London Road - Geheime Leidenschaft
Wohnung zu bringen. Inzwischen war es später Nachmittag, ich spürte ein leichtes Stechen in der Seite und hatte fast alle Umzugskartons in unser neues Zuhause geschleppt.
In etwa einer Stunde würde Cam aus der Agentur kommen, und wenige Stunden später musste ich in den Club 39 . Es wäre eine meiner letzten Schichten. Meine Kollegen würden mir fehlen. Joss würde ich natürlich nach wie vor sehen, aber die Bar war lange für mich wie ein zweites Zuhause gewesen. Dort hatte ich viel Zeit mit zwei sehr wichtigen Menschen verbracht. Es war das Ende einer Ära.
Doch zugleich erwartete mich etwas Neues, Aufregendes. Onkel Mick hatte mir bereits zwei Arbeits-T-Shirts zur Verfügung gestellt, auf denen der Name seiner Firma geschrieben stand: M HOLLOWAY’S PAINTER & DECORATOR. Ich war ganz begeistert. Sie passten perfekt zu der neuen Latzhose, die Cam mir geschenkt hatte.
Vor mich hin summend, kramte ich meinen iPod hervor, stellte ihn in Cams Stereodock und drehte die Lautstärke auf. Dann machte ich mich ans Auspacken. Die Zeit verging wie im Flug. Ich sang und tanzte und wackelte ausgelassen mit dem Hintern, während ich für meine Habseligkeiten einen Platz suchte. Ich gab mir Mühe, Cams Wohnung nicht mit meinen Sachen zu überschwemmen.
Geraume Zeit später, ich faltete gerade die leeren Kartons zusammen, schlangen sich plötzlich von hinten zwei starke Arme um meine Taille. Ich erschrak fast zu Tode, fuhr mit einem Aufschrei herum und sah mich einem grinsenden Cam gegenüber. Wortlos deutete er auf all die neuen Sachen.
»Ich konnte mich nicht beherrschen«, erklärte ich laut, um die Musik zu übertönen.
Er nickte, und sein Blick fiel auf den Kaminsims, wo jetzt neben den alten Bildern auch ein Foto von mir, ihm und Cole stand. Die schöne Uhr von oben nahm den Platz in der Mitte ein, die Fotos hatte ich fein säuberlich rechts und links daneben aufgestellt. »Wie man sieht.«
»Dann müssen wir es morgen nicht mehr machen.«
Seine blauen Augen wanderten zu meinen Rippen, und er legte mir sanft die Hand an die Seite. Als ich seine Berührung so nah an meinen Brüsten spürte, versteiften sich sofort meine Nippel unter dem schweißfeuchten Tanktop. Wir hatten immer noch keinen Sex gehabt. Es hatte Spaß gemacht, nur zu knutschen und zu fummeln, während wir darauf warteten, dass meine Rippen verheilt waren, aber allmählich meldeten sich meine Hormone immer deutlicher. Sie fragten sich, wann denn endlich wieder nach dem Vorspiel die Hauptveranstaltung kommen würde.
»Du hast dich doch nicht überanstrengt, oder?«, fragte Cam besorgt.
Ich schüttelte den Kopf. Es war nur ein bisschen gelogen.
Als wisse er Bescheid, strafte er mich mit einem tadelnden Blick.
»Also gut, vielleicht habe ich mich ein kleines bisschen zu sehr reingehängt. Aber nur, weil ich mich so sehr darauf freue, mit dir zusammenzuziehen, Baby.« Vielleicht kam ich mit Schmeichelei um eine Standpauke herum.
Mein Plan ging auf. Cam verdrehte zwar die Augen, zog mich dann aber wieder in seine Arme. Ich legte die Hände in seinen Nacken und das Kinn auf seine Schulter. Ich genoss es, seinen starken Körper zu fühlen. Die Gewissheit, dass ich ihn jederzeit spüren konnte, wenn mir danach war, weckte in mir den Wunsch, mich ganz tief in ihm zu vergraben. Seine sehnigen, muskulösen Arme schlossen sich fester um mich, und sie trösteten mich nicht nur, sondern erweckten darüber hinaus auch noch eine ganze Schar Schmetterlinge in meinem Bauch zum Leben.
Ohne es zu wollen, begannen wir uns im Takt der Musik zu wiegen, während Rihanna mit klagender Stimme »Stay« sang. Ich bekam eine Gänsehaut auf den Armen, zog Cam noch enger an mich und drehte den Kopf so, dass wir Wange an Wange tanzten. Der Song war so gefühlvoll, dass ich einen Kloß im Hals bekam, und als der Refrain einsetzte, flüsterte Cam mir die Textzeile ins Ohr: »… I can’t live without you …«
Mein Herz klopfte schneller, weil mich das, was er mir gerade auf so romantische Weise gestanden hatte, tief bewegte, und ich löste mich ganz langsam von ihm, damit ich ihn anschauen konnte. Seine Augen brannten sich in meine. Er hatte es ernst gemeint. Jedes Wort.
Ich war so überwältigt von meinen Emotionen und meiner Liebe, dass es keinen Platz mehr für Worte gab. Also küsste ich ihn stattdessen und legte all meine innersten Empfindungen in diesen Kuss. Mein Mund kostete seinen in feuchter, wilder Verzweiflung. Beim Küssen manövrierte Cam uns auf die Tür zu
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