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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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angemessen bekleidet. Und Alaspin vergibt solche Fehler nie.«
    »Das gilt auch für die Leute, bei denen ich war. Wie, sagten Sie, lautet Ihr Name?«
    »Ich habe nichts gesagt, aber ich heiße Flinx.«
    »Nur Flinx?« Als er nicht antwortete, lächelte sie leicht. Sie war sehr schön anzusehen. »Na schön. Ich weiß, daß es an einem Ort wie diesem gewisse Grenzen gibt, was aufdringliche Fragen betrifft.« Sie versuchte, die Hartgesottene herauszukehren. Jeden Moment würde sie anfangen, ihn zu beschimpfen - oder in Tränen auszubrechen. Er saß still da und streichelte das tödliche Lebewesen, das sich in seinen Schoß kuschelte.
    »Sie sagten, Sie seien geflohen. Ich dachte eher, Ihr Fahrzeug hätte einen Defekt gehabt und wäre liegengeblieben. Wem sind Sie entkommen? Ich nehme an, demjenigen, der Sie verprügelt hat.«
    Ihre Hand wanderte unwillkürlich zu den halb verheilten Blessuren unterhalb der linken Schulter. »Ja. Jetzt tut es nicht mehr so sehr weh.«
    »Ich habe Ihnen erste Hilfe geleistet«, erklärte er. »Ich war schon oft in Situationen, in denen ich mich sowohl um andere als auch um mich selbst kümmern mußte. Meine Hilfsmittel waren genauso beschränkt wie meine Kenntnisse, fürchte ich. Sie hatten Glück. Keine Knochenbrüche, keine inneren Verletzungen.«
    »Das ist komisch, denn es fühlt sich an, als wäre in mir alles zerschmettert.«
    »Wer immer Sie bearbeitet hat, wollte Sie nicht töten. Was wollten diese Leute wirklich?«
    »Informationen. Antworten auf Fragen. Ich erzählte ihnen so wenig wie möglich, aber ich mußte ihnen doch etwas verraten … Damit sie für eine Weile aufhörten.« Ihre Stimme hatte einen zaghaften Klang angenommen. »Ich habe ihnen nicht alles gesagt, was sie wissen wollten. Daher haben sie mich festgehalten. Ich stellte mich bewußtlos - das war nicht schwer, darin hatte ich eine Menge Übung. Dann konnte ich irgendwie fliehen.
    Sie hielten mich an irgendeinem Ort draußen in diesem Dschungel fest. Es war Nacht, und ich schaffte es bis zum Fluß. Ich fand einen geborstenen Balken und ließ mich einfach stromabwärts treiben. Ich hatte keine Ahnung, daß ich so weit von jeder Behausung entfernt war.«
    »Ich habe Sie auf einem Sandstreifen gefunden. Sie haben sich selbst aus dem Wasser gekämpft.«
    Sie nickte. »Ich glaube, ich erinnere mich noch, daß ich den Balken losließ, weil meine Kräfte schwanden, und ich wußte, ich mußte es irgendwie schaffen, auf trockenes Land zu gelangen, oder ich würde ertrinken.«
    »Sie wären überrascht, wenn Sie wüßten, wie weit Sie sich geschleppt haben.«
    Sie blickte auf ihre Hände. »Sie sagten, ich sei für mehrere Tage weggetreten gewesen.« Er nickte, als sie ihre Handflächen nach oben drehte und die geschrubbte Haut inspizierte. »Ich glaube, Sie haben gute Arbeit geleistet. Vielen Dank. Ich kann nicht gerade behaupten, daß ich mich gut fühle, aber ich fühle mich schon besser.«
    »Mehrere Tage Ruhe sind die beste Medizin für jede Verletzung.«
    »Ich wachte auf und sah Sie auf dem anderen Bett liegen, und ich dachte, sie hätten mich gefunden. Ich dachte, Sie seien einer von denen.« Diesmal lächelte sie nicht. »Ich hatte noch das kleine Messer. Es paßt genau in den Mittelrist meines Stiefels. So habe ich mich auch befreien können. Gegen eine Bande von vielen Leuten richtet es nicht viel aus, aber gegen einen schlafenden Mann … Ich wollte Ihnen die Kehle durchschneiden.«
    »Das hätte Pip niemals zugelassen.«
    »Das habe ich auch festgestellt.« Sie betrachtete die fliegende Schlange, die sich um den Bettpfosten geringelt hatte. »Als das Ding auf mich zukam, versuchte ich durch die Tür nach draußen zu fliehen. Doch sie ist in beiden Richtungen verriegelt. Dann fing ich an zu schreien, aber niemand kam, um nachzusehen, was geschehen war.«
    »Ich habe die Tür gesichert, weil ich etwas gegen Störungen habe, während ich schlafe.« Er griff hinter das Kopfbrett, holte ein schmales Armband hervor und berührte einen Satz Knöpfe, die mit der polierten Oberfläche genau abschlossen. Die Tür klickte leise. »Ich nehme immer mein eigenes Schloß. Ich habe zu den Leuten, die einem Schlösser vermieten, kein Zutrauen. Und was Ihr Schreien angeht, dies ist eine sehr großräumige offene Stadt. Nicht unbedingt ein Ort, wo die Leute sich allzusehr um die Angelegenheiten ihrer Nachbarn kümmern. Darum ist es schwer zu sagen, warum jemand schreit.« Er streifte sich das Armband über das Handgelenk.

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