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Logans Traeume

Logans Traeume

Titel: Logans Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlene Meyer
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verstanden.“ Kyle sah ihn sehr lange an und fuhr dann fort, als er feststellte, dass Logan einfach baff war. „Du liebst Autos, Logan. Du bist ein verdammt guter Mechaniker. Du wolltest schon eine Werkstatt aufmachen, da warst du gerade mal 10. Du...“
     
    „Träume verändern sich“, schnitt ihm Logan das Wort ab. „Und das weißt du selbst nur zu gut, Kyle! Du wolltest Astronaut werden, wenn ich mich richtig erinnere.“
     
    „Das ist nicht dasselbe, und das weißt du.“ Kyle bekam diesen hartnäckigen Blick, den er, daran konnte sich Logan erinnern, schon als Kind bekommen hatte, wenn ihm etwas nicht passte. „Und überhaupt, ich denke nicht, dass deine Träume sich geändert haben.“
     
    „Offensichtlich schon“, sagte Logan steif. „Schau dir nur an, was ich tue.“
     
    „Ok, warum zeigst du mir dann nicht, was du tust?“ fragte Kyle, während er aus der Garage ging und sich den brandneuen Stall und die grasenden Pferde auf der südlichen Weide ansah. „Was sehe ich hier?“
     
    „Was redest du da?“ fragte Logan. Kyle wusste verdammt gut, nur zu gut, was er sah. Er sah Logans Leben. Sein Job. Sein... Gefängnis.
     
    „Antworte mir“, sagte Kyle. „Was sehe ich hier? Willst du mir jetzt wirklich erzählen, dass ich hier auf deine Träume schaue?“
     
    „Ich...“, setzte Logan an, brach aber in frustrierter Verwirrung ab. Er wusste, dass er ja zu sagen hätte. Er hätte es so bestimmt sagen müssen, dass es keine Möglichkeit geben würde, dass sein jüngerer Bruder darüber, oder mit ihm, streiten konnte. Er öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder. Er war ein schlechter Lügner, und er hasste es sowieso, zu lügen.
     
    Kyle bemerkte, dass sein Bruder besiegt die Schultern hängen ließ und auch nicht auf die Frage antwortete. „Also, wenn es nicht deine Träume sind, Logan, warum tust du dir das Ganze hier an?“
     
    „Weil ich es muss“, antwortete Logan schnell. Es war die einzige Antwort, die er geben konnte. „Du weißt, dass ich es muss.“
     
    „Nein, musst du nicht!“ schrie Kyle ihn an.
     
    Logan spürte, wie seine Augenbrauen in die Höhe schossen. Kyle war nicht der Typ, der schrie. Selbst als sie noch Kinder waren, war Kyle ruhig und zurückhaltend. Er war immer höflich, und er hatte nie für Ärger gesorgt.
     
    „Und Adi?“ fragte sein Bruder, nun sichtlich in Fahrt, weiter. „Was ist mit ihr?“
     
    „Was mit ihr ist?“ fragte Logan zögerlich zurück.
     
    „Wo ist sie?“ wollte Kyle wissen.
     
    „Ich weiß es nicht. Ich hörte, dass sie plant, wieder zur Schule zu gehen. Hast du etwas gehört?“ Logan hasste sich selbst, weil er so danach gierte, etwas über sie in Erfahrung zu bringen, aber er hatte nichts von ihr gehört. Was einfach zu erklären war. Adi stand noch immer am Rande des ganzen Stadtklatschs, daher waren keine Gerüchte über sie im Umlauf. Von der Schulidee hatte er nur erfahren, weil er in der letzten Woche bei einem Bankbesuch auf Jordan getroffen war. Sie hatte sich ein wenig distanziert verhalten, so dass er davon ausging, dass Adi ihr zumindest einen Teil der Geschichte erzählt hatte. Er kreidete es ihnen nicht an, dass sie ihn für ein absolutes Arschloch hielten. Das dachte er nämlich auch über sich selbst.
     
    „Nein“, sagte Kyle. „Habe ich nicht. Aber ich bin auch nicht der, für den sie sich interessiert.“
     
    „Ich glaube nicht, dass das dein Geschäft ist“, sagte Logan. „Lass es einfach, Kyle.“
     
    „Ich denke nicht, dass ich das kann“, antwortete Kyle plötzlich zurückhaltend. „Gott, Logan. Du hast keine Ahnung, wie schwer es ist, hier zu sitzen und zu beobachten, wie du verschwindest.“
     
    „Verschwinden?“ wiederholte er. „Ich weiß nicht, ob du es bemerkt hast, kleiner Bruder, aber ich gehe nirgendwo hin.“ Niemals. Er würde sich bis ans Ende seiner Tage um diese Ställe kümmern.
     
    „Du bist körperlich hier. Das kann niemand bestreiten. Verdammt, du gehst so gut wie nie weg. Aber du bist nicht mehr der Typ, an den ich mich erinnere“, sagte Kyle, seine Stimme klang mehr als nur ein wenig traurig. „Du bist nur noch am Arbeiten. Du...“
     
    „Natürlich bin ich immer am Arbeiten!“ warf Logan mit Nachdruck ein. „Was soll ich sonst tun? Ich habe fast zweimal so viel Geschäft, wie ich vorher hatte!“
     
    „Hey, aber dafür hast du doch auch Daniel eingestellt, oder?“ fragte Kyle. „Um all das zu erledigen, worum du dich nicht kümmern

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