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Logans Traeume

Logans Traeume

Titel: Logans Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlene Meyer
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Nicht schlecht. Jetzt war alles, was sie noch zu tun hatte, nicht auf dem Pferd zu sterben, und sie könnte dann den Tag als einen Erfolg betrachten.
     
    Adi packte ihre Handtasche und rannte hinaus, wo bereits ihr Taxi wartete. Sie dachte immer noch, wie lustig es, dass ein Taxi zu rufen hier bedeutete, zum Telefon zu greifen und eine Nummer zu wählen. Es war nicht wie in New York, wo ein ausreichend lautes Pfeifen alles was, was man brauchte. Die Fahrt zu Logans Ställen dauerte nicht allzu lange, aber Adi war davon überrascht, wie viel Land er besaß. Sie hätte nicht gedacht, dass es einen so ausgedehnten Ort in weniger als einer halben Stunde Entfernung von ihrer Wohnung in der Stadt geben würde, aber da war er. Eigentlich war er sogar ein wenig einschüchternd. Sie konnte sich nicht vorstellen, was sie mit all dem Land hätte machen sollen. Selbst ihre winzige Wohnung war eigentlich noch zu groß für sie, jetzt, da sie allein lebte.
     
    Das Taxi setzte sie vor der Tür ab und sie bezahlte den Fahrer, bevor sie zu Fuß bis zur Haustür ging. Das Haus war kein so einschüchterndes Gebäude, wie sie es befürchtet. Mit all diesem Land hätte sie ein großes Landhaus oder so etwas erwartet. Aber er lebte in einem ziemlich einfach gehaltenen Ranch-Haus. Es gab keinen liebevoll gepflegten Garten, und das Gras war, ehrlich gesagt, ein wenig ungepflegt. Die graublaue Farbe des Hauses blätterte bereits an den Ecken ab, und der Sichtschutz an der Tür war schon leicht eingerissen. Dadurch fühlte sie sich bei dieser Sache schon wieder besser. Er war eindeutig menschlich und vielleicht nicht reich. Sie drückte mit vor Nervosität angehaltenem Atem auf die Klingel.
     
    Nichts passierte. Sie atmete aus und wartete ein paar Minuten. Als sie nichts hörte, drückte sie wieder auf die Klingel. Immer noch nichts. Jetzt war sie sich nicht sicher, was sie tun sollte. Sie hatte bis jetzt noch kein Handy, so dass sie keine Möglichkeit hatte, ein anderes Taxi zu rufen, wenn er nicht da sein sollte. Sie hatte wirklich nicht erwartet, dass sie bei ihrem ersten Versuch von – naja, nicht daten, sondern sozialer Interaktion betreibend, vor der Tür stehen müsste.
     
    Genervt lehnte sich Adi gegen die Klingel. Mitten in der nicht gerade sehr erwachsenen Geste erkannte sie, dass sie im Inneren des Gebäudes nichts hörte. Die Türklingel funktionierte nicht. Sofort fühlte sie sich wieder ein bisschen besser. Sie klopfte schnell, und nur ein paar Sekunden später öffnete sich die Tür. Das war besser.
     
    „Hallo“, sagte Logan, als er aus dem Haus trat und die Tür hinter sich schloss. „Du kannst mich zu den Ställen begleiten.“
     
    Er wartete nicht auf ihre Antwort,  sondern pflügte gleich durch das struppige Gras. Vielleicht hatte er es ja gar nicht gewollt, dass sie die kostenlose Reitstunde einlöste, ging es Adi durch den Kopf. Sie würde Jordan töten.
     
    „Deine Türklingel funktioniert nicht“, sagte Adi, die sich reichlich blöd vorkam, als sie hinter ihm her dackelte.
     
    „Ich weiß“, begann er und sah dann wieder zu ihr. „Hast du drauf gedrückt?“
     
    „Nun ja“, erwiderte sie. „Sie war ja da. Ich dachte mir, warum nicht?“
     
    „Sorry, ich denke, ich habe es nicht so mit Besuchern. So ziemlich jeder, den ich kenne, weiß, dass sie kaputt ist und klopft deswegen an. Oder platzt einfach so rein...“, murmelte Logan leise und dachte an seine Schwiegereltern. „Wie auch immer, ich dachte, ich nehme dich mit zu den Ställen und zeige dir die Pferde, die ich immer für den Unterricht vorhalte.“ Er sah sie wieder an, froh, dass sie in Jeans und Stiefel gekleidet war. Er war auch über das T-Shirt sehr erfreut. Es war ein wenig zu eng. Er gab sich selbst eine mentale Ohrfeige und ging weiter.
     
    „Ok“, sagte Adi. „Und es mag jetzt auch eine etwas ungewöhnliche Zeit sein, dir das zu sagen, aber ich habe – ein wenig Angst vor Pferden.“
     
    „Was?“ fragte er und drehte sich wieder zu ihr um, um sicherzustellen, dass er sie richtig verstanden hatte. Offenbar hatte er das. „Warum hast du dann...“ Er brach den Satz ab, um nicht unhöflich zu klingen. Ehrlich gesagt war es ihm bis zu einem gewissen Grad egal, warum sie da war. Hauptsache, sie war da.
     
    „Ich wurde herausgefordert“, sagte sie mit Würde. „Und ich lehne keine Herausforderungen ab.“
     
    „Wer?“ fragte er, als er die Stalltür öffnete und sie vor ihm in den Stall gehen ließ. „Quatsch, wem...

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