörte. Mit Haut und Haaren. Ihre Brüste spannten, sie presste die Schenkel vergebens zusammen, um die schmerzhafte Wollust dazwischen weniger zu spüren. Das zufriedene Lächeln auf seinen Lippen bewies, dass er ihre Erregung wahrgenommen hatte. Sie hätte sich vielleicht im Nachteil gefühlt, wenn er seine Reaktion darauf nicht so offen gezeigt hätte.
»Wir sollten gehen«, sagte er und küsste sie noch einmal. »Sonst kommen wir nie zu unserem Abendessen.«
»Warte«, sagte sie, als er die Tür schließen wollte. »Ich brauche noch meine Tasche.«
»Brauchst du nicht.« Er führte sie an der Hand den Flur entlang.
»Ist es denn klug, auszugehen, wenn die Lage so kritisch ist?« Die militärische Strategin in ihr war beunruhigt genug, um ihr Verlangen, ihn allein für sich zu haben, hintanzusetzen. »Falls es den Scotts gelingt, euch – «
Ein Finger legte sich auf ihre Lippen. »Wir gehen nicht weit.«
So war sie zwar nicht überrascht, als er sie in seine Wohnung führte, doch ihr stockte der Atem beim Anblick des mit einer makellos weißen Tischdecke gedeckten Tisches, dem glitzernden Silberzeug und den hohen Kerzen, die Hawke anzündete, bevor er ihr einen Stuhl zurechtrückte. »Nimm Platz.«
Eine Weigerung war nicht möglich, vor allem, da er sie mit einem Kuss belohnte, bei dem sich ihre Brüste einladend hoben und senkten. Er drückte seine Lippen heiß auf ihre Schulter und setzte sich nicht ihr gegenüber, sondern neben sie. Warum, wurde ihr klar, als er den Deckel vom ersten Gang lüftete – frischer grüner Salat mit roten und orangefarbenen Paprikastreifen, die sie so sehr mochte – und die Gabel hob.
44
Hawke war begeistert, dass sie in seinem Revier war, mit leuchtender Haut und Haar, in dem das verborgene Feuer glitzerte. Sein Wolf wälzte sich in ihrem Duft wie ein ungebärdiges Junges – er selbst nahm nur zu deutlich ihre Erregung wahr, die mit jeder Minute wuchs. Sie hatte sich nicht dagegen gewehrt, von ihm gefüttert zu werden, hatte sogar darauf bestanden, ihn auch zu füttern. Doch in der Dessertschüssel steckte nur ein Löffel, und er hatte ihn zuerst ergriffen.
Wenn er es allerdings recht bedachte …
Er warf den Löffel über die Schulter nach hinten, tauchte die Finger in die Karamelleiscreme und hielt sie ihr vor den Mund. Ihre Lippen saugten weich an seinen Fingern – dann brachte sie auch noch die Zunge ins Spiel.
Er spürte den Drang, sich auf sie zu werfen, widerstand der animalischen Regung jedoch. Sie hatte sich ihm ohne Vorbehalte hingegeben, und er wollte ihr zeigen, dass er den Wert ihres Geschenkes zu schätzen wusste, dass er es immer hegen und pflegen würde.
Er entzog seine Finger den lüsternen Lippen, tauchte sie erneut in die Eiscreme und bedeckte ihren Mund mit der süßen Creme, um sie ihr dann von den Lippen zu küssen. Ihr Mund war kühl, erwärmte sich aber rasch – sie schmeckte nach Karamell und Gewürzen.
Dann klammerte sie sich an seinen Hemdkragen. »Das ist genug Dessert für mich.«
»Dann«, sagte er und biss sie zart in die Lippen, weil er es mochte, dass ihre Erregung dadurch jedes Mal aufs Neue angefacht wurde, »ist jetzt wohl Zeit für meines.« Er fühlte ihr Zittern, als er ihr vom Stuhl half. Das war beileibe keine Furcht. Er legte die Arme um ihre verführerischen Hüften. Voller Erwartung wurden ihre Augen nachtschwarz, als er sie rückwärts ins Schlafzimmer geleitete. Kuss für Kuss und Schritt für Schritt.
Auf sein Bett.
»Du bist mein«, sagte er und ging ans Fußende, nachdem er sie aufs Bett gelegt hatte, schloss die Hände um ihre Fesseln und zog sie zu sich. »Alles an dir ist mein.«
»Hawke.«
»Ich mag es, wenn du im Bett meinen Namen sagst.« Er hob ihren schlanken Fuß an, küsste ihren Knöchel, löste den Sandalenriemen und ließ den Schuh auf den Boden fallen. Ihr Fuß beschrieb einen zarten Bogen wie der Buckel einer zufriedenen Katze. »Vielleicht werde ich sogar derjenige von uns beiden sein, der schließlich zum Fußfetischisten wird«, murmelte er und küsste auch den zweiten Knöchel, bevor er die Sandale abstreifte.
Sie lachte überrascht auf.
Sehr zufrieden biss er spielerisch in ihren kleinen Zeh, warf den Schuh zur Seite und hob den Kopf. »Jetzt sieh dich nur an, so erregt und sexy in meinem Bett.«
Sie wurde weder rot noch zog sie sich zurück. Die vor Leidenschaft dunklen Augen verfolgten jede seiner
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