Logans Traeume
25
Zwei Tage nach dem Gespräch mit seinem Bruder ging Logan seinem Wohnzimmer nervös auf und ab. Es gab keine Möglichkeit sich auf das, was geschehen würde, vorzubereiten, aber zumindest sorgte das Umhergehen dafür, dass es sich anfühlte, als würde er etwas tun. Als es an der Tür klingelte, schluckte er schwer, damit ihm das Herz nicht aus dem Hals sprang.
„Herein!“ rief er.
Patricia öffnete die Tür und ging hinein. „Hallo Logan,“ sagte sie. „Über was wolltest Du mit mir reden?“
„Über einige Dinge“, sagte er. „Nimm doch Platz.“
Sie setzte sich und sah ihn vorsichtig an. Er setzte sich in den Sessel, so dass er ihr Gesicht sehen konnte.
„Als ich Nicole heiratete, ich fühlte mich wie der glücklichste Mann der Welt“, sagte er. Sie blinzelte ihn verwirrt an. „Und ich hatte das Gefühl bis zu jenem Tag, an dem ich sie verlor. Du solltest wissen, dass ich den Boden, auf dem sie ging, angebetet habe.“
„Sie lag dir sicherlich sehr am Herzen“, sagte Pat. „Ich weiß nicht, worauf du...“
„Ich verkaufe den Platz.“ Es kam zu plötzlich, aber zumindest war es jetzt raus.
„Was?“ fragte sie nach einem Moment betäubter Stille.
„Ich verkaufe. Nicole liebte dieses Geschäft...“
„Und genau deswegen wirst du nicht verkaufen!“ schnitt ihm Patricia das Wort ab
„Und sie würde wollen, dass der Mensch, der es weiterhin betreibt, es ebenfalls liebt“, sagte Logan und stampfte über ihre Einwände hinweg. „Ich tue es aber nicht. Gott, Patricia, ich hasse es. Ich bin Mechaniker, kein Reitlehrer. Ein erbärmlicher dazu.“
„Das spielt keine Rolle! Worauf es ankommt, ist, dass wir Nicoles Träume verwirklichen! Ich habe meine Tochter verloren, willst du, dass ich das hier auch noch verliere?“
Er hatte Patricia noch nie so aufgeregt gesehen. Tränen standen ihr in den Augen. Das machte dies tausend Mal schwerer.
„Es gibt mehr von Nicole als dies“, sagte er. „Du hast deine Erinnerungen und...“
„Und du erwartest einfach, dass ich dastehe und zuschaue, wie alles das zerstört wird? Einfach alles zurücklassen, um dich auf – um dich auf diese...“ Sie konnte offensichtlich kein Wort finden, das schlimm genug war. „Diese andere Frau konzentrieren zu können?“
„Adriana“, sagte Logan, bevor er einen tiefen Atemzug nahm, um die Beherrschung nicht zu verlieren. „Und das ist noch nicht einmal das, worum es geht. Sie und ich sind nicht mehr zusammen. Hier geht es um mich und die Tatsache, dass dies nicht das Leben ist, das ich leben will.“
„Und es geht nur um das, was du willst, oder?“ zischte seine Schwiegermutter wütend.
„Lange Zeit dachte ich, dass ich Nicole mir nahe halten könnte, indem ich das hier tue“, sagte Logan müde, als er sah, dass er sie nicht ändern würde „Aber ich kann nicht. Sie ist weg und nichts, was ich tue, wird das ändern. Es bewirkt nur, dass ich nicht mehr gut über sie denke. Ich will das nicht. Ich möchte die Liebe und die Träume, die wir gemeinsam hatten, in Erinnerung behalten. Sie wusste, was ich mit meinem Leben anfangen wollte und sie wusste, dass es das hier nicht war. Es tut mir leid, Pat. Aber ich habe das Geschäft bereits verkauft. Es gibt bessere Möglichkeiten als das, um Nicoles Andenken in Ehren zu halten.“
Sie antwortete ihm nicht. Stattdessen stürmte sie aus dem Haus. Zumindest war es vorbei. Jetzt gab es nur noch eine letzte Aufgabe, und er würde mit all den unangenehmen Gesprächen, die er führen musste, fertig sein. Obwohl er betete, dass das nächste ein wenig besser laufen würde.
„Moment!“ rief Adi, als sie aufstand. Ihre Beine waren eingeschlafen, während sie dasaß und ihre Papiere durchging. Warum sich so viel Zeug angesammelt hatte, verstand sie zwar nicht so ganz, aber sie dachte, dass es besser sei, sie durchzusehen. Es ergab keinen Sinn, alles mitzuschleppen, wenn man sich dafür entscheiden könnte, fortzugehen. Sie erhob sich zähneknirschend und stolperte zur Tür. „Logan?“ fragte sie entsetzt, als sie die Tür öffnete.
„Ich wollte mit dir reden...“, begann er, aber dann schaute er ihr über die Schulter, sah die Berge von Papier und etwas, was wie eine Umzugskiste oder zwei aussah. „Was ist los?“
„Ich gehe nur ein paar Sachen durch“, sagte sie steif. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nichts von dir hier habe, wenn es das ist, was du dich
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