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Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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den Fingerspitzen seine Muskeln. »Ich hätte dich wittern müssen, aber – « Er hob den Kopf, der Ausdruck in seinen Augen nahm ihr den Atem. » – aber die Blumen waren so wunderschön. Das hat mich abgelenkt.«
    Er hatte alle Teile beisammen und stand auf. »Ich kann das für dich reparieren.«
    »Keine Sorge«, sagte sie, ihre Wölfin war ganz unruhig und wollte endlich wissen, warum er gekommen war. »Manches lässt sich nicht mehr reparieren. Ich möchte lieber, dass du die Zeit mit mir verbringst.«
    Erstalserwiedergegangenwar – nacheinemlangenKuss,densiebisindieZehenspitzenhineinspürte – ,fragtesichLara,obsiemitihrenWortenebenunbewusstgemeinthatte,dassihreigenesHerzbrechenwürde.DennWalkerhattesiezwargeküsst,ihrBlumengeschenktundwarbumsie,abertiefimInnernblieberihrgegenüberreserviert.DieseZurückhaltungriefihrmahnendinErinnerung,dassWalkersFähigkeit,Vertrauenzufassen,inweitmehrStückezerbrochenwaralsderBriefbeschwerer.
    Hawke bat Sienna an diesem Abend, zu ihm zu ziehen, aber sie brauchte noch etwas Zeit, um sich an … das alles zu gewöhnen. Was sie gewonnen hatte, was sie nie bekommen würde, was die Zukunft für sie bereithielt. Deshalb bat sie ihn ihrerseits, bei ihr zu schlafen.
    Ihre Gefühle waren das reinste Chaos, und sie war angespannt, als er sich an ihren Rücken schmiegte. Doch er küsste nur ihren Nacken und sagte: »Schlaf. Ich will dich einfach nur im Arm halten.«
    Sie brauchte eine Stunde, bis sie in einen tiefen, traumlosen Schlaf fiel. Als sie erwachte, war er schon fort, hatte ihr aber die Nachricht hinterlassen, ihn um sieben zum Abendessen zu treffen. Nein, wirklich – er konnte es einfach nicht lassen, Befehle zu erteilen, dachte sie lächelnd.
    Mit diesem Lächeln ging sie durch den Tag, nicht mit einem von Verlust schweren Herzen. Die Entscheidung war getroffen, und sie akzeptierte sie voll und ganz. Sich dagegen aufzulehnen würde nur das Schöne, das sie miteinander teilten, vergiften. Sie duschte, zog sich an und frühstückte kurz auf dem Weg zu ihrer Schicht als Wächterin. Das Rudel war in Alarmbereitschaft. Sienna ließ nicht eine Sekunde in ihrer Wachsamkeit nach, doch abgesehen von Evie, die zum Lunch vorbeikam, kroch der Tag so langsam wie eine Schildkröte dahin.
    Schließlich kehrte Sienna zur Höhle zurück, half Marlee und Toby bei den Hausaufgaben und ging dann in ihre eigene Wohnung, um aufzuräumen und sich für das Abendessen zurechtzumachen. Sie war im Bademantel und stand gerade unschlüssig vor dem Kleiderschrank, als es klopfte. »Ach, du bist es, Indigo«, sagte sie und ließ die Offizierin eintreten. »Brauchst du mich?«
    »Evie meinte, du hättest eine Verabredung mit Hawke.« Als Sienna nickte, reichte ihr Indigo den flachen Karton, den sie mitgebracht hatte. »Bei einem solchen Mann muss eine Frau alle Reserven mobilisieren.«
    Nachdem die Wölfin sich mit einem Lächeln auf den Lippen und einer Umarmung verabschiedet hatte, öffnete Sienna den Karton, in dem ein einfaches schwarzes Kleid mit Spaghettiträgern lag, dessen Saum etliche Zentimeter über ihren Knien endete. Sie zog es an. Seidig weich saß der Stoff wie angegossen am Leib. Formte nicht nur deutlich die Hüften nach, sondern hob mit der Korsage auch die Brüste sinnlich einladend an. Elegant und provokant zugleich.
    »Indigo, ich liebe dich«, sagte Sienna, die sich in dem Kleid sexy und selbstsicher fühlte. Sie vervollständigte ihr Outfit mit eleganten Riemchensandalen und entschloss sich, das Haar offen zu tragen. Denn Hawke mochte es, mit der Hand hineinzufahren, und da er ihr auch gestattete, in seiner faszinierenden silbrig goldenen Mähne zu wühlen, war ein Ausgleich nur allzu gerecht.
    Kaum hatte sie Lipgloss aufgetragen, klopfte es erneut. »Du bist zehn Minuten zu früh.«
    Der Wolf auf der anderen Seite der Türschwelle ließ die Augen sehr, sehr langsam über ihren Körper wandern. »Du siehst zum Anbeißen aus.«
    Ihre Hand umklammerte den Türrahmen, denn sie wusste sehr wohl, dass er es ganz wörtlich meinen konnte. »Du hast dich aber auch ganz schön herausgeputzt.« Sie hatte ihn bisher nur in Jeans gesehen.
    Heute Abend trug er einen schwarzen Anzug, von dem die hellen Augen und das Haar unglaublich abstachen, die obersten Knöpfe seines schwarzen Hemdes waren offen. Doch obwohl er aussah, als sei er einem Herrenmagazin entstiegen, schimmerte das Raubtier immer noch in seinen Augen.
    Ohne Vorwarnung beugte er sich vor, vergrub die Hände in ihrem Haar und

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