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Logans Traeume

Logans Traeume

Titel: Logans Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlene Meyer
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gegen ihre Tränen an. „Wir sehen uns dann später.“
     
    Er ging aus dem Zimmer und durch den Flur. Er bekämpfte den Drang, aufgrund des Geruchs von Desinfektionsmittel im Flur, sich zu übergeben. Logan schob die Tür auf und nahm einen tiefen Atemzug. Er setzte sich auf die Bank vor der Tür der Notaufnahme und legte sein Gesicht in seine Hände. Er hatte nicht einen Fuß in ein Krankenhaus gesetzt, seit er Nicole in einem solchen verloren hatte.
     
    Es half, dass das hier nicht jenes war, in dem er sie verloren hatte. Jenes stand in North Carolina, und er hatte geschworen, nie wieder dorthin zu gehen. Er hatte diesen Schwur eigentlich auf alle Krankenhäuser ausgedehnt, aber er hatte nicht gezögert, Adriana hierher zu bringen. Logan runzelte die Stirn und ließ seine Gedanken weiterwandern. Natürlich hatte er nicht gezögert. Er war ein intelligenter Mann, der wusste, wie Schmerz aussah. Und Adi war ein Freund. Für solche Momente sind Freunde doch da, oder?
     
    Natürlich, da war auch, wie sie sich in seinen Armen angefühlt hatte. Es war die Art, wie sie sich bei seiner Berührung entspannt hatte. Es war die Art, wie ihre Finger sich um die seinen geschlungen hatten, als ihr gesagt wurde, dass sie operiert werden musste.
     
    Logan stand wieder auf und ging zurück ins Krankenhaus.
     
    „Kann ich Ihr Telefon benutzen?“ fragte er.
     
    „Sicher.“ Die Empfangsdame sah ein bisschen überrascht durch die Frage aus, aber sie schob ihm das Tischtelefon mit einem Lächeln hin.
     
    „Ja“, sagte Logan. „Ich bin der einzige Mensch auf diesem Planeten ohne ein Handy.“
     
    Sie lachte und ging zurück zu ihrem Papierkram. Er wählte Kyles Nummer. Als dessen AB anging, legte er auf und wählte erneut seine Nummer. Dieses Mal ging sein Bruder ran, klang aber müde und sauer.
     
    „Hallo?“
     
    „Tut mir leid, dich auf diese Art zu wecken“, sagte Logan. „Aber du musst mir einen Gefallen tun. Ich bin im Krankenhaus...“
     
    „Mit dir alles in Ordnung???“
     
    Kyle war schlagartig wach, und alle Müdigkeit war verflogen. Logan fühlte sich dafür, dass er seinen Bruder so plötzlich mit dieser Nachricht überfiel, schuldig.
     
    „Ja. Mit mir ist nichts, es ist Adriana. Sie muss am Blinddarm operiert werden. Ich hasse es, zu fragen, aber ich habe mich gefragt, ob du etwas dagegen hättest, Keith anzurufen und ihn zu bitten, heute die Pflege der Pferde zu übernehmen. Ich hatte keine Zeit, sie zu füttern, und Daniel arbeitet nicht für die nächsten paar Tage.“ Logan wickelte das Telefonkabel um den Finger und wartete darauf, dass sein Bruder antwortete. Es war keine ganz faire Bitte. Kyle mochte Keith nicht sehr, und Keith, der der Ansicht war, dass Männer mit ihren Händen arbeiten müssen, war nicht sehr beeindruckt von Kyle und seinem Job bei einer Bank.
     
    „Das werde ich“, sagte Kyle nach ganz kurzem Zögern. „Wirst du dort bleiben?“
     
    „Ja. Ich habe ihr versprochen, ich würde warten, bis sie aus der OP kommt. Wer weiß, wie lange das dauern wird?“
     
    „Ja. Ok.“ Kyle seufzte. „Ich werde den alten Mann anrufen. Soll ich dich anschließend wieder anrufen?“
     
    „Nur wenn er nein sagt“, antwortete Logan. „Ich will die Telefonleitung hier nicht blockieren.“
     
    „Ruf mich an, wenn ihr wieder zu Hause seid“, sagte Kyle. „Nur, damit ich weiß, dass ihr beide ok seid.“
     
    „Ok.“ Logan legte auf und lächelte die Schwester dankbar an.
     
    „Ein Blinddarm ist eine ziemlich einfache Operation“, sagte sie in einem beruhigenden Ton. „Ich bin sicher, dass Ihre Freundin das ohne Probleme übersteht.“
     
    Auch dieses Mal korrigierte Logan die falsche Annahme nicht. Stattdessen setzte er sich auf einen der kränklich grünen Stühle und griff nach einem extrem abgenutzten Magazin. Er las aber nicht wirklich darin. Wie schaffen es alle Krankenhäuser, immer gleich zu riechen?
     
    Adi wachte langsam auf und rieb sich mit der Hand über ihr Gesicht. Ein dumpfer Schmerz im Arm sagte ihr, dass eine Kanüle in ihrer Vene steckte, daher wechselte sie die Hand. Ihre Augen waren trübe und das Gefühl, wieder zu Bewusstsein zu kommen, war nicht lustig. Sie stellte sich vor, dass die ganze Welt es so fühlt, aber es erinnerte sie zu sehr daran, wie es war, als sie high war. Sie spürte, wie ihre Brust sich vor Angst zusammenzog, und sie hatte den irrsinnigen Drang, die Nadel aus dem Arm zu reißen.
     
    „Hallo, Sonnenschein.“
     
    „Logan?“

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