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Long Tunnel

Long Tunnel

Titel: Long Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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nachdem wie lang die letzte Verabreichung von Medikamenten zurücklag. Die Ampullen hielten sie am Leben, und ihr Körper stellte sich allmählich selbst wieder her.
    Als er in Mimmisompo angelegt hatte, gab er den Kriecher zurück und rief ein RoboTaxi. Es brachte die Verletzte zu dem bescheidenen Hotel, wo er nach seiner Ankunft vor zwei Wochen abgestiegen war. Der Manager gab den Code für sein Zimmer ohne Nachfrage ein. Er klebte geradezu am TriDi und schaute nicht einmal auf, als Flinx mit der schlaffen Frau auf den Armen wieder zurückkam. In Mimmisompo gab es viele Leute, die in diesem Zustand irgendwelche Zimmer betraten oder verließen.
    Der Lift brachte sie in den dritten und zugleich obersten Stock des Hotels. Flinx fuhr über den codierten Riegel, der sich etwa in der Mitte der Tür befand, dann wartete er, während die Elektronik seinen Code verglich und die Verriegelung öffnete. Pip und Scrap begaben sich als erste hinein, Flinx folgte ihnen. Er schloß die Tür hinter sich mit einem Fußtritt.
    Während er ihre Schlankheit bewunderte, legte er sie behutsam auf eines der beiden Betten. Nachdem er ihre Lebenszeichen überprüft hatte, gönnte er sich selbst die erste Dusche seit Tagen. Als er wieder ins Schlafzimmer zurückkehrte, fand er sie genauso fest schlafend vor, wie sie es im Kriecher getan hatte.
    An diesem Morgen hatte er auch die letzten Notrationen des Kriechers verbraucht. Morgen würde er ihre Freunde suchen, oder - falls ihm das nicht gelang - einen Arzt. Sie lag still auf dem Bett, nur unzureichend vom Mondlicht beleuchtet, das durch das große Fenster links von ihr hereindrang. Über ihrem Kopfbrett leuchtete die elektronische Abwehr smaragdgrün, bereit, jeden Eindringling zu verscheuchen, der es schaffte, die äußeren Abwehranlagen des Hotels zu überwinden.
    Flinx sah sich noch einmal gründlich um, ehe er sein Handtuch fallen ließ und geschmeidig zwischen saubere kühle Laken glitt. Das Zimmer war spartanisch eingerichtet, aber geräumig, trocken und insektenfrei. Außerhalb der Hauptstadt Alaspinport konnte man eigentlich nicht mehr erwarten.
    Sie atmete leicht und frei, und er drehte sich auf die Seite, um sie anzusehen. Pip nahm die gewohnte Position zu seinen Füßen ein, während Scrap sich einen Platz daneben suchte.
    Wenn irgendwer verzweifelt nach ihr suchen sollte, dann muß er eben warten, bis Flinx sich ausgeschlafen hat, dachte er. Er hatte es sich verdient. Ein weiterer Tag machte für sie oder ihre Kollegen keinen Unterschied, falls sie überhaupt Leute in Mimmisompo kannte. Wegen anderer unwahrscheinlicher Möglichkeiten zerbrach er sich nicht den Kopf. Jedenfalls nicht solange Pip ihm wachsam zu Füßen hockte.
    Endlich, so dachte er träge, während er in den Schlaf hinübertrieb, hatte er es dieses eine Mal geschafft, eine gute Tat zu tun, ohne sich zu sehr in die Probleme eines anderen hineinziehen zu lassen.
    Der Morgen zeigte ihm, daß es so einfach nun doch nicht war. Irgendwie war es niemals einfach. Sie schlief noch friedlich, als er erwachte, geräuschlos aufstand und sich anschickte, wegzugehen.
    Während er sich anzog, konnte er nicht anders als in ihre Richtung schauen. Sie lag auf der Seite, und die Laken hatten sich aufreizend um und über den Körper drapiert. Im hellen Licht betrachtet, war sie nicht nur attraktiv, sondern sie war ausgesprochen schön. Während er das Heben und Senken ihrer Brust beobachtete, redete er sich ein, daß er nur die Regelmäßigkeit ihres Atems überprüfen wolle. Es war ihm jedoch unmöglich, sich selbst zu belügen. Pips Reaktionen zeigten immer mit entwaffnender Offenheit, was er empfand.
    Er verließ das Zimmer ziemlich hastig und verschloß seinen Overall auf dem Weg nach draußen. Sie hatte keine Schmerzen, dessen war er sich sicher. Nicht bei den Mengen von Antibios, Spezifika und endorphinen Analogen, die er in sie hineingepumpt hatte. Eigentlich hätte sie einen halben Meter über dem Bett schweben müssen. Eine letzte Überprüfung mit dem Scanner verlief ohne Piepsignal. Sie erholte sich rasch dank ihrer eigenen körperlichen Verfassung und seiner amateurhaften Versorgung ihrer Verletzungen.
    Eine zähe kleine Dame, dachte er. Ein Grund mehr, herauszufinden, wie es dazu hatte kommen können, daß sie zusammengeschlagen und mitten im Ingredschungel zurückgelassen worden war.
    Dies war erst sein zweiter Aufenthalt in Mimmisompo, und er kannte die Stadt nicht sehr gut, aber er hatte schon vor längerer Zeit

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