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Long Tunnel

Long Tunnel

Titel: Long Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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gelernt, daß Informationen an solchen Orten oft im umgekehrten Verhältnis zur Bevölkerung verfügbar waren. Überdies war es nicht nötig, daß er die gesamte Gemeinde absuchte, um die Antworten zu bekommen, die er brauchte. Es gab immer bestimmte logische Stellen, an denen man seine Nachforschungen beginnen sollte. Die offiziellen Informationskabinen standen gewöhnlich auf der Liste dieser Möglichkeiten ganz unten.
    Aufgrund ihrer völlig unzureichenden Aufmachung gelangte Flinx zu der Annahme, daß sie erst vor kurzem in der Ingre-Region angekommen war. Kein noch so unerfahrener Prospektor oder Wissenschaftler wäre in jener Art von Kleidung aufgefunden worden, die sie getragen hatte, als er auf sie gestoßen war. Nicht einmal dann, wenn der Betreffende mit einem Fahrzeug von der Sicherheit eines Kriechers unterwegs gewesen wäre. Man wußte ja nie, wann man durch die Umstände gezwungen wurde, sich nach draußen zu wagen. Zumindest hätte sie Stiefel tragen müssen sowie eine langärmelige Bluse, eine lange Hose, Insektenabwehr und Kühlvorrichtungen.
    Ihre Angreifer hatten ihr Geschäft verstanden. Man konnte nicht zu Fuß aus Ingre hinausgelangen. Bis man die Leiche gefunden hätte, hätte die örtliche Fauna eine Identifikation entscheidend erschwert und die Bestimmung der Todesursache so gut wie unmöglich gemacht.
    Was ihn beschäftigte, war die offensichtliche Zielsicherheit, mit der man ihr die Prügel verabreicht hatte. Die Prellungen waren gleichmäßig über den ganzen Körper verteilt, was den Schluß nahelegte, daß der Schläger das Bewußtsein so lange wie möglich wachgehalten hatte. Das Ganze roch irgendwie nach Sadismus oder einem brutalen Verhör oder nach beidem. Er dachte während des ganzen Wegs nach Quayside darüber nach.
    Im Vergnügungszentrum herrschte wenig Betrieb. Es war noch zu früh. Da gab es Fahrer und Lastenträger, Goldwäscher und einen unabhängigen Edelholzflößer, den Flinx an seinen ganz speziellen Werkzeugen erkannte, die ihm am Gürtel hingen. Ein halbes Dutzend Männer, fast genauso viele Frauen.
    Da waren auch zwei Thranx, die sich weitaus wohler zu fühlen schienen als ihre menschlichen Landsleute. Jeder schwatzte mit einem Menschen, statt mit seinem Rassegefährten. Es gingen Gerüchte, daß die Thranx lieber mit Menschen als mit ihresgleichen zusammen waren. Flinx wußte, daß dies von Psychologen der Thranx aufgebracht worden war. Selbst jetzt, Hunderte von Jahren nach der Verschmelzung, gab es immer noch Menschen, deren Insektophobie Beachtung und Behandlung verlangte.
    Er schaute nicht mehr hin. Menschen und Thranx lebten schon so lange dicht nebeneinander, daß die Thranx nicht mehr als Aliens betrachtet wurden, sondern eher als kleine Leute in glänzenden Anzügen.
    Die Leute im Vergnügungszentrum zeigten wenig Interesse an den Spielen und anderen Zerstreuungen, die Quayside anbot. Zwei Männer spielten träge an einem Schnellzieh-Schießautomaten im hinteren Teil des Etablissements. Niemand sonst schenkte den schrecklichen und außerordentlich lebensechten Monstern Beachtung, die hinter Felsen auftauchten oder von Lianen heruntersprangen oder aus dem Erdboden aufschossen, um die beiden Kontrahenten anzugreifen. Die Illusion mußte an der richtigen Stelle eine bestimmte Anzahl von Malen getroffen werden, damit ein Punkt erzielt, wurde. Ihre simulierten Todeskämpfe waren außerordentlich laut und dramatisch. Das war das Typische dieses Spiels.
    Die Tatsache, daß jedes dieser holographisch erzeugten Lebewesen tatsächlich existierte, entweder auf Alaspin oder auf irgendeiner anderen Welt, machte das Spiel um so reizvoller, obgleich Flinx sich nicht ganz sicher war, ob ein Lehrer es als besonders erzieherisch oder bildend bezeichnet hätte. Er hatte für elektronische Unterhaltung nicht viel übrig. Einmal hatte er ein solches Spiel in Ermangelung eines Gefährten ausprobiert. Es hatte ihn völlig kalt gelassen. Obgleich er erstaunlich tüchtig war, sah er keine Herausforderung darin. Er schrieb seine Geschicklichkeit den guten Reflexen zu und hätte niemals angenommen, daß doch mehr dahintersteckte.
    Gegen Ende des Spiels hatte irgendein Spaßvogel den Holographieprojektor so eingestellt, daß ein großes fleischfressendes Reptil direkt von oben auf Flinx herabstürzte. Das Ergebnis war genau das, welches dieser Heini sich erhofft hatte. Flinx hatte sich erschreckt und bekam es mit der Angst zu tun.
    Unglücklicherweise hatte Pip reagiert, indem sie

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