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Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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mehr als einmal dafür Prügel bezogen … bis sich alles verändert hatte und seine Welt von einer Welle aus Schmerz, Blut und schrecklichem Leid hinweggespült worden war. »Deine mangelnde Selbstkontrolle hätte weit Schlimmeres auslösen können, das weißt du genauso gut wie ich.« Denn das war ja das Furchtbare: Trotz dieses Wissens hatte sie die Grenze übertreten. Was ihn mehr als alles andere aufbrachte.
    »Wenn du mich nicht mehr auf eurem Land haben willst«, warf Sienna ein, während er noch überlegte, was er mit ihr machen sollte, »sollte ich den Hausarrest wohl lieber bei den Leoparden verbringen.«
    Hawke schnaubte, die DarkRiver-Leoparden waren enge Verbündete, aber … »Damit du in Ruhe mit deinem Schatz rumhängen kannst? Netter Versuch.«
    Sienna wurde flammend rot. »Kit ist nicht mein Schatz.«
    Auf diese Diskussion würde er sich nicht einlassen. Jetzt nicht. Niemals. »Du hast kein Mitspracherecht, was deine Bestrafung angeht.« Er hatte sie verzogen. Verdammter Mist, er könnte sich dafür jetzt noch ohrfeigen. »Eine Woche Hausarrest im Soldatenquartier, pro Tag eine Stunde frei.« Mediale konnten Isolation besser aushalten als Gestaltwandler, aber Hawke wusste, dass sich Sienna seit ihrer Abkehr vom Medialnet verändert hatte; die Bindung zum Rudel, zur Familie, war stärker geworden. »Danach eine Woche Arbeit mit Kleinkindern, denn genau so verhältst du dich neuerdings. Andere Aufgaben wirst du erst wieder übernehmen, wenn ich sie dir zutraue.«
    »Ich – « Sie schloss den Mund wieder, als er eine Augenbraue hob.
    »Drei Wochen«, sagte er leise. »Die dritte hilfst du in der Küche beim Abwaschen.«
    Ihre Wangen färbten sich noch eine Schattierung dunkler, aber sie unterbrach ihn nicht noch einmal.
    »Du kannst gehen.«
    Ihr würziger Herbstduft hing noch in der Luft, nachdem sie gegangen war – was sie bestimmt gefreut hätte. Erst jetzt ließ er den wilden Wolf in sich los.
    Der ganz verrückt nach diesem Duft war.
    HawkeholtetiefLuftundkämpftegegendasBedürfnisan,ihrhinterherzulaufen.SeitMonatenunterdrückteerdenInstinkt – seitderWolfSiennazudenErwachsenenzählteundsiefürihnnichtmehrtabuwar.DermenschlichenHälftewaresnichtgelungen,denWolfvomGegenteilzuüberzeugen;jedesMal,wennsieinseineNähekam,mussteergegendasheftigeVerlangenankämpfen,äußersteKörperprivilegienvonihrzufordern.
    »Himmel!« Er nahm das kleine Satellitentelefon, das die Techniker ihm vor vier Wochen besorgt hatten, und gab die Nummer des Alphatiers der Leoparden ein.
    Beim zweiten Klingeln meldete sich Lucas. »Was gibt’s?«
    »Sienna wird eine Zeit lang nicht zu euch kommen.« Abgesehen davon, dass Sienna offensichtlich Abstand von der Höhle, von ihm brauchte, arbeitete sie auch mit Lucas’ medialer Gefährtin Sascha daran, ihre eigenen Fähigkeiten besser zu verstehen und zu beherrschen. Aber … »Ich kann ihr nicht alles durchgehen lassen. Diesmal ist Feierabend.«
    »Verstanden«, antwortete das andere Alphatier.
    Hawke hatte sich auf eine Ecke des Schreibtisches gesetzt und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Wird sie damit umgehen können?« Sie würde nicht zusammenbrechen – dafür war sie zu stark, und gerade diese Stärke zog seinen Wolf magisch an –, aber ihre ungeheuerlichen Fähigkeiten waren schwerer zu bändigen als wilde Bestien.
    »Als sie das letzte Mal bei uns war, hat Sascha gesagt, Sienna wirke ausgesprochen stabil«, sagte Lucas. »Ganz anders als zu Beginn ihrer gemeinsamen Sitzungen. Es dürfte keine Probleme verursachen, sie treffen sich nur noch unregelmäßig.«
    Zumindest an dieser Front musste er sich also keine Sorgen machen. »Ich werde Judd dennoch bitten, sie in der Ebene im Auge zu behalten.« Sienna würde es nicht gefallen, überwacht zu werden, aber es war nun einmal eine Tatsache, dass sie gefährlich war und er die Sicherheit des ganzen Rudels gewährleisten musste. Den heftigen Beschützerinstinkt, den er ihr gegenüber empfand, konnte er allerdings auch nicht verleugnen.
    »Darf ich fragen, was vorgefallen ist?« Lucas klang neugierig.
    Hawke setzte die Raubkatze kurz ins Bild. »In den letzten Monaten ist es wieder schlimmer mit ihr geworden.« Davor war ihre neu gewonnene Stabilität von allen älteren Mitgliedern des Rudels bemerkt – und begrüßt worden. »Ich muss härter durchgreifen, sonst herrscht Unfrieden in der Höhle.« Klare Hierarchien hielten das Rudel zusammen. Der Leitwolf stand an der Spitze. Die Rebellion einer Untergebenen durfte

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