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Long Tunnel

Long Tunnel

Titel: Long Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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doch weitaus komplizierter ist.« Sie lächelte wölfisch. »Wir fangen schon seit einiger Zeit ihren geheimen konzerninternen Funkverkehr ab.
    In seinem natürlichen Zustand reagiert es nicht besonders nutzbringend, doch diese seelenlosen Leute haben seine DNS verändert.«
    »Wozu wurde es denn modizifiziert?« fragte Lizard.
    »Zu Teppich.« Flora spuckte das Wort geradezu aus. »Nur zu Teppich.«
    »Du meinst, damit Leute darauf herumgehen können?« murmelte Ormega. »Ein lebendes Wesen?«
    »Es kann einiges an Gewicht tragen. Darauf zu treten, scheint keinerlei ernste Verletzungen hervorzurufen. Seht mal!«
    Flora legte das Stück lebende Materie auf den Fußboden. Jeder erhob sich oder drehte seinen Stuhl, um besser sehen zu können. Während sie zuschauten, trat Flora in die Mitte des dichten Gewächses. Die grünen und rostroten Ranken reagierten, indem sie sich zu dem Fuß hin reckten, um zusätzlichen Halt anzubieten.
    »Wenn man sich zu der einen oder anderen Seite neigt«, erklärte Flora, »dann verschiebt der Teppich sich, um einen in die Richtung zu schieben, in die man gehen will.« Die Gefährten beobachteten, daß die glänzende Substanz sich leicht nach links bewegte wie eine dichtgestaffelte Marschsäule von Ameisen.
    Vorsichtig stieg sie von dem Stück lebenden Teppichs herunter. Die Ranken kamen zur Ruhe. »Es ist ein Gemeinschaftsorganismus, der in viel größeren Stücken gezüchtet werden kann. Oder es können Teile davon miteinander verbunden und dann so geformt werden, daß sie in jeden Raum passen. Seine Feuchtigkeit holt der Organismus sich aus der Luft, und außerdem ist er nicht auf die Photosynthese angewiesen, daher braucht er kein Licht. Darauf zu gehen, ist genauso, als liefe man auf einem Luftpolster, und dazu verströmt er noch einen ganz schwachen hibiskusähnlichen Duft.« Ihre herrlichen blauen Augen blitzten, und ihre Stimme wurde härter. »Aber er wurde nicht geschaffen, um als Bodenbelag für einen privilegierten Teil der Menschheit zu dienen.«
    »In seinem natürlichen Zustand«, erklärte Spinne weiter, »reagiert das Vlies, indem es sich von Druckbelastung zurückzieht, und nicht indem es sich hinbewegt, um beim Tragen zu helfen. Eine weitaus natürlichere und vernünftigere Reaktion. Dies«, - er wies mit einem Kopfnicken auf das modifizierte Gewächs -, »ist eine Scheußlichkeit. Das darf gar nicht existieren!«
    Flora holte einen winzigen Parfümflakon aus der oberen Tasche ihres Overalls und schüttete den Inhalt in die Mitte des quadratischen Verdidionvlieses. Spinne warf eine kleine Zündkapsel darauf. Die sechs schauten schweigend zu, wie das mutierte Moos zu Asche verbrannte.
    Keinem der Anwesenden kam der Gedanke, daß das Objekt ihrer Abscheu möglicherweise beim Verbrennen größere Schmerzen zu erleiden hatte als dabei, mit Füßen getreten zu werden, aber das tat nichts zur Sache. Es war kein natürliches Gewächs mehr, sondern nur noch ein Produkt perversen Experimentierwahns. Es durfte nicht existieren. Daher verschwendeten sie nicht mehr Gedanken an seine Zerstörung, als sie an die Vernichtung derer verschwenden würden, die für diese biologische Greueltat verantwortlich waren. Das Vlies - ebenso wie die, welche für seine Existenz verantwortlich waren - bedurfte keines Mitgefühls oder Verständnisses. Es sonderte noch für einige Zeit einen beißenden Rauch ab, bis auch die letzte Zelle verkohlt war.
    Ehe die letzte Rauchschwade sich verflüchtigt hatte, erhob sich der Mann, der sich Lizard nannte, und ergriff das Wort. Er war schlank, ohne glatt zu wirken, und er hatte auch kein längliches Gesicht wie Stock. Er war eigentlich eine völlig durchschnittliche Erscheinung, etwa mittelgroß und von normaler Statur und jünger als die meisten seiner Gefährten. In vieler Hinsicht machte diese totale Durchschnittlichkeit ihn zum gefährlichsten Mitglied der Gruppe. Sie gestattete ihm, sich unbehelligt in Menschenmengen zu bewegen, Leuten über die Schulter zu schauen, ohne ihre Aufmerksamkeit zu erregen, und sich mit dem Mantel der Harmlosigkeit zu umgeben.
    Sein Gewerbe war ähnlich unauffällig. Desgleichen sein Privatleben. Nicht einmal seine Frau ahnte etwas von seiner Zugehörigkeit zur Organisation. Sie wäre zu Tode erschrocken, wenn sie erfahren hätte, daß er eine der sechs Führungspersönlichkeiten in einem ihrer Meinung nach harmlosen Freizeitklub war.
    Aber immer, wenn Lizard über Angelegenheiten sprach, die der Organisation besonders am

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