Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Long Tunnel

Long Tunnel

Titel: Long Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
»Ich kenne niemanden, der sich in Shorts und Bluse nach draußen wagen würde. In welcher Verfassung ist sie?«
    »Sie macht Fortschritte. Ich habe ihr alles verpaßt, was im Erste Hilfe-Kasten meines Kriechers zu finden war. Er war voll, als ich hier losfuhr.«
    »Das will ich aber auch gemeint haben, sonst hättest du nämlich den Vermieter verklagen können.« Er sah zu der Riesin hinüber. »Kommt dir die Beschreibung irgendwie bekannt vor, Lundy?« Die große Frau schüttelte den Kopf.
    »Ich kenne niemanden, der so schön und so dumm ist.«
    »Hat sie keinerlei Identifikation bei sich?« fragte er Flinx.
    »Nein. Ich habe nachgeschaut.« Er sah den anderen Mann an, aber der hielt sich angemessen zurück. Die Situation war nicht mehr lustig.
    »Wir hören uns um. Nicht wahr, Blade?« Der Begleiter der Riesin nickte zustimmend.
    »Ich auch«, sagte Jebcoat, »aber ich habe nichts davon gehört, daß von den Einheimischen jemand vermißt wird, und du weißt ja, wie schnell solche Neuigkeiten herum sind.«
    »Nee, es fehlt niemand«, murmelte der andere Mann. »Keiner. Das hätte ich gehört. Wann hast du sie gefunden?«
    »Vor ein paar Tagen«, meinte Flinx.
    »Dann wüßte bis heute schon längst jeder Bescheid, wenn sie hier irgendwo bekannt wäre. Muß jemand sein, der gerade erst hergekommen ist«, vermutete Jebcoat.
    »So sehe ich es auch.«
    »Ich kenne den Agenten im Alaspinport. Wenn du willst, rufe ich ihn an, besorge mir eine Kopie der letzten beiden Fährenpassagierlisten und schicke die ID übers TriDi. Wir können dann alles durch meinen Prozessor laufen lassen.«
    »Das könnte uns einen Hinweis geben«, meinte Flinx dankbar.
    »Nicht, wenn sie in einer privaten Fähre hergekommen ist«, schränkte Blade ein.
    »Unwahrscheinlich«, sagte Jebcoat.
    »Sicher, unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Wenn das der Fall ist«, - sie sah Flinx an -, »dann gibt es keinerlei Aufzeichnungen über ihre Ankunft.«
    »Vielleicht«, sagte Flinx leise, »hatten die Leute, die sie zusammenschlugen, genau das im Sinn.«
    Die Frau erwiderte seinen Blick, dann drehte sie sich zu Jebcoat um.
    »Du hast recht; der ist kein Kind mehr. Du bist ganz schön auf Draht, Junge«, meinte sie zu Flinx.
    »Das bin ich wohl - Mädchen.« Er wappnete sich gegen eine heftige Reaktion ihrerseits, aber sie lächelte nur aufmunternd.
    »Komm schon, Lundy!« Die beiden Frauen erhoben sich, um sich zu verabschieden. Lundameilla überragte jeden im Raum. Beide zogen bewundernde Blicke an. »Wir hören uns für dich um, wie ich schon sagte. Einstweilen müssen wir wieder zurück und nach unserem Bagger sehen. Lundy und ich haben oben im Samberlin-Distrikt einen Claim.« Als sie um den Tisch herumkam, beugte sie sich schnell herunter, um Flinx etwas ins Ohr zu flüstern.
    »Wenn du mal dort hinaufkommst, dann schau mal vorbei und sag guten Tag. Vielleicht führen wir dir mal vor, wie wir zusammen arbeiten, Lundy und ich. Man könnte sagen, daß wir dir von kurz bis lang alles zeigen können.«
    »Laß den Jungen in Ruhe, Blade!« Jebcoat grinste belustigt unter seinem Schnurrbart. »Siehst du denn nicht, daß er schon rot wird?«
    »Ich werde nicht rot«, wehrte Flinx sich. »Die Haut eines Rothaarigen ist immer etwas farbiger.«
    »Okay, okay.«
    Als Lundy an ihm vorbeiging, spürte Flinx, wie jemand ihn heftig in die linke Gesäßhälfte kniff. Die Riesin ließ ihn damit und mit einem Augenzwinkern zurück und folgte ihrer Gefährtin nach draußen. Er zog Pip eine Grimasse.
    »Ich werde angegriffen, und du tust gar nichts.«
    Die fliegende Schlange erwiderte seinen Blick. Nicht zum erstenmal ertappte Flinx sich bei der Frage, wie hoch wohl der Intelligenzgrad des Minidrachs sein mochte.
    Jebcoat legte beide Hände flach auf den Tisch. »Laß mich mal schnell durchrufen!«
    Er brauchte den Tisch nicht zu verlassen, um das zu tun. Flinx sah zu, wie er den Kommunikator bediente, der in den Tisch eingebaut war. Tausende von schönen Hartholzbäumen gediehen im Dschungel um sie herum, und jemand hatte sich die Mühe gemacht, einen Plastiktisch herzustellen, der aussah, als sei er aus Holz. Kein Wunder, daß die Thranx in ihren menschlichen Freunden eine nie versiegende Quelle der Belustigung sahen.
    Jebcoat sprach in den Pick-up. Schließlich hob er die Schultern und ließ den Kopfhörer wieder in die Halterung zurückschnippen. »Ich habe das auf der Hand Liegende versucht: bei den örtlichen Cops, bei der Einwanderungsbehörde und bei zwei

Weitere Kostenlose Bücher